Wenn der TV läuft, höre ich oft nur zu und zeichne ein wenig:

*

Was dabei herauskommt jeweils?
Wenn ich fit bin, bis zu 12 Zeichnungen.



Alles kann, nichts muß.
Category: Gesellschaftliches
Wenn der TV läuft, höre ich oft nur zu und zeichne ein wenig:

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Was dabei herauskommt jeweils?
Wenn ich fit bin, bis zu 12 Zeichnungen.



Alles kann, nichts muß.

Jan Vermeers “Dienstmagd mit Milchkrug” (Kunstkalender 2002 von Harenberg)

Der sehr kleine Tisch vor dem Fenster, der nicht der Wand folgt (!), ist übervoll mit allerlei Waren.
Das Licht fliesst selektiv auf einige der Gegenstände, wie etwa dem Blau eines Tuchs, das sich auch im Rock der Magd findet. Am Boden etwas zu finden, das wie eine Kaffemühle aussieht. Oder wie ein Nachttopf in einem Behältnis.
Letzthin schaute ich einen Krimi (oder besser einen kleinen Teil davon).
Die Frauen in dem Stück sprachen ungewöhnlich schnell und zugleich deutlich.
So etwas tut man, wenn man weiß, was man sagt, aber nicht, wenn man eine Aussage erst gerade entwickelt. Schnelles Nuscheln geht allerdings immer.
Nun kann man sagen: Diese “Rattersprache” war einer bewussten Dramaturgie geschuldet!!
Schauspiel soll ja – offenbar – gerade nicht der Realität entsprechen?!
Das ist allerdings neu für mich. Ich dachte bei Schauspiel immer an “Authentizität”.
Vielleicht bin ich von vorgestern.

In der fremden Stadt verschlug es mich in ein Atelier, nein, eine Art Atelierfabrik.
Im ersten Raum warf eine Frau Teerbatzen gegen eine weiße Wand. Ich durfte auch mitmachen.
Zuerst fügte ich durch heftigen Wurf kleine Batzen zielgerecht aufs noch freie Weiß mittendrin, dann gelang es mir durch geschickten Wurf strähnige schwarze Flecken zu erzeugen, wie paralleles Haar wirkend. Ich fand dann noch eine weitere überraschende Methode, das Spektrum der Flecken zu erweitern.
Dann zog es mich aber in den nächsten Raum, ich war ja eigentlich zum Fotografieren und Aufnehmen da.
Der Raum dann darauf war wie eine kleine Halle, ich kam dort erhöht auf einer Balustrade an. An der gegenüberliegenden Wand gab es ständig wechselnde Spiegelungen und Lichtspiele, es war absolut irre.
Neben mir verhandelte ein Mann mit einem Künstler. Um die beiden rum gab es ordentlich viel Exponate, alles frisch und zeitgenössisch. Ein fantastischer Ort.
Ich beobachtet weiter die Spiegelungen an der gegenüberliegenden Wand. Beeinflusst wurden diese durch ein Stafette tanzender Frauen auf der Strasse, die entlang der rechtwinklig abgehenden Glaswand ihre Moves machten.
Irre, was das für Effekte dann auf der Frontseite des Ateliers gab. Die Halle selbst fügte ja auch Lichtelemente hinzu.
Endlose Variationen.
Der Verhandelnde sprach mich plötzlich an, ich solle noch ein wenig warten, bis er mit mir sprechen könnte. Ich sagte ihm, daß ich kein Künstler sei. Ich nähme hier nur auf.
Über allem vergaß ich die Zeit, ich musste ja zurück und sah mich um, ob meine Begleitung noch da war. Sie war es erstaunlicherweise, sie befand sich in einem kleineren Raum vor dieser Atelierhalle.
Da ich nicht genau wusste, wo ich überhaupt war, war es gut, sich zu versichern.
Ich hatte im Grunde keine Ahnung, wo ich mich befand.

Man könnte wahrlich ernüchtert sein ….
Soll man die Kiste geflissentlich stumm schalten?
Horst sagt, nicht ganz, das wäre nicht ratsam. Diät halten wäre besser.
Aber wo setze ich diese Diät an?
Alkohol trinke ich im Moment auch nicht, Käthe sagt, pass da auf Dich auf!
Ich pass da ja auf, sag ich, da hat sie ja recht, ich halte an mich!
Also gehe ich, wenn’s zu arg und zu eng wird, raus in den Wind und laufe bis es vergeht.
Meistens vergeht es dann.
Ab und an,
genauer.