Category: Persönliches

Tagesgedanken VIII

Müdigkeit ist eine Ausrede

Das sagte ich zu einer Mitzeichnerin in der Pause des Zweistunden-Aktzeichnens, nachdem ich mich doch recht erschöpft fühlte.

Glaube ich das wirklich?!

Beim Zeichnen mag das gelten. Schon oft kam ich müde zum Zeichnen und dann gelangen doch einige Blätter!
Der Punkt ist vielleicht, daß durch das Liebgewonnene des Zeichnens Reserven frei werden.
Und man sagt sich ja auch, daß man nur etwas die Hand üben wolle, nicht etwa “ein Kunstwerk hinlegen”. Das mindert sehr den Druck.

Eine Neun-Minuten-Zeichnung.

Bücherratte sein

Notizbuch-Kritzelei aus vergangenen Tagen

*

Heute Morgen ging ich an einer kleinen Bibliothek vorbei, in der ich einige meiner “jüngst” gelesenen Bücher, meist Sachbücher, abzustellen pflege. Ich habe mindestens drei solcher Orte.

Nun das: Die Titel dort sagten mir z. Teil nichts. Aber ich hatte sie doch die letzten wohl 5 – 7 Jahre (?!) in der Hand gehabt!

Entweder ging das meiste des Inhalts davon den Bach runter oder die Buchrücken haben keine rechte Verbindung zum Inhalt!

Seltsam das.

Jedenfalls bekommt so mein Vorsatz (nein: Absicht), 2022 mehr zu lesen als 2021, einen kleinen Riss.

Ach… ich lasse mich nicht beirren!!
Gelesen wird, gelesen! Jetzt erst recht! Das kommt mir nicht in die Tüte, dass ich diese Absicht fahren lasse!
Nein, das geht nicht.
Gelesen wird, gelesen!!

Mehr denn je.
Das wäre doch gelacht!


Verletzungen

*

Dieser Segelfalter, sonst kaum an meinem Sommerflieder zu finden, hat offensichtlich eine Verletzung.

Wie kommt er damit zurecht?
Für den “Knoten” aus Neuronen in seinem Kopf kein Problem, er integriert bestimmt den Schaden in seine “Körperschau” und passt die Flugleistungen so an, daß gutes Leben weiter möglich ist.

Für uns Menschen ist das aber im Gegensatz zum Falter nicht ohne Weiteres möglich.

Manche Verletzungen heilen nie, sie führen sogar ein “dynamisches” Eigenleben, das es fast unmöglich macht, ihnen zu entrinnen.

Ich war immer daran interessiert, was heilen kann.

Beeindruckt hatte mich da einst ein Bändchen über therapeutische Interventionen durch Menschen, denen man zufällig begegnet und die im Moment spüren, was es bedarf – und die eine Geste zeigen, den einen Satz sagen.

Andererseits beeindruckten mich Menschen, denen viel Leid angetan wurde und die es schafften, sozusagen wie mit einem Kippschalter, das Geschehnis loszulassen und ein Leben weiter zu führen/weiterführen zu können, an dem der Auslöser kaum mehr Anteil hat.
Diesen Kippschalter kann man nicht bewusst drücken. Meist springt er einfach um, wenn der Mensch so weit ist – oder er bleibt eben in der Ausgangsposition.

Von all dem ist der Falter oben nicht berührt.