Ein kleiner Junge wird beauftragt, beim Krämer Milch zu kaufen.
Den Weg zurück vom Krämer zum Elternhaus schafft der Junge nicht. Kurz davor fällt ihm die schwere Flasche aus der Hand.
Untröstlich ist er. Das Angebot, nochmal loszugehen, kann er nicht annehmen – denn das Mißgeschick ist aus seiner Sicht damit nicht aus der Welt zu schaffen.
Also geht der grössere Bruder los und der Kleine „hat nur die Scherben“ übrig.
Diese Scherben trägt er nun zeitlebens mit sich rum.
Die Angst vor Versagen.
Der hohe Anspruch.
Die Starre bei drohender Beschämung.
Die Härte gegen sich.
Da ist mir mit der Milch etwas besser ergangen…
http://brigwords.com/2017/05/30/trottinett/
Liebe Grüsse Brig
LikeLiked by 1 person
Es ist merkwürdig mit den kindlichen Traumata. Die Anlässe scheinen geringfügig zu sein, eine kleine Episode, aber sie rühren an etwas ganz Tiefes. Eine Art Todesangst befällt dich: “Ich bin es nicht wert. Man wird mich fallen lassen wie diese Flasche, wenn ich zu schwer werde. Ich muss mich leicht machen, darf niemandem zur Last fallen…”
Ob die Mutter – hätte sie dich ein zweites Mal geschickt – dich hätte aufrichten können? Ich weiß es nicht.
LikeLiked by 2 people
Das ist eine interessante Auslegung. Muß ich mal wirken lassen. 🙂
Ich weiß nicht, wieso Mutter nicht darauf bestand, mich noch mal zu schicken! Sie bot es ja an, aber für mich war mit meinem Fehler die Schuld besiegelt und nicht wieder wettzumachen.
LikeLiked by 1 person
Huch – wir sind ungnädig zu uns selber! Woher ist der hohe Anspruch? Wer hat ihn gesetzt? Und, wer hat dich nicht bestärkt, es noch einmal zu versuchen?
LikeLiked by 1 person
Meine Mutter belies es nach einmaligem Auffordern dabei und beauftragte den älteren Bruder.
LikeLiked by 1 person
Schade. Aber so waren sie – die damaligen Mütter
LikeLike
Meine Mutter hatte vermutlich keine Kraft. Sie hätte selbst Unterstützung gebraucht…
LikeLiked by 1 person
Ja, Menachem, dieses Erlebnis hatte eine weitreichende und prägende Wirkung!
Wieso und warum? Das fragen sich die Götter!
Danke für Deine Response 🙂
LikeLiked by 1 person
Der “Like”-buttom will nicht funktionieren. Hhm.., ja, das ist vielleicht sogar gut. Anstatt eines “einfachen” Klicks wollen nun Worte aneinandergereiht werden. Ich denke, dass so ein Beitrag einfach eine (Ein-)Wirkung hat, die bei jedem Mensch sehr unterschiedlich sein wird. Die/eine Wirkung spüre ich.
LikeLiked by 2 people