Das Rascheln

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Im Kurort Bad Kissingen, wo ich gerade eine Woche war, gab es früher hochklassige Schachturniere, u.a. auch einmal ein sogenanntes Kanditatenturnier, in dem 8 Top-Grossmeister um das Recht kämpften, den Weltmeister herauszufordern.

Ich schaute damals dabei zu, es war ein grandioses Ereignis, ähnlich vielleicht wie Leonard Bernstein persönlich kennen zu lernen (was ich nie tat).

Ich stand unmittelbar an den Brettern. Keine 3 m entfernt.

Es versteht sich von selbst, daß man sich da an äusserste Ruhe hält.

Ich erinnere mich, daß neben mir jemand seine Schokolade auseinanderbrach und zudem mit der Plastikumhüllung raschelte.

Man muss wissen, daß so mancher große Spieler vielleicht nur einmal im Leben die Chance erhält, im Kanditatenturnier mitzuspielen. Und daß ein falscher Zug aufgrund einer Störung eine Partie zerstören kann. Jeder, der selbst mal Schach unter Turnierbedingungen spielte, weiß das.
Ein Kumpel sagte mal adäquat zum Lärmproblem: “Die Stellung verträgt keinen Hauch!”.

Noch heute denke ich an das mir fatal erscheinende Rascheln. 30 Jahre danach.

Ich erinnere jetzt so manches wieder, was lange schon zurückliegt.


10 thoughts on “Das Rascheln

    1. Ja, da habe ich auch eine ähnliche Erinnerung an ein wunderbares Konzert im Jazzgarten Frankfurt .Die Gruppe war genial, ich sass aber mit Leuten zusammen, die über Fleischverzehr lästerten.

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