Vor etwa 10 Jahren fertigte als eines meiner ersten Arbeiten in Ton dieses sehr expressive Stück an:
Es zeigt Gesichter und Teile des Menschen wie Finger, Augen, Ohren, Mund, Nase und Fuß separiert voneinander, so, als würden all diese Teile nicht harmonieren.
Der Mensch ist in dieser Plastik gefangen und heillos durcheinander.
Die Plastik drückte meine innere Zerissenheit aus.
Heute würde ich sie vielleicht anders bauen – oder überhaupt nicht.
Deine Plastik ist beeindruckend.
Nicht wegzdenken in der Rückschau. (M)ein “Narbenkleid” sozusagen, das einst war. Es hat mich geprägt. Bewegt.
Würde ich diesem Gefühl heute Raum geben und es unter meinen Händen entstehen lassen…
wie ein Mantel in fließender Bewegung, umkreisten alle Anteile meiner selbst den Kern, den ich nicht beschreiben kann, höchstens besingen.
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Vom “inneren Kern” wird oft gesprochen . Gäbe es ihn, müsste er durch tausend Existenzen durchscheinen, wie ein Juwel.
Würde man es anfassen wollen, so würde es wohl zu feinem Staub zerrinnen und so fern einer beschreibbaren Gestalt sein.
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Als Kind fühlte ich mich eins mit mir, aber vermutlich, weil solche Gedanken nicht kamen, nicht kommen konnten.
Als junge Erwachsene dachte ich auch nie darüber nach, zerrissen bin ich eherr heute, kann aber viel gelassener mit mir und dem alltäglichen Druherum umgehen, weil ich erkannt habe, ich werde es nicht mehr ändern können…
Schon über das Zerrissensein selbst zu reden kann helfen, ist es doch ein Gespäch, das sich mit dem eigenen inneren Ich beschäftigt und mit nichts sonst. Vermutlich das Besinnen auf sich selbst.
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Danke fürs offensein, Bruni! 🙂
Ich denke auch, dass man wenig hebel hat und sich eher akzeptieren lernen sollte!
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Sich zu akzeptieren bedeutet ja auch, sich selbst zu mögen und das ist verdammt gut, Gerhard
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beste Grüße von mir zu dir, Klaus
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Auch von mir zu dir! Heute ist es 20 grad kälter als gestern…
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Sehr ausdrucksvoll. Zur damaligen Zeit war es sicher die zutreffende Form.
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Ich bin zur zeit wieder in einem hadern begriffen…irgendetwas greift nach mir. Ich bin wieder der kleine junge mit der milchflasche, wie es scheint.
Altersweise bin ich jedenfalls nicht 🙂
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Das Like gilt deiner Beschreibung des Gemütszustands, denn ich finde eine aktuelle Lage schwerer in Worte zu fassen als in der Rückschau.
Manchmal triggert etwas und rührt an ganz alte Erinnerungen, mit denen die Seele noch nicht ganz fertig ist. Ich finde so etwas auch belastend, aber als notwendige Gelegenheit hat es irgendwie auch Potential, Fortschritte zu machen.
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Danke, Heide. Vielleicht ist es jetzt gerade dran, nochmal zu graben 🙂
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Deine Skulptur ist ein Ausdruck deiner damaligen inneren Zerrissenheit. Kommt innere Harmonie mit dem Alter?. So frage ich mich.
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Nicht notwendigerweise, Peter. Fur mich jedenfalls kann ich es nicht behaupten…und wie ist es für dich?
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Ich war als junger Mann eine zerrissene Person und habe viel unter Depressionen gelitten. Jetzt im Alter von 77 Jahren fühle ich mich ausgeglichen und freier. Vielleicht habe ich mein damaliges Selbst in deiner Skulptur gesehen.
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Vielleicht muss ich auch erst 77 werden?!
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Ja. Ich bin auch 77, das bedeutet zwar nicht Weisheit, aber ich kann doch etwas gelassener mit mir selbst umgehen. Dabei hat mir allerdings nicht das Älterwerden als solches geholfen, sondern die therapeutische Arbeit, die ich mit andern Personen mache und die mir tiefe Einblicke ins Seelische gegeben hat, Altwerden als solches ist ja eher bedrohlich und schwer auszuhalten.
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Therapeutische Erfahrungen habe ich als “Klient”, Zuhörer und Leser im grunde zuhauf, liebe Gerda. Dennoch klebe ich noch an manchem fest.zuletzt war das leben auch zu hektisch, um Klarheit zu erlangen.
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Als Therapeutin, das ist schon noch mal was anderes als nur zuzuhören oder selbst zu erzählen. Jedenfalls die Arbeit, die ich mache, gibt mir viel Einblick in Seelengefüge und Nöte jeder Art, also auch in mein eigenes. Denn alles gibt es auch in mir, sonst könnte ich es gar nicht verstehen. Die Phänomene sind natürlich verschieden. Vergleichbar mit den Farben – die sind immer anders gemischt, aber die Grundfarben sind die gleichen.
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Du musst du noch ein paar Jahre warten.
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eindrucksvoll!
und es ist wohl mit jedem kunstwerk so, dass es genau so nur in einem bestimmten moment erschaffen werden kann…
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Danke Diana!
Zerrissenheit und Anspruchsdenken kennzeichnen mich immer noch, doch würde ich das heute so darstellen: Langsam und schnell zugleich….eine fliessende form, die ins schroffe, harte übergeht und dann wieder loslässt.
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