
Für zwei weitere Wochen stehen Christianes neue Etüden an.
Die folgenden 3 Worte sind in einem Text von max. 300 Worten zu verwenden.
Die Wortspende ist diesmal von Puzzle
Dackelfalten
fruchtig
scheppern
*
Vor ein paar Tagen brachte mir eine Nachbarin Fotos von einer Hochzeit von vor 70 Jahren vorbei.
Darauf zu sehen war meine Großmutter mütterlicherseits, von der ich ab und an einen Zehner erbat, um mir Süssigkeiten davon zu kaufen. Ob es damals schon fruchtige Zuckerschlangen gab, weiß ich nicht. Ich schielte immer nach den gelben Zucker-Dottereiern. Aber Stäbchen gab es gewiss, das weiss ich wohl, diese harten Dinger, die man auch lutschen konnte.
Meine Grossmutter ging zweimal am Tag in die Kirche. Sehr sehr früh und dann nochmal abends.
Da konnte es scheppern, egal was auch immer, das lies sie nie aus, daraus bezog sie ihre Kraft.
Sie wirkte immer sehr ausgemergelt. Man konnte sagen, sie hatte Dackelfalten vor der Zeit.
11 Kinder und das Baugeschäft ihres Manns.
Gütig war sie immer, allzeit. Ich ging gern zu ihr. Den Zehner erbat ich vielleicht nur 3, 4 Mal. Ich war gut erzogen.
Auf dem besagten Foto ist auch die Urgrossmutter zu sehen, “Laale” nannten sie sie. Das war wie ein Eigenname.
Sie war wie eine Art Fels. Breitbeinig stand sie auf den Fotos da, wie ein Urgestein, wie jemand eben, der all dies Leben um sich rum “zu verantworten hatte”.
Laale lernte ich nie kennen. Ich muss 1 oder 2 gewesen sein, als sicher mal ihr Blick auf mir geruht hatte.
Da bin ich eigentlich sicher.
*
Ich bin froh dass ich meine Großmütter noch kennenlernen durfte, aber weiter zurück ging es nicht … Ja, alte Familienfotos sind faszinierend. Was bedeutet “Laale”, weißt du das? 🤔😉
Frohe Ostern! 😁☁️🐇🥚🍫☕👍
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Laale bedeutet so etwas wie Urgroßmutter.
Ich muss nochmal den Heirater fragen, der ist jetzt nämlich 91.
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Mach das, es ist schade, wenn Wissen verloren geht … 🤔😉😉
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Hochzeiter heisst das ja eigentlich…vermutlich heute zu wenig Kaffee intus 😉
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Wie schön, wenn beim Betrachten alter Fotos die Erinnerungen hochsteigen und man unverhofft ein paar kleine Details sehr genau vor Augen hat.
Feiner Text!
Lieben Ostergruss,
Brigitte
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Ja, so ging mir das, Brigiite 🙂
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Das muss dann ja wohl mit der Hochzeit um 1950 rum gewesen sein. Wiederaufbau, da hat es gestandene Frauen gebraucht.
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Allerdings, Werner!
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“Laale” klingt ein bisschen nach fauler Oma. So eine bin ich. Eventuell auch ein Urgestein, wer weiß…
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Aber eine Uroma bist du nicht. Und auch nicht faul.
Diese Uroma sah sehr tatkräftig aus…was das für eine Zeit war, in der sie gelebt hat?!
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