
Wieder nehme ich an einem Drabble-Dienstag teil, hier von Puzzle ausgerufen.
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Erna, die vom Klassentreffen zurückkam, bezeichnete dieses als sehr schön und wohltuend. Aber sie war auch froh, wieder zuhause zu sein.
Dem Mittelalter zugehörig, das waren die allermeisten.
Obwohl, ganz stimmte das so nicht, denn so mancher hatte schon Operationen hinter sich. Die üblichen Sachen: Gelenke und Bandscheiben.
Einige wenige wirkten schon alt. Kein Wunder, dachte Erna, sie hatten ihr Dorf ja nie verlassen. Sowas soll des öfteren vorgekommen sein.
Irgendwie verschieden waren sie trotzdem alle. Es gab kaum eine gemeinsame Klammer. Nur das ungefähr gleiche Jahr, in dem sie ins Leben getreten waren, war das gemeinsame Band.
Sonst nichts.

Klassentreffen sind eine spannende Sache. Ich war im Frühjahr auf einem und war doch ein wenig geschockt, wie sehr wir uns doch auseinandergelebt haben. Mit vielen, die früher enge Freunde von mir waren, habe ich heute rein gar nichts mehr gemein. Das Leben lässt einen unterschiedliche Wege gehen.
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Ich kenne auch nicht ihre Wege.
Will man vielleicht auch garnicht. Denn es könnte ja sein, daß da auch Schreckliches passiert ist.
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Das ist wahr, da gebe ich Dir recht.
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Hahaaaa))) Diesen Satz hier: “Dem
Mittelalter zugehörig, das waren die Allermeisten.” las ich und dachte, du willst darauf hinaus, wie uralt sie alle wirken. Bis ich dann weiterlas und merkte, dass du mit Mittelalter Menschen im mittleren Alter meinst. :-D)))
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Ja, “Mittelalter” ist wohl so eine Art Dialekt. 😉
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😇😂😎
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How sad and boring it must be if the only thing you share with your fellow human beings is your age and the need for a hip replacement!
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They all had quite different lifes, everything you could expect. Even the few who were abroad for sone oder two years are living decades now in a small village.
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Tja, nicht erst aber spätestens mit dem Alter kommt der trouble. Und daraus läßt sich eine pointierte Kurzerzählung gestalten. Typischerweise hat das Drabble ja meist mit irgendeinem trouble zu tun.
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Der Trouble:
Manch einer findet im Alter, daß sich das Leben nicht gelohnt hat. (Wenn er alleine steht, dann besonders?! ).
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ich hatte nie ein klassentreffen … warum auch immer. Ich hätte gerne eines gehabt 😊
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Wer spricht? 😉
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Das Buch, aus dem der Text und das Gemälde entnommen sind, gibt wahrscheinlich darüber Aufklärung.
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Sicher.
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Mich würde natürlich auch der historische Zusammenhang interessieren. So ein feines Fräulein, das der Kleidung nach ein Burgfräulein sein könnte, die ja die hohen spitzen Hauben mit Schleier trugen, so ein von der Welt abgeschiedenen edles Fräulein bei der Feldarbeit?
Aber wahrscheinlich waren es ja nur die hohen Herrschaften, die die armen Künstler förderten. Und der Maler malte eben in diesen Kreisen. Anscheinend hatten aber auch die edlen Fräulein in dieser Weise zu dienen, wenn die Herren auf Feldzügen unterwegs waren..
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Ich weiß nicht, ob man so viel von dieser Zeit wissen kann. Mein Kenntnisstand ist so, daß man nur allgemeine Dinge weiß.
Das Buch scheint ja schon detailliert Auskunft geben zu können.
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Es ist in der Tat spannend, Menschen vom selben oder fast selben Jahrgang nach vielen Jahren wie der zu treffen und die frappanten Unterschiede im Denken, Agieren und Aussehen zu erleben.
(Selber würde ich mich eher der Spätgotik zurechnen als dem Mittelalter. :–))
Lieben Gruss, Brigitte
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Was ist Spätgotik, in menschlichem Maß? 😉
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Das Zusammengewürfeltwerden durch die Klasseneinteilung ist wirklich ein faszinierender Teil unserer Sozialisation und manchmal auch ein Wegbereiter fürs Leben. Menschen, die man sich selbst nicht als Freund oder Feind ausgesucht hätte, beeinflussen dich in einer Zeit, in der du Leitung suchst und brauchst. Hat was von einem Glücksspiel.
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So ist es wohl.
Ich denke gerade an einen Klassenkameraden, vor dem ich viel Achtung hatte. Dem hat das Leben schlecht mitgespielt, er starb vor wenigen Jahren einsam. Ich wusste erst davon, als er zu Grabe getragen wurde.
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Klassentreffen führen mir auch immer eher die damals weniger wahrgenommenen Unterschiede vor Augen. Diese Verwendung vom Wort Mittelalter hatte ich auch im Kopf und freue mich, dass jemand diesen Ausweg aus dem historischen Kontext genommen hat. 🙂
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Obwohl mich Mittelalter schon interessiert. Wie war damals da Leben für den normalen Menschen?
Ich selbst bin ja nicht im Mittelalter, wobei manche meines Alters noch vor kurzem gedacht haben, sie seien es. Bloß weil man noch “jung” scheint.
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Das ist auch körperlich und geistig eine sehr unterschiedliche Verortung, finde ich. Nicht jeder Mensch ist zur selben Jahresanzahl in der gleichen Verfassung. Eigentlich gilt es auch für “das” Mittelalter, denn die Entwicklungen der Lebensweisen waren währen der dazu zählenden Jahrhunderte doch in manchen Bereichen stark voneinander abweichend, es gab sogar früher auf unsereinen kulturell moderner wirkende Phasen und dann später wieder einen psychosozialen Abstieg, was man in den Wellenbewegungen innerhalb kürzerer Zeiträume unserer Zeit ja auch beobachten kann.
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“Nicht jeder Mensch ist zur selben Jahresanzahl in der gleichen Verfassung.”
Ich besuchte meinen Vater im Altenheim. Da sassen oft drei Frauen auf dem Flur zusammen. Eine 70, eine 80, eine 90.
Die 90-Jährige war die lebendigste und “jüngste”.
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So eine über 90jährige habe ich auch mal kennengelernt, auf dem 80. Geburtstag meines Schiegervaters tanzte sie und erkundigte sich nach der Band, für ihren 100sten Geburtstag. Solche Vorbilder braucht man. 🙂
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Man kann das sicher in gewissem Umfang nachahmen.
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Es gibt immer die zwei Möglichkeiten: Jammern oder Hoffen.
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” es gab sogar früher auf unsereinen kulturell moderner wirkende Phasen “
Das ist neu für mich. Inwiefern modern?
Daß es Wellenbewegungen gab und gibt, ist allerdings klar. Ich las mal ein Buch über den Teufelsglauben. Dieser kam, so erinere ich mich vage, erst durch die Gnosis hinein. Es gab zuvor – in einer Region – einen heiteren Glauben, der eine solche Düsternis nicht kannte .
Zu unserer Zeit – da lohnt es sich, das näher zu beleuchten. Es ist erschreckend, wie in unsrer aufgeklärten Zeit solche Wellen sich immer noch ausbreiten, Kapillatwellen sozusagen.
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Das Thema Frauenarbeit, also Gleichberechtigung bei der Berufsausübung, war zeitweilig selbstverständlich, nicht untergeordnet. Es gab tatsächlich in der Zeit vor dem Hexenverbrennungswahnsinn eine fortgeschrittene Heilkunde, auch durch den Einfluss und dem damals viel selbstverständlicheren kulturellen Austausch mit dem damals ebenfalls weltoffenen maurischen Reich. Im früheren Mittelalter war es auch nicht moralisch verwerflich, wenn Paare die Geburtenzahl anhand des damaligen Wissens zu regulieren. Es soll viel häufiger nur zwei bis drei Kinder gegeben haben und das nicht aufgrund katastrophaler Kindersterblichkeit. Das kam alles erst später, unter dem erstarkenden Einfluss der Kirche, der es zunehmend gelang, Menschen zu fanatisieren.
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Das “glaubt man nicht” (Geburtenzahl)!
Braucht man weitere 1000 Jahre, um endlich bleibende Fortschritte zu erzielen?
Da “fällt man vom Glauben ab”.
Man könnte verzweifeln.
Ich hatte mich mal mit dem Wahlrecht der Frauen in Großbritannien etwas beschäftigt. Das dauerte ja viele Jahrzehnte an Kampf, bis das durchgesetzt wurde.
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Ja, das kommt einem so vor als “könne das gar nicht sein”, aber leider hat die Religion einen beträchtlichen Rückschritt bewirkt. Das Frauenwahlrecht ist auch so ein Thema, aber insgesamt kommt man da schnell in viele Themen hinein, in denen lange währende Ungerechtigkeiten zutage treten.
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Ich habe mir gerade ein Buch der bpb von Christina Clemm zugelegt, das das zum Thema hat.
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