
Zur Zeit arbeite ich immer noch einen Kunstkalender von 2002 durch.
Seinerzeit zu faul, diesen von Tag zu Tag zu bedienen.
Dieses Bild des Künstlers Vuillard interessierte mich heute.
All das Interieur plus Künstler scheint ein einziges, gleichmäßiges Gewebe zu sein, besteht es doch tatsächlich, wissenschaftlich gesehen, aus Myriaden an (scheinbar ununterschiedenen) Elementarteilchen.
Ob Vuillard das im Auge hatte?
Vermutlich nicht. Ihm ging es wohl um die Darstellung einer jahrzehntealten, eingesessenen und kaum geänderten Wirkungsstätte , eine Art kuscheliger Höhle.

Da hast du wirklich ein eindrucksvolles Kalenderblatt ausgewählt! So eine warme, gemütliche Stimmung herrscht in dem Durcheinander des Ateliers, und der Künstler wirkt auf mich auch recht erschöpft: ob er sich wohl vorgenommen hatte, endlich mal aufzuräumen?
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Seine Frau hat ihm wohl ein Ultimatum gestellt. 😉
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In autumn, definitely a cosy man-cave!
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😀
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Ein klein wenig verloren wirkt der alte Mann inmitten seines eigenen Werkes und Wirkens. Aber gehört das nicht auch dazu, dieses “das Werk ist größer als der Künstler?” Wer sähe noch den Maler unterhalb der Decke der sixtinischen Kapelle?
Gleichzeitig ist dieses Ganze – ein wenig Durcheinander, ein wenig eingeübte Ordnung, etwas von all dem, was er braucht, macht und machte – seine eigentliche Heimat. Hier kann er innerhalb der Grenzen seines erheblichen Könnens, wir sehen ja das Bild, und Denkens, im Rahmen seiner Vorstellungskraft walten. Hier gibt es niemanden, der ihm dreinredet (keine Ahnung, wie der Vermeer das machte – “Essen ist fertig!” – und 11 Kinder, die er des nachts zu machen pflegte, wuselten herum), hier ist er der Macher, der Herrscher über Pinsel und Leinwand – oder wird er nicht doch von diesen beherrscht?
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Herrschen und beherrscht sein.
Wie das geht, mit 11 Kindern, ist mir ein Rätsel. Damit das geht, muss er gut malen! Sonst ist das nicht zu machen. Mache man sich nichts vor!
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Daher auch die Motivwahl (immer noch Vermeer) Das Mädchen mit dem Milchkrug bevor er runterfiel usw. – zumindest ist das nach meiner Erfahrung mit mehreren Kindern eher so. Überall passiert etwas, entsteht Unruhe, ja, Lärm, Geschrei, Geheul… Man fühlt sich verpflichtet nachzusehen… es wird ruhiger, man atmet durch, bis man sich erinnert: Wenn es ruhig ist, dann muß man zwingend nachsehen! Dann ist etwas Ärgeres am Werden.
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Eine schöne und farbharmonische Milieustudie oder Selbstdarstellung. Jedes Detail erzählt aus dem “einsamen” Malerleben.
Lieben Gruss, Brigitte
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Die vielen, leicht verschobenen Linien und Winkel und Rundungen sind schon faszinierend. Dass darin auch drei Figuren enthalten sind, der Maler, eine Modellfigur und eine von ihm vielleicht mit deren Hilfe gemalte, Frau in Rückansicht, erzählt von der Arbeit. Und dann dieses überall verteilte Blau, das mag ich sehr.
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Das Blau durchsetzt das Interieur magisch aufhellend.
Danke, Heide.
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Was für ein grandioses Bild! Welche Kraft da rausströmt! Keine Ahnung, was den Künstler eigentlich treibt und beschäftigt. Aber er wirkt in all dem geordneten Chaos und seinerr großen Begabung und Kraft doch überwältigt
von allem um ihn rum.
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Du wagst einen modernen Blick auf ein altes Interieur. Auffallend sind in der Tat seine fast pointillistischen Szenerien.
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Ich wusste, dass mein Blick nicht ganz statthaft ist.
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Ich glaube schon, dass es Vuillard vor allem auf die Malweise und nicht aufs Thema ankam. Seine farbige Pinselarbeit schuf delikate Gewebe.
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Meine Interpretation ist ja eher neuzeitlich gewesen. Der Gedanke reizte mich.
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Dein Elektronenmikroskop-Blick würde bei allen Bildern und Ansichten der Welt ähnliches zeigen …
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Ich hatte ein anderes pointillistisch anmutendes und zeitgenössisched Bild im Auge , bei der die Grenzen der Gegenstände ineinander übergingen.
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Ein wunderschönes Gemälde! Das möchte ich gern bei mir zeigen.
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Gerne!
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Dieses Bild des Künstlers Vuillard ist wirklich sehr interessant anzuschauen, wobei er sich beim malen wahrscheinlich eher Gedanken um das Motiv, Pigmente und Bindemittel seiner Farben, als um Myriaden von Elementarteilchen dabei machte.
“Jeder Künstler taucht seinen Pinsel in seine eigene Seele ein und malt sein eigenes Wesen in seine Bilder.” (Henry Ward Beecher)
Liebe Grüße, Hanne
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Er fand das Atelier wohl als sehr typisch,ähnlich einem Antiquariat.
Liebe Grüße Gerhard
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