Diesen Begriff, so fanden zwei Wissenschaftler in der Edge-Umfrage 2014 “WHAT SCIENTIFIC IDEA IS READY FOR RETIREMENT”, müsste man wissenschaftlich zu Grabe tragen.
Um was handelt es sich bei der Stationarität?
Ich folge hier dem Physiker Giulio Bocaletti, der als Beispiel die alte Stadt Petra und die damalige Wasserwirtschaft anführt.
https://www.edge.org/response-detail/25438
(Übersetzung Jürgen Schröder, deutsche Ausgabe “Welche wissenschaftliche Idee ist reif für den Ruhestand).
“Einfach ausgedrückt bedeutet Stationarität jedoch, dass die Wahrscheinlichkeitsverteilung eines Zufallsereignisses zeitunabhängig ist”.
D.h. die damaligen Wasseringenieure von Petra gingen von einer alle Zeit stabilen Verteilung an Niederschlägen in Petra aus.
Desweiteren war noch der Begriff “Ergodizität” im Spiel. Er besagt, daß die meisten aller in Frage kommenden Ereignisse definitiv produziert werden, wenn man nur lange genug beobachtet.
Die Wasseringenieure damals wussten also, wie man sich einzustellen hatte und konnten die Stadt allzeit hinreichend mit Wasser versorgen.
Was die beiden Wissenschaftler der edge-Umfrage betonen, ist, daß es heutzutage solche Verteilungen immer weniger gibt. Es gibt unerwartete Abweichungen, man kann offenbar zunehmend weniger sicher planen.
“… man kann offenbar zunehmend weniger sicher planen.”
Tja, das ist wohl so und gilt wohl von klein bis groß und wird immer schneller. Nur, wir hatten nicht viel Zeit, um uns auf diese rasanten Veränderung einzustellen. Also,- selbst das, ist nicht mehr planbar :))
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