
Dies ist ein Artikel zu Christianes Einladung.
Bei dem Wort “Fluchtsieger” fällt mir das Fluchtverhalten von Insekten ein.
Als ich im September Insekten auf der Goldrute fotografierte, stellte ich fest, daß sie i.d.R. spätestens ab Abstand 20 cm von mir flohen. Dieses Ad-hoc-Verhalten ist zu verstehen, denn zu der Zeit kreisten Hornissen um den Busch, in der Hoffnung auf Beute. Weniger für sich als für den Nachwuchs.
Nähert man sich sehr sacht, dann kann man seine Kamera beliebig füttern, sie dulden die Gegenwart. Wichtig ist ebenso ein bedachter Rückzug.
Das oft unnötige Auffliegen der Insekten wird ihnen wenig Energie kosten. So wenig, daß vielleicht 500 Kurzflüge pro Nektaraufnahme an einer Blüte möglich sind. Sicher gibt es dazu Untersuchungen, die ich aber jetzt nicht aufzufinden suche.
Große Insekten werden auch oft durch kleinere vertrieben. Wunderbar demokratisch ist das. Das Recht des Stärkeren ist da ausgesetzt. Auch grasen oft sehr unterschiedlich große Insekten auf einer einzigen Blüte, ohne sich etwas wegzunehmen. Da wird eng an eng Nektar gezogen. Man weicht sich da nur aus, um weitere Weidegründe zu erschliessen.
Das Bild oben zeigt so einen Fall im Oktober 2022: Ein Marienkäfer teilt sich mit einer kleinen Fliege den Nektar eines Efeu-Diskus.
Ja, die Tiere machen es uns vor, wie es gelingen kann.
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Ein Freund von mir besuchte seine Schwester im australischen Busch. Frühs, wenn er aus der Hütte kam, gab es Leguane, die sich immer in geziemenden Seitenabstand zu ihm bewegten.
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Heute erst an einem Wildparkzaun vorbeigekommen. Das Damwild – eigentlich bei dem Gattergeschöpf ein irreführender Name – graste ganz ruhig, selbst als sie uns sahen. Aber als sie den Geruch der Hunde witterten sorgten sie rasch für Abstand! Vernünftig, wer verläßt sich schon auf einen Zaun. Rechtzeitig den nötigen Abstand herstellen ist viel klüger, als kopflos und energetisch verschwenderisch zu fliehen… Nur ist’s nicht immer möglich, schon gar nicht in der überquellenden Menschenwelt.
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Bei vielen anderen Tieren habe ich beobachtet, dass jede Art eine ihr eigene Entfernung von mir einhalten, muss bevor sie sich auf die Flucht begeben.
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Hat man die kritische Distanz überwunden, dann bleiben sie auch sitzen. Irgendwie begreifen sie, dass man unwichtig ist.
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Ich dachte beim ersten ‘Übers-Foto-fliegen’, es wäre ein von Dir rot glasiertes Keramikobjekt, auf dem es sich das Insekt bequem gemacht hat. 😄
Sehr schön gesehen, Gerhard.
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Danke Birgit.
In der Tat habe ich zuletzt einiges kirschrote gefertigt.😀
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Schön, man bekommt ein wenig mehr Gedankenverbindung zum Thema der Flugtierchen…ach ja, soll auch Insekten geben, die nicht fliegen…
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Kriecher, Schwimmer 😀
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Oh ja, da fallen mir die Wasserläufer ein, die früher auf unserem Gartenteich rumrannten…
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Die laufen ja eigentlich auf folie herum 😀
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Heißt die Wasseroberfläche so?
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Nein, aber für sie stellt sich das als Folie dar
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Marienkäfer scheint es in sehr viel mehr Ausgaben zu geben, als ich mir je hätte träumen lassen 😉
Gerne gelesen, Gerhard, freut mich, dass du Insektenetüden entwickelst.
Nachmittagskaffeegrüße 🌧️🛋️☕🍪
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Mach ich gerne, das ist mittlerweile mein Spezialgebiet 😀
Gerade ein Bierchen…
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Das sind spannende Einblicke ins Insektenleben.
Und das Bild ist aus dieser Perspektive gesehen ganz speziell.
Einen lieben Gruss ins Wochenende,
Brigitte
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Liebe Brigitte, ich dachte, das Foto passt ganz gut zum Thema – die Insekten ernähren sich nebeneinander, übereinander ect. 🙂
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Schön, wie Du Dein Hobby mit den Etüden verbindest!
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Wieso auch nicht. Da weiß ich zumindest etwas drüber. Über geschichtliche Zusammenhänge weniger, aber dazu kommt auch noch eine Etüde.
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Na, da bin ich gespannt.
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Ich auch.
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Oh, das Rote ist der Marienkäfer ?
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Ja, ist es 🙂
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