
Dies ist ein Artikel zu Christianes zweiter Schreib-Einladung.
Drei Worte müssen in einem Text mit max. 300 Worten verwendet werden.
Drache
edel
häkeln
Zerschlissen war er, der Drachen. Zuviel Wind, gar ein ganz garstiger!
Der Sepp hatte Hans gewarnt: “Da geht man nicht raus! Zuviel Wind! Da lässt man keinen Drachen steigen!”
Geglaubt hatte Hans dem Sepp nicht, dem Pedanten: “Der häkelt doch nur von früh bis spät Socken. Wieso auf so einen hören?”
Sepps Frau Trude hatte Sepp, ihrem Mann, den Auftrag zum Häkeln gegeben. Sepps Socken hatten nämlich gerne Löcher, weil er immer vergaß, seine Zehnägel zu schneiden. Immer und immerzu vergaß er das. Wollte nicht, konnte nicht.
Also, weil er da nicht zu belehren war, verordnete Trude ihm das Häkeln. Täglich!
Da Sepp von edlem Gemüt war, ordnete er sich unter und häkelte, sogar auf Vorrat.
Es war auch besser so. Trude wusste, was zu tun ist. Da passte er sich gerne an.
Andere sagten, er stünde unter Trudes Pantoffel.
Wenn er so etwas hörte, wurde er regelrecht ungehalten: “Meine Frau trägt keine Pantoffel!!”.
Nein, auf Trude lies er nichts kommen. Auf SEINE Trude, mit der er doch so lange eine harmonische Ehe führte.
“Was wissen Die?! Was?! Nix wissen die! Sowas von nix!” So sah man ihn oft monologieren, wenn er in seinen freien Stunden durch den Schnee stapfte.