Christiane lud ein und da kann ich nicht umhin, auch einen längeren Text abzuliefern und dabei mindestens 7 der vorgegebenen Worte zu verwenden. Ich nahm alle 12. Und ein Teich ist auch dabei, mittig im Text 🙂
Hier meine Betrachtung. Habt Spaß dabei:-)
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Wenn ich im Wald unterwegs bin, vornehmlich bei Hecken, Büschen und Sträuchern, könnte ich oft eine Fliegenklatsche gebrauchen. Das Konzert der Quälgeister stört mich weniger, denn ich mache ja auch Geräusche: Schritte, Klicks und Ausatmen nach viel aufgebrachter Konzentration.
Das Fotografieren weckt oft meine Lebensgeister, ist auch wie eine Art Mediation, da ich da meist völlig absorbiert bin. Eine Seelendusche gewissermassen.
Im Regen bin ich so gut wie nie unterwegs, wenn auch man unter dem Schirm fotografieren könnte. Manche tun es.
Ich hatte in letzter Zeit aber immer eine Plastiktüte dabei, falls es doch überraschend schütten sollte. Meine Kamera ist mir hoch und heilig. Und eine neue möchte ich noch nicht, da diese hier kaum zu toppen ist. Zu toppen wäre sie durch Profigerät, aber das kommt mir nicht in die Tüte. Soweit will ich mein Hobby nicht treiben.
Das Sommerloch, so es eines ist, mit nur wenig Kultur dank dem grossen C, das fülle ich eben mit Natur. Reimt sich fast.
In meinem jüngsten Video von meinen Fotos im Botanischen Garten konnte ich Wasserläufer zeigen, die in einem Teich auf dem Rücken schwammen. Seltsam, dieses Verhalten. Wieder ein Grund, sich mehr anzulesen, doch es gibt so viel zu lesen, so viel, dass selbst 100 Stunden täglich nicht reichen würden.
Dieser Garten in Würzburg hatte einige Teiche, auf verschiedenen Ebenen und einen jeden besuchte ich.
Zum einen interessierte mich die jeweilige Begrünung des Teichs, zum anderen mag ich ja etwas finden, was woanders nicht zu sehen ist.
Diese Teiche, überhaupt Gewässer, laden ja oft zum Verweilen ein. Das wurde mir bewusst an den Wördwiesen in Lohr, wo man einige Rentner sah, die geradezu luxurös an dem wunderbaren Teich sassen.
Auf meinen Reisen zogen mich ja immer auch die Parks an, etwa den Retiropark in Madrid oder den Green Park in London. Es ist einfach schön, lebendiges Leben an den Gewässern in den Parks zu sehen.
Ab und zu schiesse ich auch ein fotografisches Eigentor, in dem ich aus Versehen meine Fotos lösche, bevor sie auf den PC übertragen wurden. Das geschieht oft durch Multitasking, ohne das man ja, wie meine Bemerkung gerade über die Infowelt, kaum mehr auskommt.
Eine solche Serie war auch von einer Dachbegrünung, also von Moos und Flechten eines Schuppens und das im Abendlicht. Ein wunderbares Motiv, aber leider für die Tonne.
Gleissendes Holz zu fotografieren wäre wie Glühwürmchen zu fotografieren. Das macht keinen Sinn, weil das Gleissen, der Schimmer kaum je scharf wird.
In Sachen Fotos wähle ich nur selten mit Willkür das zu Zeigende aus, aber es gibt jemand, der anscheinend ohne seine Fotos anzuschauen, diese in den Whatsapp-Status stellt. Willkürlich mache ich so etwas nur, wenn ich weiß, dass ich 5 gleichwertige Fotos eines Objekts habe. Dann nehme ich einfach xbeliebig eins davon.
Ein schönes Motiv ist auch immer Wetterleuchten. Da bin ich schon mal gelegentlich an den Strassenrand gefahren, um ja den Ausschnitt und den Zeitpunkt nicht zu verpassen.
Muss das sein? Ja, das muss sein!
Eigentlich darf man als Fotograf niemals ohne Kamera sein. Man könnte etwas verpassen.
Vor vielen Jahren, es war in Israel, da sah ich einen Mann mit seiner Videokamera, der ohne sich groß das erreichte Gelände anzusehen, dieses sofort in Länge aufnahm und alsbald danach wieder aus der Höhe abstieg. Hatte der die Landschaft wirklich mit den Sinnen aufgenommen? Sicher nicht. Aber, so könnte man einwenden: Aller Eindruck verblasst ziemlich schnell. Selbst ein aufgesogener.
Im Louvre sah ich mal eine Japanerin, die von Gemälde zu Gemälde schritt und mit ihrem Pad jedes davon aufnahm, ohne sicher dabei das Gemälde gesehen zu haben. Das ging einige Zeit so, ich wandte mich da anderen Dingen zu.
Bei meinem 2ten Besuch im Louvre bin ich schnurstracks zur Ozeanischen und afrikanischen Kunst. Beim 1. Besuch Jahre zuvor suchte ich Delacroix, Velasquez und zwei weitere Altmeister auf, sonst schaute ich mir nichts an. Irgendwie muss man ja mit seinen Kräften haushalten.
Ich war schon an einigen Orten dieser Erde, aber solche Orte wie den Similaungletscher aufzusuchen, würde mir nicht mehr einfallen. Ich suche jetzt viel mehr die Exotik im Kleinen. Mein Reise-Ehrgeiz ist längst gestillt.
Damit schliesse ich meine Bemerkungen zum Schauen, hoffe, dieser kleine Einblick war angenehm zu lesen.
Sehr gern gelesen und deine Fotos schaue ich immer gern an.
Die Rückenschwimmer waren die Lieblingstiere der Kinder, mit denen ich im Nachmittagsprogramm einer Grundschule eine Bachpatenschaft hatte (der”Bach” war ein Regenrückhaltebecken). Sie haben Luftkammern im Bauch, was sie aus pysikalischen Gründen umdreht. Sie sind gute, flinke Jäger, können an Land “richtigrum” hervorragend fliegen und sollen -das machte u.a. ihren Reiz aus — sehr schmerzhaft stechen können. Ich musste zum Glück nie vor irgendwelchen Eltern einen Rückenschwimmerstich rechtfertigen.
Schönen fotoreichen sommer noch.
Natalie
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Eine Mammoutetüde, Was hast Du da alles reingepackt…
Alle 12 Wörter sind da, hurra. Eine reife Leistung, Gerhard
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Haha, Bruni. Es hat Spaß gemacht. Wenn man über sein Hobby spricht, geschieht das mit der 12 fast von alleine. 🙂
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😊
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Finde ich sehr gelungen, diese Beschreibung.
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Danke Dir, Heide! 🙂
Wenn man übers Fotografieren schreibt, fehlen einem kaum die Worte 🙂
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📷🤍
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It’s a love affair 🙂
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Eben!
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Oh ja, das war sehr angenehm zu lesen, informativ, frisch und farbig. Und deine Leidenschaft fürs Schauen und Fotogrsfieren spürt man deutlich heraus.
Lieben Gruss,
Brigitte, die nach turbulenten Tagen wieder auf dem Posten ist… :–)
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Turbulente Tage?! Ich dachte mir das schön.
Liebe Grüsse
Gerhard
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Beides war’s. Tolle Zeit mit den Enkeln und davor und danach ambulante Eingriffe im Spital… :–)
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Gleich zwei Eingriffe?!
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Seeeehr geschickt die Worte in Deine Erlebenswelt eingebaut!
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Danke Eckad, äh Werner!
Christiane wollte ich mal als Kommentarorinnn auf meiner Seite, deshalb habe ich das verfasst.
Ich könnte weitermachen, heute war ich aufm Main, führte Gespräche über Hautärzte und Hornissen, das muss aber noch warten 😉
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Die Japanerin im Louvre war wahrscheinlich Chinesin und für einen kinesischn Konzern unterwegs, der den Auftrag hat, den Louvre nachzubauen und bereits mit anderen Objekten Erfahrung hat …
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Mag sein 🙂
Im Louvre sind ja auch völlig unbedeutende Bilder kleineren Formats, meine ich. Die muss ich nicht fotografiieren. 😉
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Ha. Ja, dazu lassen sich ganze Bände schreiben: Was für eine Unsitte, dies Konsumieren! Ich habe wie du nicht den Eindruck, dass damit das betrachtete Objekt eine angemessene Wertschätzung erfährt.
Was für ein Stress, nichts verpassen zu dürfen! Ich unterwerfe mich dem nicht. Ich bestimme, ich lasse mir nicht diktieren, wo ich zu sein und was ich gut zu finden habe. Mir tun die Leute manchmal leid, die in diesem ewigen Hamsterrad mitrennen.
Was ich auch kenne, ist, dass ich beim Fotografieren die Zeit vergesse, mich sozusagen außerhalb von Raum und Zeit fühle. Vermutlich meinst du das mit Meditation?
Ein paar Gedanken zu deinen. Schön, dass du mitgeschrieben hast! 😁👍
Freitagspätnachmittagkaffeegrüße! 😁🌦️🌳🌼☕🍪👍
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“Was ich auch kenne, ist, dass ich beim Fotografieren die Zeit vergesse, mich sozusagen außerhalb von Raum und Zeit fühle. Vermutlich meinst du das mit Meditation?”
Ja, so ist es. 🙂
Kaffee kommt später. Ein schöner Espresso, mit Schuss. 🙂
Und zum Konsumieren noch: Da liessen sich wahrhaft ganze Bände schreiben, aber das Wesentliche hat ja wohl schon Erich Fromm gesagt.Man müsste ihn wieder hervorholen.
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Unbedingt. Fromm lese ich fast jedes Mal anders. Spannend, es zeigt mir, dass ich mich verändere 😉👍
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Das klingt gut 🙂
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