Eine kleine Besinnung in genau 111 Worten 🙂 :
Immer öfter komme ich zum Schluß, aus reiner Beobachtung eines Geschehnisses oder Zustands mir zwar ein Bild machen zu können: Über Motive, Hintergründe, über Zielrichtung der agierenden Person.
Aber liege ich damit schlussendlich richtig?
Habe ich das Verhalten analysiert, kommen mir durch neue Beobachtungen oder Informationen Zweifel, ob ich wirklich alles durchschaut habe. Ich kann völlig falsch gelegen haben.
In letzter Zeit gewöhne ich mir an, „nichts zu wissen“. Ich habe zwar eine Ahnung, doch keine Gewissheit. Und manchmal denke ich: Es gibt diese sogar überhaupt nicht. Denn wenn alles analysiert und durchdacht wird, wäre alles so fein gesponnen, daß das Netz zerreissen muß: Zu schwer ist es beladen.
Nichts zu wissen ist das größte und wichtigste Wissen überhaupt.
Richtig toll auf den Punkt gebracht!
Darüber werde ich noch länger nachdenken!
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Danke dir 🙂
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So ist es, lieber Gerhard. Gewissheit kann es nicht geben. In den Sitzungen, in denen ich mit Menschen arbeite, versuche ich zunächst über Worte zu begreifen, natürlich auch über Körperhaltungen, Gesichtsausdruck, Stimme, Bekleidung etc, – aber die Schlussfolgerung bleibt unvollkommen, ich kann sogar ganz falsch liegen. Es sind nichts als Hypothesen möglich. Erst durch das Aufstellen und die dabei mögliche Erkenntnis via Empathie (Selbsterleben) komme ich nahe an den Kern heran. Das liegt auch daran, dass viele Menschen gelernt haben, ihr Innerstes zu verbergen, und es schließlich selbst nicht mehr kennen.
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Ja, die vielen Hüllen und Schalen.
Bei mir war es so, daß ich jahrelang ein bestimmtes Verhalten, eine Angstreaktion war es, nicht verstand. Ich hatte Ideen dazu, aber die naheliegenden Ideen trafen es nicht. Bis mir irgendwann eine einfache Antwort kam, wie von selbst. Und die ist heute noch gültig.
Danke für Deinen Kommentar 🙂
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Das Bild mit dem Netz hat mich gleich beim ersten Lesen beeindruckt. Mir kam dazu, dass (bei mir) das Netz immer dichter und schließlich undurchschaubar würde. Jetzt muss ich immer darüber nachdenken …
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Dank dir 🙂
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Erwarten wir da nicht zuviel?
Sich ein Bild zu machen ist immer ein subjektives Ergebnis und kann von einer Gewissheit, falls es sie überhaupt gibt, Lichtjahre entfernt sein.
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