Future simple

Zeichnung “Future simple”

Dank Christiane geht es wieder mit den Etüden weiter.
Die Wortspende stammt diesmal von kommunikatz.
Folgende Worte sind zu verwenden:

Pilze
traurig
schlafen

Diesmal eine betont sehr kurze Sachbuchrezension, kürzer gehts wohl kaum 🙂

*

Nein, die Zukunft ist nicht einfach. Wir als Menscheit haben enorme Probleme, die Schäden, die wir dem Ökosystem Erde zugefügt haben, wieder gerade zu biegen.
Daß diese Aufgabe unlösbbar sei, dem widerspricht Harald Welzer in seinem Buch “Alles könnte anders sein”. Er ist entschieden dagegen, es so zu sehen.
Er listet Ideen auf wie Scharen von Pilzen eines satten Waldstücks, wobei vieler dieser Ideen und Maßnahmen jetzt schon in lokalen Gruppen umgesetzt sind. Man weiß nur allgemein zu wenig davon!
Zu spät sei nichts, alles sei noch möglich. Das ist sein Credo. Was eine solche Haltung untermauert, zeigt er detaillert und äusserst sachkundig auf.
Den Begriff Anthropzän findet er in diesem Zusammenhang traurig, den der verdamme den Menschen im Grunde zum Nichtstun.
Über manches, was er anführt, wie die vielfältigen Segnungen des bedingungslosen Grundeinkommens, muß ich erstmal schlafen. Darüber weiß ich zu wenig. Manches, was er sagt, klingt reichlich optimistisch, aber die Hände in den Schoß legen, ist ja keine Alternative. Und wenn er nur in vielleicht 70% der Punkte recht hätte, wäre dem Patient Erde sehr geholfen!

*

178 Worte


20 thoughts on “Future simple

  1. Spannende Zeichnung und auch hier, wahre Worte. Nur manchmal ist die Flut der negativen Nachrichten so überwältigend, daß man fast aufgeben möchte. Die kleinen Projekte gehen allzuoft unter, dabei gibt es so viel davon. Schade, immer noch keine positive Abendnachrichtensendung…

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    1. Ja, es ist ernüchternd.
      Und ICH kann diese Nachrichtenlage nicht aufhellen.
      Oder Doch?!
      Streek riet heute, weniger Angst zu haben, sondern sich viel mehr auf das Machbare zu konzentrieren, also wie kann manauf intelligente Weise doch bestimmte Dinge wie Gruppenevents leben.
      Klar, ich kann nicht mehr wie früher schnell mal auf einem Konzert aufpoppen, weil es gerade reinpasst.

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      1. Dafür sind andere Dinge möglich. Ja, man muß gucken, was geht und was für einen persönlich geht. Manchmal fühle ich mich erst unwohl und dann gehts doch und so kann man sein Außenleben wieder erweitern. Keine Ahnung, wie das im Winter wird.

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  2. Klingt auf jeden Fall nach etwas, womit man sich beschäftigen sollte und ist besser, als über die Einschränkungen zu jammern.
    Danke dir für die nächste Sachetüde. 👍
    Morgenkaffeegruß von unterwegs 😁☕🍩👍

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  3. Die aufgelisteten Ideen “wie Pilze” zu beschreiben, finde ich bildhaft gut gelungen, das schliesst Ordentliche von Hexenringen ebenso ein wie das wilde Gedrängel von Hallimasch und ähnlichen Gesellen
    Das Anthropozän als Wort für die Ära, in dem der Mensch tatsächlich die Weltherrschaft meint übernommen zu haben, ohne dafür wie ein anständiger Souverän auch zu sorgen und somit den Vorwurf der unmoralischen Tatenlosigkeit zu rechtfertigen, verstehe ich, aber dass es so verwendet wird, ist eine resignierte Lesart, hinter der hoffentlich der Schlusspunkt nicht so gesetzt werden muss.

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    1. Ja, eine recht spannende Zeit irgendwie.
      Es gibt, so las ich, eine Vereinigung von 9000 Bürgermeistern der Welt, die “Global Convenant of Majors”, die ihren Teil am Umweltschutz leisten wollen.
      Das Buch ist voll davon.
      Ich sollte es noch ein 2tes Mal lesen. “Das Buch ist nicht auf Sand gebaut”.

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      1. Verstehe ich nicht wirklich. Wenn doch durch den Begriff Anthropozän angezeigt wird, dass die diversen Katastrophen menschengemacht sind, warum soll der Mensch dann nicht auch in anderer Weise eingreifen können?

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        1. Ja, der Mensch hat alle Chancen, es wieder gut zu machen Der Begriff kann mutlos machen, aber da jede Aktion zählen mag, sollte man eher von Aufräumen, restaurieren, es besser machen reden als von einem unabänderlichen Schicksal.
          Schon in kurzer Zeit können etwa Flüsse wieder hergestellt werden. Das sah man an solch Flüssen wie die Themse oder dem Rhein.

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    1. Welzer sagt, daß es die jetzige Generation anpacken muß – die hat es ja “verbrockt”. Die Zukünftige hat damit eigentlich nichts zu tun – das meint er ja auch. Keinerlei Deligierung !

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