Vor etwa 5 Jahren war ich in Jena im optischen Museum und konnte im Mikroskop dort einige Präparate unter die Lupe nehmen. Das erweckte ein lebhaftes Interesse an Mikro-und Nanofotografie, dem ich alsbald mit dem Kauf vortrefflicher Bildbände zum Thema frönte.
im phylogenetischen Museum am gleichen Ort 2 Jahre später sties ich auf sorgsam präsentierte Entwicklungsgeschichte der Arten. Das weckte nochmal nachhaltig mein Interesse an Biologie.
im phylogenetischen Museum am gleichen Ort 2 Jahre später sties ich auf sorgsam präsentierte Entwicklungsgeschichte der Arten. Das weckte nochmal nachhaltig mein Interesse an Biologie.
Bernhard Kegels Buch „Die Herrscher der Welt: Wie Mikroben unser Leben bestimmen“ setzt hier nahtlos fort.
Alle mehrzelligen Arten, Pflanze und Tier, sind mit Mikroben symbiotisch verbunden. Es gibt kein Leben ohne diese Helfer. Bernhard Kegel zeigt sehr schön, wie mächtig die „Biomasse“ an Mikroben in den Wirtskörpern ist. Jeder Wirt hat zudem sein ureigenes, spezifisches Holobiom, also eine Reihe von „Bakterien-Zusatzwelten“, Mikrobiome genannt, die für den Wirt vielfältiges erledigen. Von der (gar nicht so ) „schnöden“ Nahrungsverwertung über Verteidigungsmassnahmen bis hoch sogar zum Steuern von Gerüchen, Emotionen und mentalen Prozessen. Letzteres wird in der Mikrobiologie zur Zeit unter die Lupe genommen.
Es wird im Buch klar und auch so ausgedrückt, daß es den Begriff Individuum im Grunde so nicht mehr geben kann, denn jedes Leben ist ein Zusammenleben und -Existieren von Verbänden. Man muß sogar den Begriff Evolution neu überdenken, denn es handelt sich ja immer um eine Co-Evolution. Tierart und Holobiom gegen gemeinsam voran.
Das Buch ist reich an Erkenntnissen. Es ist zudem reich an Hinweisen, über was der Mensch schon bescheid weiß und welche unglaublichen technischen Möglichkeiten ihm mittlerweile zur Verfügung stehen, immer tiefer in die hochkomplexe Materie vorzustossen. Man hat schon weitgehend verstanden, wie ein einfacher Holobiont, also ein Wirt und ein einzelnes Bakterium zusammenarbeiten. Wie sie zusammenfinden und sich gegenseitig (!) steuern. In Realita sind es aber meist komplexe Regelkreise, in denen z.b. Bakterien andere Bakterien anweisen/steuern, also ein riesiges Konzert an Beteiligten, die mit nichts anderem als chemischer Sprache kommunizieren. Wie solche Lebensgemeinschaften so fein abgestimmt werden konnten, auch wenn Jahrmilliarden zur Verfügung standen, das bleibt für mich ein gefühltes Mysterium.
Ich denke, auch da wird man klarere Antworten finden, wenn es sie nicht schon im Prinzip gibt.
Sachbuch Wissenschaft Biologie
Ein sehr informativer Beitrag,Gerhard. Super find ich daran,- irgendwie habe ich ja schon so etwas vermutet, das bleibt nicht aus, wenn man durchs Netz reist, es dann aber in dieser Deutlichkeit wir hier zu lesen, einfach beschrieben aber die Komplexität dahinter andeutend….. Toll gemacht! Noch einen abschließend schönen 4. Advent
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Danke Menachem!
Ja, es lohnt sich solche Bücher zu lesen. Unsere Wissenschaftler sind immer am Ball und generieren nahezu täglich ganz erstaunliche Nachrichten.
Dass wir Menschen immer noch dazu in der Lage sind, die Geheimnisse der Natur nach und nach zu lüften, egal welche Komplexität sich ihnen entgegenstellen mag, das ist für mich fast schon erschütternd!
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