
Dies ist ein Artikel zu Christianes Einladung.
Bei dem Wort “Fluchtsieger” fällt mir das Fluchtverhalten von Insekten ein.
Als ich im September Insekten auf der Goldrute fotografierte, stellte ich fest, daß sie i.d.R. spätestens ab Abstand 20 cm von mir flohen. Dieses Ad-hoc-Verhalten ist zu verstehen, denn zu der Zeit kreisten Hornissen um den Busch, in der Hoffnung auf Beute. Weniger für sich als für den Nachwuchs.
Nähert man sich sehr sacht, dann kann man seine Kamera beliebig füttern, sie dulden die Gegenwart. Wichtig ist ebenso ein bedachter Rückzug.
Das oft unnötige Auffliegen der Insekten wird ihnen wenig Energie kosten. So wenig, daß vielleicht 500 Kurzflüge pro Nektaraufnahme an einer Blüte möglich sind. Sicher gibt es dazu Untersuchungen, die ich aber jetzt nicht aufzufinden suche.
Große Insekten werden auch oft durch kleinere vertrieben. Wunderbar demokratisch ist das. Das Recht des Stärkeren ist da ausgesetzt. Auch grasen oft sehr unterschiedlich große Insekten auf einer einzigen Blüte, ohne sich etwas wegzunehmen. Da wird eng an eng Nektar gezogen. Man weicht sich da nur aus, um weitere Weidegründe zu erschliessen.
Das Bild oben zeigt so einen Fall im Oktober 2022: Ein Marienkäfer teilt sich mit einer kleinen Fliege den Nektar eines Efeu-Diskus.