Einkaufvergnügen

Christianes neuer Etüdenaufruf verlockt mich wieder.
Mein max. 300 Worte umfassender Text soll die Worte
Regentonne
sensibel
schwanken.
enthalten.

*

Meine Regentonne wäre gefüllt, so hat es heute Morgen geschüttet. Aber sie ist eh schon voll.

Ich fahre zum Discounter und merke, daß der Parkplatz voll ist. Ich schwanke, ob ich reingehen soll.

Aber ich brauche einige wenige Sachen, also bleibt mir nichts anderes übrig. “Sei nicht so sensibel!”, sage ich zu mir.

Drinnen ist es voll, es wird viel geredet, man kommt kaum durch.

Ich stehe bald an der ersten Kasse an. Eine Frau schiebt sich vorbei, weil sie meint, an eine andere, bessere Reihe zu kommen. Doch die zweite ist so lang wie die erste. Also kehrt sie zurück und stellt sich hinter mir an.

Ein Mann rempelt sie an, als er zur plötzlich aufmachenden 3. Kasse vor will.

Die Frau spricht mich an, weil ich Blickkontakt anbot. Alle seien so ruppig geworden, dabei würden wir wir doch im gleichen Boot stecken!
Ja, zu den Anfangszeiten der Pandemie glaubte man an Solidarität und Miteinander, meinte ich. Der Lack sei aber ab.

Ich komme aus dem Parkplatz dann nicht raus. Als Linksabbieger sehr sehr schlechte Karten. Immerhin kann ich die Frau an mir vorbeifahren sehen. Und irgendwann dann kann ich auch raus.



10 thoughts on “Einkaufvergnügen

  1. Ich finde, dass die Leute so ungeduldig geworden sind. Stehen sie mal 30 Sekunden an, dann halt es gleich durch den Supermarkt: zweite Kasse!!!!!!
    Ich sehe das vor allem bei Rentnern, die keine Zeit zu haben scheinen.
    Auf der anderen Seite muss ich aber auch sagen, dass einem viel Zeit gestohlzwird, dadurch, dass die Waren beliebig eingeordnet werden und nicht mehr nach Gruppen. Ich verstehe auch die Marketing-Konzepte nicht, die nur nach möglichen Mehrumsatz orientiert sind als nach

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  2. Wie interessant, dass du das heute bringst. Ich hatte mit meinem Nachbarn, den ich deutlich 70+ schätze, Volkswirt, gestern ein Gartenzaungespräch, wo er sich auch darüber beklagt hat. Und über die Vereinzelung … 🤔
    Mittagskaffeegrüße, es hellt sich auf 🌦️🌻☕🍪👍

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    1. Vereinzelung ist ja auch schlimm.
      Gestern fragte ich nach meinem Cousin, er war genau so unterwegs wie andere, mit seinem Rollator. Ich sah ihn dann in 400 m Entfernung nachhause gehen.
      Eine Nachbarin klagte auch immer. Ich sagte ihr, Du musst Dich nur öfters draussen zeigen. Das sei nicht ihre Sache, meinte sie.
      In Malta hatte ich mal eine alte Frau gesehen, die ihren Stuhl immer an den Strassenrrand stellte. Ich unterhielt mich mit dieser betagten Engländerin mehrmals. Einmal trug ich ihren Stuhl abends sogar zurück in den Hof.

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