Für eine Woche Christianes besonderer Extraetüdenaufruf an.
In max 500 Wörtern soll man eine kleine Geschichte erzählen, die fünf aus sechs vorgegebene Worte enthält. Die sechs Worte sind:
Hoffnungsschimmer, unverzeihlich, nähen,Wackelpudding, unverdrossen, knistern.

Der Waldweg knisterte nur so von trockenem Laub. Horst schritt unverdrossen weiter, bis er an eine ihm bekannte Kreuzung kam.
“Helma, links oder rechts?” Sie kannten ja beide Abzweigungen, es war eine Geschmacksfrage, welchen Weg man geht. Zum Auto käme man immer zurück.
“Horst, wir können links gehen. Aber rechts ist es auch schön!”.
„Helma, aber welchen sollen wir wählen”?
“Horst, beide sind schön, ich mag beide”.
“Aber welchen fändest Du heute besonders attraktiv?”
“Horst, ich bin mit allen beiden zufrieden”.
Helma drückte sich wie ein Wackelpudding um die Entscheidung, das würde noch eine Weile so weitergehen, dachte sich Horst – er hatte ja … Erfahrung! EInen Hoffnungsschimmer ließ er diesbezüglich lieber sein.
Also ging Horst einfach schnöderweise nach links und Helma folgte ihm.
Die Wanderung war dann wunderschön gewesen! Eine Pracht! Endlich mal wieder die Lunge ausgepustet! Hach, wie herrlich! Vergessen diese Gretchenfrage von zu Anfang.
Am Auto zurückgekommen, fiel Horst ein, daß sie nur noch etwa 2 Flaschen Rotwein zuhause hatten. Unverzeihlich wäre das, wenn man ganz ohne einen vernünftigen Roten am Abend dastehen würde.
“Helma, sollen wir noch schnell auf dem Rückweg beim Discounter vorbeifahren, Rotwein holen”?
“Horst, wir haben noch etwas zuhause. Du kannst den Roten heute kaufen …oder morgen früh. Ganz wie es dir beliebt”.
“?!”.
Solange das Spiel so läuft, ist es ja noch erträglich. Man bleibt vergnügt, weil es sowieso egal ist, wo man lang geht. Beide Strecken sind gut.
Weit schlimmer ist es, wenn der eine sagt. “du entscheidest.”.., und sobald der andere sagt: “also gehen wir links”, antwortet: “warum nicht rechts?” und der eine dann: “na, meinetwegen auch rechts”. und der andere: 2aber du wolltest doch links, also lass uns links gehen”, und der eine : “nein, wir machen heute, was du willst, machen wir ja sowieso immer”. Und der andere: “wieso immer, ich hab doch gesagt…”…. das kann dann eine Weile so weitergehen bis zu dem Punkt, wo der eine wütend links, der andere weinend rechts geht , und beide nichts von der Landschaft sehen.
Pathologie des Alltagslebens. Oder die Kunst, unglücklich zu sein….
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Ich bin der Meinung, da kann man auch wieder raus. Worauf sich dieser Glaube gründet, kann ich nicht sagen.
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normalerweise sind solche fatalen Zirkel sehr hartnäckig. Man kann sie meist nur von außen knacken. Dafür sind dann Eheberatungen gut.
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Ja sicher. So ähnlich wie bei OCD. Es hat was Zwanghaftes.
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Solange das Spiel so läuft, ist es ja noch erträglich. Man bleibt vergnügt, weil es sowieso egal ist, wo man lang geht. Beide Strecken sind gut.
Weit schlimmer ist es, wenn der eine sagt. 2du entscheidest.”.., und sobald der andere sagt: “also gehen wir links”, antwortet: “warum nicht rechts?” und der eine dann: “na, meinetwegen auch rechts”. und der andere: 2aber du wolltest doch links, also lass uns links gehen”, und der eine : “nein, wir machen heute, was du willst, machen wir ja sowieso immer2. Und der andere: “wieso immer, ich hab doch gesagt…”…. das kann dann eine Weile so weitergehen bis zu dem Punkt, wo der eine wütend links, der andere weinend rechts geht , und beide nichts von der Landschaft sehen.
Pathologie des Alltagslebens. Oder die Kunst, unglücklich zu sein….
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pardon, doppelt.
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Doppelt ist gut, so kann ich mal aus der Sicht des Mannes und ein weiteres Mal aus der Sicht der Frau antworten, haha
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So ein wenig wie bei Loriot, haha.
Irgendwo las ich heute, daß sich solche Pathologien einschleichen können. Beide Teile zerreiben den gemeinsamen Alltag, so wie man Essen zubereitet.
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Das ist ja eine furchtbare Situation – aus der gibt es nur eine Möglichkeit (für mich) zum Entrinnen: die Trennung … die könnte eine temporäre sein; je nach Vermögen BEIDER Teile, miteinander rational reden zu können…
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Meist haben hier Frauen dem Mann die Schuld gegeben. Ob hier der Mann entscheidungsunwillig ist oder die Frau, das kann man aus dem Text so oder so sehen.
Vielleicht hilft es in dieser Situation, daß Horst einfach alle Entscheidungen übernimmt, ohne je zu fragen. Aber dann kann Helma sagen: Der Horst ist soo dominant!
Eine temporäre Trennung hat ja manchmal Wunder gewirkt, wenn man sich so umhört 🙂
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Die Schuldfrage zu klären ist völlig irrelevant für einen Lösungsansatz, denn niemand hat ‘Schuld’ auf sich geladen. Daher muß man sie gar nicht erst stellen.
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Also einfach: da hat sich was totgelaufen…
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Zwei Flaschen Wein reichen nicht für zwei? Uff, bei mir reichen zwei Bier ^^
Schöne Geschichte über eine Situation die ich auch ganz gut kenne 😀
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Mut jeder Flasche Wein ist es eine weniger..schwer, das zu ertragen. 😀
Offenbar kennt das jeder..und die Interpretation zerfällt zudem in zwei Lager. 😀
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Hihi, Manche Männer brauchen eben klare Anweisungen sonst sind sie gelähmt 😇😁😇
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Genau, er braucht im Grunde die Rute 😀
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Wenn das immer so wäre, könnte frau sich ja darauf einstellen 🙂
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Wieder einmal sehr lebensnah. 😉
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Humorvoll oder nicht? Das ist die Frage 🙂
Danke, Joachim!
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ich hätte da eine Idee: eine Münze einstecken. Kopf ist links, Zahl rechts…
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Von vorneherein, ja!! Das wäre 👍 gut danke, leela.
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Wackelpudding mag ich nur mit Waldmeistergeschmack. –
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Ich eigentlich nie 😉
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Klar. Keine Verantwortung übernehmen wollen und dann meckern, aus Angst, was falsch gemacht zu haben. Ihn meine ich. Seine Frau sagt eindeutig, dass sie ihm die Entscheidung überlässt, also ist doch alles okay, oder? Männer sind manchmal echt komisch 🤔😎😉
Okay, wenn das ständig vorkommt, wäre ich auch genervt, aber dazu sagst du nichts.
Danke fürs Mitschreiben 😁👍
Nachmittagskaffeegrüße 😁🌬️🌥️☕🍪👍
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Doch, Christiane, das schrieb ich schon, dass sie nie eine Entscheidung übernimmt.
Dass Du das anderst sehen würdest, hatte ich mir im Grunde gedacht. Weil Du wahrscheinlich denkst, ich würde auf Frauen niedergucken?!
Das ist nicht der Fall.
Man kann eine Geschichte ja immer auf mehr als eine Art sehen.
Danke fürs Kommentieren, liebe Christiane 🙂
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Nein, du schriebst nicht “nie”, du schriebst, dass er Erfahrung damit hätte, das ist ein Unterschied. Aber wenn sie immer möchte, dass er alles für sie entscheidet, dann tut er mir wirklich leid, das ist echt nicht das, was ich unter einer Partnerschaft verstehe. Sorry.
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Die Hintergründe für solche Verhaltensweisen sind immer individuell zu sehen.
Ich sollte in Zukunft wohl die Rollen drehen, mal aus der weiblichen Sicht schreiben. Hatte ich hier eigentlich auch vor, hätte nur Helma durch Helmut und Horst durch Hannelore ersetzen können, doch mach das mal in WP.
Mit WP geht das schwer, denke ich.
Kaffee ist ausgefallen, war zulange im Waschraum.
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Dann ging die Geschichte der unschlüssigen Frau wieder von vorne los. Solche Typen sind mir bekannt, lieber Gerhard.
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Das denke ich mir, Peter! 🙂
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Er darf auch ruhig mitentscheiden, muß nicht alles der Partnerin überlassen, darf ruhig auch einmal mitempfinden, was sie erfreuen würde, nicht nur, was sie sagt.
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So kann man es auch sehen…
Danke, Gisela 🙂
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😊
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2 Flaschen Wein zu Hause, aber Angst haben, dass es nicht reichen könnte, eine köstliche Vorstellung.
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Zwei sind so gut wie keine 😉
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Keiner will dem Anderen auf die Füße treten. Solche Situationen kenne ich auch.
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Werner, und dann stehen sie noch auf dem Berg bis zum St. Nimmerleinstag 😉
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