
Unterschriftssache
Der Künstler Joachim Schäd pflegte seine Werke offenbar manchmal mit Minimalschrift zu unterzeichnen (siehe unten).
Was drückte solch eine Zurücknahme im Schriftbild aus?
Einer der Antworten könnte sein: Das Universum/Gott hat durch ihn durch-gewirkt. Er selbst tat im Prinzip nichts anderes, als den Stift zu halten.
Ich kannte Schäd nicht gut genug. Eigentlich glaube ich trotzdem nicht, daß er so dachte.
Er war bescheiden. Er machte nicht viel Aufhebens von sich, das gewiss!
Einen weiteren Künstler dieser Art kenne ich, den von mir sehr geschätzten Schachgroßmeister Robert Hübner.
Er unterschrieb und unterschreibt immer sehr winzig. Seine Notizen sind auch so.
Sein ganz besonders akribischer Zugang zum Wahl-Gegenstand Schach zeichnete ihn aus. Da gab es kaum einen zweiten. Ellenlange Analysen, denen nur wenige folgen konnten und wollten.
Schnelle Urteile waren ihm fremd. Ich habe zwei Bücher von ihm, “Materialien zu Partien von Robert Fischer” und “Fünfundfünzig feiste Fehler”. Im letzteren untersucht er Beurteilungsfehler in seinen Partien schonungslos in beispielhaften Analysen.
Denn und das ist gewiss: Am meisten lernt man von falschen Konzepten.
Wo hört man auf –
und wo geht man noch einen Schritt tiefer?
Hübner gehörte zur zweiten Gruppe. Er gab sich nie mit einfachen Antworten zufrieden.
Klein und bescheiden der Beitrag zur Welt: Vielleicht dachten Schäd und Hübner hier gleich.

Vielleicht nur ein graphisches Motiv, diese Zeichnung der Zeichnung?!
Deinen Gedanken kann ich gut folgen. Eine Auflösung der Vermutungen wird es dennoch nicht geben. :–)
Einen lieben Gruss,
Brigitte
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Die wird es nicht geben, gewiss 🙂
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Sensibel gezeichnet.
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Meinen Sie die Zeichnung Schäds?!
Ja, das ist ein weiteres fantastische Stück aus seinem Schaffen.
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Vielleicht soll es sagen: das Werk ist größer als sein Meister?
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Ab einem gewissen Können ja 😀
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So winzige Handschriften mag ich!
Die Überschrift ist gut zu gebrauchen, also das mit den Tagesgedanken!
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Dann lasse ich das mal so weiter bestehen, Sonja 🙂
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