Alles bestens geordnet

Dies ist ein Artikel zu Christianes neuer Einladung zum Schreiben.
Drei Worte müssen in einem Text mit max. 300 Worten verwendet werden.

Krisenmodus
faul
empfehlen

Bist du nur noch am rennen, Jo?

Muss noch eine Präsentation fertig kriegen, für morgen früh, kurze Bussis an die Familie, um 21:00 Tennis, danach Schwätzchen mit meiner Frau, falls sie noch auf ist. Um 5:30 geht’s schon wieder raus, zweiten Kaffee dann im Büro.

Das ist ja fast “Krisenmodus“! Ich empfehle Dir, auch mal fünfe grad sein zu lassen, schlicht auch mal faul zu sein!

Das kann ich mir nicht leisten. Den Job jetzt bekam ich, weil ich allzeit ansprechbar bin und mir auch ausserhalb Gedanken mache, wie wir uns aufstellen. Sogar in der Tennispause gehen Mails raus, ein Anruf bei Holger, meinem Chef gehört da dazu.

Und deine Frau, was sagt die dazu?

Die ist mit unserem neuen Zuhause sehr zufrieden. Die Zwillinge halten sie auch auf Trab. Meine Mutter hält große Stücke auf sie, sie beglückwünscht mich immer wieder zu ihr.

Ein eingespieltes Team also?!

Wir haben jederzeit Luft nach oben. In meiner Firma gibt es grade Veränderungen, da will ich nicht aussen vor sein.

Dann weiterhin viel Kraft und Energie. Möge nichts dazwischen kommen!

Woher denn?! Wir haben alles im Griff!

26 thoughts on “Alles bestens geordnet

      1. Und für die bekanntlich in Massen auftretenden älteren Jahrgänge Golf… Nö, damit fang ich nicht an. Aus mehreren Gründen. Der Sinn erschließt sich mir nicht, den unglaublichen Flächenverbrauch lehne ich ab und sowieso trumpe ich nicht mit meinen Handicaps auf.

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  1. Finde ich sehr gut. Unwillkürlich hat man beim Lesen das Gefühl, hier lebt eine ganze Familie unter unfassbarem Druck zum Erfolg, ob beruflich, ob Kinder zu haben (gleich zwei auf einmal) und das zu wuppen, oder den Vorstellungen der Mutter in jeder Hinsicht gerecht zu werden. Diese Konstellation hat Potential, bei einer später irgendwann mal passenden Wortspende in die Luft zu fliegen.

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  2. Sehr realistisch, leider! Dabei hat das Leben doch so viel mehr zu bieten. Mitunter wegen dem gefühlten Dauerkrisenmodus habe ich meinen letzten Job gekündigt. Das empfehle ich jedem, der in einer ähnlichen Situation ist. Sich bei der Arbeit nicht verheizen zu lassen, bedeutet noch lange nicht, faul zu sein 😉

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  3. Sicherlich oft Realität, aber trotzdem: Wie furchtbar (finde ich). Aber wenn alle in dem System damit zufrieden sind, fällt das Hamsterrad vermutlich nicht mal auf.
    Danke dir für die Etüde!
    Morgenkaffeegrüße ☁️🌧️🌨️☕🍪

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        1. habe alle drei Worte drin jetzt.
          “Faul” hatte ich unwissentlich wieder entfernt, denn ein Workoholic kennt dieses Wort nicht,

          Belmondo spielt einst einen solchen Charakter.
          Man trug ihn am Schluss auf die Felder,

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