
Einen neuen Text, diesmal eine Art Humoreske, bringe ich in Christianes nun zweiten Etüdenaufruf ein.
Mein max. 300 Worte umfassender Text soll die Worte
Prophezeiung
anständig
verkrümeln.
enthalten.
*
“Nun gerieren sie sich doch nicht so!
Soll ich ihnen das wirklich abnehmen, was sie da gerade vorgebracht haben?”
“Sie meinen, ich wüsste nicht, wovon ich rede?
Das sagen ausgerechnet Sie, einer, der alles glaubt, was ihm gemeinhin vorgesetzt wird !!”
“Und worauf gründet sich dann ihr Wissen? Auf anständigen Quellen hoffentlich?!”
“Das lassen sie mich beurteilen!! Ich habe starke, sehr sehr starke Quellen sogar… und die haben auch manche Prophezeiung beinhaltet, die jetzt – leider , oh Wunder – Wirklichkeit geworden sind oder es bald werden.”
“Was wurde denn vorausgesagt?!”
“Sie fragen eins ums andere Mal und hören mir auch nicht zu – ich gehe jetzt”.
“Nun verkrümeln sie sich doch nicht! Wir können doch über alles reden.”
“Ja, ja…ok … über was denn noch?”
“Gut!… Also wo genau wollen wir denn mit unserem Abgleich anfangen?”
“Bei Adam und Eva jedenfalls nicht, das möchten sie wohl gerne!. Zudem ist es mir zu spät. Meine Frau wartet auch sicher schon mit dem Abendessen!!”.
“Ja, dann guten Appetit! Gut, daß wir miteinander versucht haben, zu sprechen!”
“Ja, wir sind uns sehr einig – das zeigte sich deutlich, überdeutlich!”.
Eine tolle Geschichte, die zeigt, wie die Menschen einander vorbeireden!
LikeLiked by 2 people
Ja, Peter, ein Dialog der gleich ins Leere lief…”hättest Du geschwiegen, wärest Du ein Philosoph gewesen.”
LikeLiked by 2 people
Jaaaaa, ganz toll und vermutlich sehr realistisch, leider. Da weiß man eigentlich schon bei dem “gerieren”, dass aus dem scheinbar angestrebten Dialog nichts werden wird und sich das ganze Gespräch in bösem Blut oder heißer Luft auslöst. 😉
Sehr schön beobachtet, gefällt mir sehr! 😀
Nachmittagskaffeegrüße … 😀
LikeLiked by 3 people
Ja, heisse Luft verdampft recht schnell und zurück bleibt beidseits ein schaler Geschmack, liebe Christiane!
LikeLiked by 1 person
Ja, und beide fragen sich, was das denn war, statt wirklich miteinander zu sprechen. Ist oft so, leider.
LikeLiked by 1 person
Manchmal genügen die ersten Kieselsteine, die mächtig Sand rein bringen…
LikeLiked by 1 person
Solche Wischiwaschi-Dialoge, die mit Andeutungen operieren und dann wegen der Suppe abgebrochen werden, gibts sicher zu Hauf. Wenige Menschen wollen einen wirklichen Dialog, in dem Sachargumente ausgetauscht und wohlwollend geprüft werden. Auch in deinem Dialog schwingt von Anfang an eine Abwertung des Gesprächspartners mit. Er ist ein Schwurbler, der leere Worte drischt und sich dann entzieht. Da steht der Nachfrager dann fein da.
LikeLiked by 2 people
Wer ist Gerda?
LikeLiked by 1 person
Ich. Leider passiert es, dass ich anonymisiert werde, wenn ich mit dem handy kommentiere.
LikeLiked by 1 person
Ach so. Manchmal wird ja ein Name gekapert, das gibt es hin und wieder.
LikeLiked by 1 person
Neues Wort gelernt: gerieren.
Deine Geschichte erinnert mich an den frühen Witz über die Grünen: “Treffen sich zwei Leute. Fragt der eine: wissen Sie, welcher Weg zum Bahnhof führt? Nein, sagt der andere. Aber gut, dass wir darüber geredet haben.”
LikeLiked by 2 people
Ja, Werner, manche Dialoge kann man sich schenken, es kommt nix hinten raus 🙂
LikeLiked by 1 person
Ja ja, so geht es mit den Dialogen… Mit dem ersten Satz “Soll ich Ihnen das wirklich abnehmen …” schon zu Ende … . ;-).
LikeLiked by 1 person
Das glaube ich keinesfalls, liebe Maren. 🙂
Es ging ja noch um einiges weiter, nicht wahr?!
LikeLike