Um die Mittagszeit war kurz Sonne, bei etwa 1 Grad.
Ein Versuch war es wert, zum Efeu des Nachbarn zu gehen.
Es war gut, daß ich es gleich tat, denn um 12:30 war der Spaß auch schon wieder vorbei.
Dunkle Wolken und dann ab 14:00 Schneefall.
Ich zeige Euch mal, was ich in der knappen halben Stunde an Leben auf dem Efeu fand:

Die männliche Büschelmücke, deren Antennen wie Büschel oder Kämme aussehen. Man kann sich denken, was sie mit den Kämmen zu wittern versucht.

Calliphora vicina, die blaue Fliege. Sie hat absolut die Herrschaft im Moment auf dem Efeu.

Die Schwingfliege, winzig auch und immer adrett. Den Namen hat sie davon, daß sie ihre Flügel ständig zu zwirbeln scheint.

Hier eine kaum sichtbare Wintermücke, mit stark gegliederten Antennen.
Unten zeige ich, daß diese Antennen mit ihren Gliedern auch noch behaart sind.
Dieses Geflunker bewegt sich in einem Zehntel-Millimeter-Bereich.

Ich frage mich, wie klein bestimmte Strukturen eigentlich in der Natur sein können?!
Ich weiß z.b, daß es keine kleineren Wespen als 0,3 mm gibt, denn kleiner sind typische Organe einer Wespe nicht abbildbar. Eine solche Wespe fliegt auch nicht im herkömmlichen Sinn, eher ist es ein Treiben oder Schwimmen.
Die Natur hätte sicher auch kleinere Fluginsekten entwickelt, aber physikalische und biologische Grenzen setzen diesem Schrumpfungstrieb ein Ende.
…und immer wieder diese irisierenden Strukturfarben. Fantastisch!
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Das bekommt man immer gleich mitgeliefert. So verraten sich die Tierchen – dem menschlichen Auge 🙂
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…und geben den Physikern immer mal wieder Rätsel auf.
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Unglaublich, aber hier scheint heute die Sonne… ich bin quasi so gut wie draußen. Allerdings wohl nicht auf der Suche nach kleinem Getier. Mein Makro hat gerade mehr oder weniger Winterpause
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Ist ja auch gut so. Bin gespannt auf deine Fotos von grösseren Objekten 🙂
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Spannende kleine Welt. Und die Sonne setzt sie alle ins richtige Licht.
Einen lieben Sonntagsgruss,
Brigitte
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Das war nur eine sehr kurze Phase gestern, jetzt ist alles weiß draussen, Brigitte.
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Deine Fotos stoßen ein Philosophieren über Größe und Kleinheit an. Du hast recht: Begrenzungen sind nicht allein durch die Möglichkeiten unserer Feinmotorik gegeben. Unter theologisch-fundamentalisticher Betrachtung müsste unbegrenzte Minimalisierung möglich sein.
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Da machst Du mich neugierig. In Theologie kenne ich mich garnicht aus.
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Da habe ich wohl mehr angefeitet, als dahintersteckt: ganz oberflächlich erinnerte ich mich an den Kinderglauben, dass für Gott nichts unmöglich sei.
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“Angefeitet” kenne ich auch nicht. Man lernt nie aus, auch wenn man ein Senior ist. 😉
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Lach! Das war die Autokorrektur, angedeutet war gemeint!
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Ich dachte, die Autokorrektur ersetzt immer durch ein gültiges Wort. 😉
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Vielleicht habe ich sie in diesem Fall zu Unrecht verdächtigt: die falschen Buchstaben liegen unmittelbar neben den gemeinten, ich habe wohl einfach daneben gehauen. Tatsächlich gibt es die Form “gefeiten”: z.B. die gegen Ansteckung gefeiten Personen …
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Gefeit, gefreit, entzweit, alles liegt nebeneinander. 🙂
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Hier liegt der Schnee tief, glaube fast, Gletscherflöhe zu finden… Und verjage mal wieder die Elster vom Futterhaus, da sollen sich doch erst mal die Kleineren bedienen! Ach ja, die Größe. Das Experiment geht, sofern es der Mensch zuläßt weiter, wie groß oder klein kann ein Lebewesen mit Innenskelett, eines mit Außenskelett denn werden, wie klein können Organe sein, um noch ihre Funktion zu erfüllen… Natürlich geht es noch kleiner, aber dann ist’s eben kein Insekt mehr, irgendwann kommt eine Amöbe angekrochen – kann man dazu eigentlich noch kriechen sagen? – und frißt etwas, etwa ein Bakterium, das noch kleiner ist…
Aber da reicht dann das Makroobjektiv nicht mehr.
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Das erinnert mich an eine Bergbauingenieurin, die in einem Film triumphal sagte: Aber wir können noch tiefer! Am Schluss ist alles durchbohrt wie ein Käse.
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Ja, nicht nur wie. Am Ende – muß menschliche Weisheit immer wieder lernen – ist alles Käse!
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Sehr interessante Fragen die du dir da anhand dieser behaarten Miniantennenglieder stellst. Mir kamen die auch schon mal, allerdings zu flüchtig als dass ich nachgeforscht hätte und du scheinst dich in dem Bereich ja eh schon bedeutend besser auszukennen. Es st absolut faszinierend, wie klein es dann doch tatsächlich geht.
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Ja, das ist eine alte Frage von mir, gewiss, aber ich bin kein Biologe.
Vor etwa 15 Jahren fragte ich einen Doktor der Biologie, ob alle biologische Materie Funktion ist? Gibt es blosses Füllmaterial oder ist alles biologische Material so, daß es perfekt eine bestimmte Funktion erfüllt.
Ich bekam keine Antwort.
Jetzt weiß ich SELBST, daß es so ist. Alles biologische Material ist so, daß es “funktioniert”. Muskelgewebe z.b.
Selbst auf Großmolekülebene ist es wohl so, daß diese Moleküle qua ihrer Gestalt zu einer chemischen Reaktion verschränkt werden.
Ich muss nochmal hinzufügen, daß ich kein Biologe bin. All das ist WOHL wesentlich komplexer als man denkt.
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Das glaube ich gern, wie komplex das sein muss. Aber du hast dich gedanklich und fotografisch ja wohl über viele Jahre angenähert. Da wird man ein guter Laienbiologe. Schade, dass der Biologe keine Antwort gab. War ja keine uninteressante Frage von dir.
Seitdem ich mich mit den Insekten fotografisch auseinandersetze und ihnen etwas näher gekommen bin, es sind ja bei mir noch gar nicht viele Jahre, kamen mir auch so einige Fragen in den Sinn, u.a. jene, wie klein etwas denn eigentlich sein kann.
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Wenn ich hier noch lange weiter lese, finde ich am Ende Fliegen sogar hübsch – davon war ich bisher um Meilen entfernt.
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Clara, dann geht es Dir wie 90 % der Mitmenschen:-).
Ich entdeckte die Schöneheit der Insekten erst durch die Fotografie. Und war selbst erstaunt.
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