Im Lauf der Zeit

Christianes neuer Etüdenaufruf verlockt mich wieder.
Mein max. 300 Worte umfassender Text soll die Worte
Regentonne
sensibel
schwanken.
enthalten.

Ein wehmütiges Thema habe ich heute.

*

Einige Bekannte und Freunde von mir sind aus freien Stücken gegangen.
Das hat – zuletzt – vermehrt Eingang in meine Gedanken gefunden. Vielleicht bin ich alt.

Da war der einstige Klassenkamerad, dem ich mal unversehens von Terasse zu Terasse zuwinkte, über eine Strecke von vielleicht 300 m. Reinster Zufall und Magie war das damals!
Ich hörte Jahre später, daß er nicht mehr unter uns weilte.

Er war nur einer in einer Reihe.

Eine Frau (die sich aktuell in bester Gesundheit befindet), erzählte mir einst von einem Weg. Den sei sie des öfteren gegangen, wenn es zuhause schwer wurde. Diese Praxis half ihr offenbar, ihre sonst wohl eine Regentonne füllenden Tränen loszuwerden.

Sind es sensible Menschen, die die Leine ziehen oder schlicht Leute, die unvermittelt einer ganzen Reihe von praktischen Problemen gegenüber stehen?

Beim Gedanken an diese Bekannten schwanke ich manchmal fast. Ich kann das Ganze kaum fassen.



8 thoughts on “Im Lauf der Zeit

  1. Ich finde ein Selbstmord ist oftmals ein Rufen, das man nicht gehört hat oder nicht für ernst genommen hat. Denn auch das Argument “ich will endlich wissen, ob es ein Danach gibt” taugt im Grunde nicht, eine solche Entscheidung zu rechtfertigen. Denn wenn es keines gibt, dann merkt man es ja auch nicht mehr.

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  2. Ich finde nicht, dass du alt bist, weil/wenn du dir Gedanken über den Tod machst. Ich bin bei dir, dass die Zukunft gerade nicht sehr ermutigend erscheint. Was jede*r Einzelne daraus macht, ist individuell; ich kann auch den Wunsch, nicht mehr leben zu wollen, verstehen, nur das Akzeptieren fällt mir schwer. Zurückbleiben und damit fertig werden müssen ist immer schlimm.
    Danke für deine Gedanken.
    Nachdenkliche Regenkaffeegrüße 🌧️🌻☕🍪👍

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