Category: Schach

Zum Tod von Dr. Robert Hübner

p1100358_n

Am 5.1.2025 erfuhr ich spät am Abend, daß mit Dr. Robert Hübner der erfolgreichste deutsche Schach-Spieler der Neuzeit mit 76 Jahren verstorben ist.
Er war zeitweilig die Nr. 3 in der Welt im Schach.

Es gab nur wenige aus der Schachwelt, die mir ähnlich imponierten.

Dem Schachverein, dem ich immer noch angehöre, obwohl ich inaktiv bin, interessierte die Nachricht nicht die Bohne.

Von Dr. Hübner habe ich zwei Bücher, eines nennt sich “Materialien zu Bobby Fischer”, in denen er die Partien des Amerikaners akribisch analysierte. Das war noch vor der Computerzeit.
Ich denke, daß seine tiefgründigen Analysen immer noch stimmen, selbst wenn man den Computer darauf ansetzen würde.
Er lies keine voreiligen Schlüsse gelten. So untersuchte er auch anscheinend klare Varianten weiter wie gewöhnlich, weil er sich sicher sein wollte, daß alles stimme, was er behaupten würde. Das war manchen ein Greuel, da das für den Lesenden schwierig wurde.

Bekannt war auch, daß Dr. Hübner mit einer winzigen Schrift unterschrieb. Was diametral seinem S(ch)achverständnis widersprach. Er war ein scheuer Mensch.

Die Würdigung in den Medien fiel sehr knapp aus, soweit ich das übersehen kann.

Geld in die Hand nehmen

Dies ist ein Artikel zu Christianes neuer Einladung zum Schreiben.
Drei Worte müssen in einem Text mit max. 300 Worten verwendet werden.

Vorbote
abgrundtief
ersetzen.

*

Es kam wie es kommen musste: Ernst war da gewesen und hatte Gudruns Keller moniert. Da könnte man doch was draus machen anstelle Gerümpel aufzubewahren. Das war wie ein Vorbote des Kommenden.

Eine Woche später kam er mit Rudolf an, einem Innenarchitekten. Der meinte, bevor man da ranginge, müsste man Heizungsrohre in die Wände legen, die die Feuchtigkeit darin minimieren.

“Da brauchst Du nichts zu ersetzen, einfach von der Heizung Rohre ableiten. Das muß allerdings vorher geklärt werden, ob das die Heizung kann.”

Ui, ui, das klang nach Geld in die Hand nehmen, dachte sich Gudrun. Wieso habe ich Ernst meinen Keller gezeigt gehabt? Und: “Wie hasse ich abgrundtief mein Unbedarftsein!”. Ich rieche den Braten nicht, ich merke nichts, ich bin einfach zu schlicht für diese Welt.

“Wegen der Heizung spreche ich mit Ulli, der kann evtl. die Heizung dafür bereit machen”.

Das wird ein wunderbarer Raum für unsere Skartrunde, Gudrun, meinte der Ernst. Da dein Mann Philipp ja das Kartenspiel hasst, wären wir hier gut aufgehoben. Er kann dann oben den Tatort gucken.”

“Ja, für Philipp wäre das eine klasse Lösung”, meinte Gudrun.
Im Grunde war das eine gute Idee, dachte sie sich..

*

194 Worte.

Schach zu Früher Stunde

Dies ist ein Artikel zu Christianes neuer Einladung zum Schreiben.
Drei Worte müssen in einem Text mit max. 300 Worten verwendet werden.

Vorbote
abgrundtief
ersetzen.

*

Die Spieler trafen sich wie immer samstags in der Kneipe zum Schachspielen. Erwin brachte das Spiel und die Uhr mit. Zwei wurden ausgelost und begannen eine 5-Minuten-Partie. Der Verlierer musste den Platz räumen und der nächste rückte nach. Manchmal blieb einer so 4 oder 5 Partien als Sieger an seinem Stuhl kleben.

In der Kneipe wurde viel geraucht. Das kümmerte die Passionierten aber nicht.
Nur reinreden war nicht erlaubt, das störte doch sehr. Erwin meinte manchmal: “Die Stellung verträgt keinen Hauch!”.

So wurde es später Abend.

Erwin hatte noch nicht genug, lud den Rest der Leute zu sich nachhause ein. Zwei folgten der Einladung. Sie dachten wohl an eine weitere Stunde, aber Erwins grimmiger Ausdruck war Vorbote genug, daß es länger werden würde.

Da zockten sie nun zu dritt in Erwins Studierzimmer noch einige weitere Stunden. Erwin wurde immer stärker, die anderen zwei spielten zum Teil abgrundtief schlecht. Zu ersetzen war nun mal mangelnde Frische nicht, auch nicht durch besonderen Kampfgeist.

Kurz vor 7 Uhr raschelte es draussen.

Erwins Frau kam rein. Statt dem Nudelholz brachte sie aber Kaffee und Kuchen.

Auch der Kaffee verhalf den Zweien nicht zu besserem Spiel und so gingen sie um 9 Uhr nachhause.
Erwin hatte dafür Verständnis.

*

205 Worte.

Tagesgedanken XXIII

Drei stilisierte Pferde habe ich in Ton geschaffen, zwischen dem, was ich sonst noch anliegt: Haushalt, Hof, Garten , Geselligkeit.
Etwa auch:

Den Worldcup im Schach verfolgen. Da kämpfen 256 hochkarätige Spieler fast einen Monat um einen einzigen Platz, nämlich die Karte fürs Kanditatenturnier, die letzte Stufe vor dem Weltmeistertitel.

Was ich auch heute bemerkte, ist, daß einstige Größen, die auf die 40 zugehen oder darüber sind, große Schwierigkeiten haben, weiter zu kommen.
Erfahrung gegen superschnelle Auffassung.

*

Grégory Privat gab ein Piano-Solokonzert in Rottenbauer bei Würzburg.
Dort war ich am Sonntag mit meiner Frau.

Ganze 85 Minuten dauerte das Matinee.

Das Konzert war einzigartig. Als Jazz konnte man es nicht einstufen, es war eine Art Hybrid.

Der 39-Jährige aus Martinique bot in der Tat ein Feuerwerk an musikalischen Einfällen.
Hinterher traten viele an, um dem Musiker nochmal persönlich zu huldigen. Meine Frau tat das nicht.
Es gab keine Worte – und sich da einreihen wollte sie keinesfalls. Was ich sehr verstehe.


*

Ich habe fast vergessen, wie lang es dauert, eine Skulptur in Ton zu versäubern. Eine fast endlose Arbeit. Man entdeckt immer wieder unsauber verlaufende Linien oder Flächen.