
Im Jahr 2020 geht es dank Christiane munter mit den Etüden weiter.
Die Wortspende stammt diesmal von Myriade.
Ich beteilige mich gerne an dem Projekt.
Folgende Worte sind zu verwenden:
Teppich
gläsern
flattern.
*
Etwas unter den Teppich kehren fällt mir schwer.
Manchmal erinnere ich mich an frühere Demütigungen, die erst durch zufälliges “Anstossen” wieder zu schmerzen anfangen.
Wie einfach wäre es doch, diese Schmerzen ausradieren zu können. Selbst der unsterbliche Atlan in der Perry Rhodan-Serie erinnerte sich aber an eine tragische Liebe von vor 500 Jahren.
Ich stellte mir das immer wieder mal vor und malte mir dabei die Qualen aus.
In den letzten Wochen dachte ich des öfteren an den SF-Thriller “Lautlos im Weltraum” von 1971: Bruce Dern als Hauptdarsteller überwachte mit anderen einige Treibhäuser in Halbkugelform, die an ein Raumschiff dockten. Die Erde war verwüstet und man hatte auf diese Weise etwas Grün der Erde gerettet.
Plötzlich kam von der Erde der Befehl, diese wunderbaren Treibhäuser zu vernichten und mit dem Raumschiff zur Erde zurückzukehren. Die Augen von Bruce Dern wirkten gläsern, weinen konnte er nicht, so erschütterte ihn diese Meldung. Dieser Film bedeutete mir damals viel und auch heute noch.
Letzthin flatterte ein Etwas langsam den Gartenweg entlang, auf halber Höhe, bevor es sich gemächlich niederlies. Erst dachte ich an einen Falter, aber es war nur ein Blättchen, das ganz sorgsam und behutsam über eine weite Strecke getragen wurde.
Ein besonderes Wiegen dieser Art sah ich jüngst ein 2tes Mal im Garten.
Es war ein winziges Spinnchen, das an einem waagerecht schwebenden Faden hing. Aus einem Artikel von Joachim Schlichting wusste ich, daß es auf diese Weise einen Anker für seinen Faden suchte. Und siehe da, der Faden wurde immer näher an eine Keramikstele getrieben und beim vielleicht fünften Herantreiben konnte sich das Spinnchen an der Keramik festhalten.
Solch eine Spinnennetz-Aufbautechnik, von der man zwar mal gehört hatte, live erleben zu können, hat schon was Faszinierendes.
286 Worte
*
Eine feine Etüde, Gerhard. Du hast auch Perry Rhodan gelesen, wie schön, aber im Gegensatz zu Dir erinnere ich mich leider an keine Einzelheiten mehr.
Wie schön ist Deine Beobachtung des ankersuchenden Spinnchens.
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Perry rhodan habe ich während der Bundeswehr gelesen, weil dies ein Schulfreund auch tat 😀
Das Spinnchen in der Luft, Bruni, rief ad hoc das Gelesene wach. Diese Verkettung gefiel mir sehr.
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ich fand es faszinierend, ich hoffe, die Woche hat für dich gut begonnen, Klaus
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Das ist ja schon mal was….
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Der Film hat mich auch sehr berührt und der Soundtrack ist ebenfalls sehr empfehlenswert.
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Ja, joan baez mit dem Song “rejoice in the sun” berührt mich eins ums andere Mal.
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Silent Running heißt der Film, oder?
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Ein tolles Foto ist das und schöne Assoziationen schriebst du dazu.
Gruss,
Brigitte
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Danke Brigitte!
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Einfach Klasse, wie die Geschichten so auf Anstoss von drei kleinen Ideen bei dir heraus purzeln, lieber Gerhard!
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Peter, jeder Anlass sollte etwas anderes , neues hervorbringen. 😀
Danke!!
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Ja, Spinnennetze haben etwas Faszinierendes. Deine immer länger werdenden Texte auch ….
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Danke Myriade, mir machts einfach spass, hätte ich zu Anfang nicht gedacht 😀
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Ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass man manchmal völlig unerwartet neue Interessensgebiete entdeckt.
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Ich verfolge mit Staunen und auch großer Freude, wie viel persönlicher deine Etüden werden, wenn du dich mehr auf das Schreiben einlässt. Ich muss sagen, dass ich den Menschen mag, der dahinter hervorschimmert. Danke dir, lieber Gerhard!
Liebe Grüße, schönen Abend dir
Christiane 🙂
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Ja danke, Christiane! Erstaunlich auch Deine freudige Reaktion. 🙂
Manchmal weiß man gar nicht, wie etwas Geschriebenes ankommt.
Das Fabulieren macht mir jedenfalls Spaß.
Schönen Abend auch Dir, bei mir ist jetzt Wein angesagt 🙂
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Da schließe ich mich Christiane an.
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Danke Menachem, man ist oft erstaunt, was ankommt und was nicht. Umso besser ist es wohl, wenn der Mensch als solcher durchscheint.
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Der Film ist für mich auch unvergesslich.
Deine Lösung für die Gestaltung der Etüde finde ich einen geschickten Einfall.
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Das freut mich. Joan Baez’ Song “rejoice in the sun” ist auch große Klasse.
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Ich glaube Du hast heute einen persönlichen Rekord aufgestellt, lieber Gerhard! 286 Worte. Deine liebenswerten Betrachtungen werden immer ausführlicher.
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Solange sie nicht an eine gläserne Grenze heranführen, die da 300 heißt! 🙂
Danke, Werner!
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