Tagesgedanken XXXIV

Get used to it

Ich hadere oft mit mir, weil ich nicht mehr die Kräfte eines jungen Manns habe.
Da spiele ich z.b. online Blitzschach und muß mich allzuoft jungen Leuten geschlagen geben, weil mir die Kondition für andauerndes blitzschnelles Rechnen fehlt.

Eigentlich sollte ich das WIRKLICH allmählich akzeptieren, aber es fällt mir schwer. Ich denke aber, allen fällt das schwer.

Das Aktzeichnen am Montagabend hatte ich zuletzt einige Male ausfallen lassen, weil ich vom Tag her zu müde war. Früher gab es das natürlich nicht, da bin ich etwa vom Büro gekommen, habe schnell Gartenarbeit gemacht und bin dann sofort 45 Minuten zum Zeichnen, das dann knapp 2 Stunde dauerte, gefahren.

Eine neue Situation also.
Get used to it, würde ein Engländer sagen.

38 thoughts on “Tagesgedanken XXXIV

  1. Mit dem Älterwerden ist das so eine Sache – früher haben wir mehrere Nächte hintereinander durchgefeiert. Heute wäre das nicht mehr denkbar, der Körper zeigt einem recht deutlich die Grenzen.
    Da muss man sich irgendwann entscheiden, was einem wichtig ist und anderes ggf. weglassen. Bei mir sind es auch solche Dinge wie abendliche Kurse, die einfach nicht mehr in den Alltag zu quetschen sind. Das zu akzeptieren mag doof sein aber es entspannt ungemein 😉

    Liked by 1 person

    1. Man sieht es auch im Schach. Einstige Grössen tauchen nicht mehr auf, da ist 40 jahre die Schallgrenze.
      Letzte Woche war ich dreimal abends aus, das war ordentlich. Da kann keiner sagen, der ist vollkommen häuslich geworden.
      Heute abend wieder, muss mich sputen, damit ich auf die Zahl 3 komme. 😉

      Like

  2. Lieber Gerhard, den schleichende Abbau mit dem Älterwerden, den kenne ich auch, und das ist nicht so leicht zu ertragen. Besonders nicht für aktive Menschen wie Dich, der Du so viele Ideen und Kreativität in Dir spürst. Doch nicht alle Menschen tun sich schwer mit dem Abbau, wir sind ja auch nicht alle gleich! Es gibt sie natürlich, die Menschen, für die Ruhe und Kontemplation etwas Natürliches, sozusagen Angeborenes ist, das zu ihrem Charakter gehört. Du bist schon okay.
    Für mich ist es ein Trost, dass unsere Seele alterslos ist. Aus ihr Kraft zu schöpfen, lohnt sich allemal, oder nicht? Alles Liebe, Elisa

    Liked by 1 person

  3. Ähnliche Gedanken gingen mir heute durch den Kopf, als ich, von einer Besorgung kommend, dachte, ich könnte bei dem herrlichen Wetter auch mal wieder in die Berge fahren. Doch irgendwie fehlten Kraft und Begeisterung, und so schlich ich nur ein bisschen am Hafen rum und dachte: es ist gnädig so eingerichtet, die Kräfte schwinden allmählich und mit ihnen auch der Wunsch, auf die Berge zu steigen. Schön ist es ja auch hier unten…..

    Liked by 3 people

        1. Vielleicht ist da auch kein Unterschied.
          Wollen tue ich schon länger nicht mehr alles. Nur: Worin ich gut war, allzeit gut, worauf ich auch ein wenig stolz war, da bin ich eben jetzt nur wenig mehr als Durchschnitt.

          Liked by 1 person

          1. Das Messen mit anderen, die persönliche Konkurrenz, ist dem Menschen vielleicht gegeben, bremst ihn aber aus, wo er sich nicht darüber hinwegsetzt. Die wirklich Großen schöpfen aus sich und sind nicht getrieben von konkurrierendem Ehrgeiz. Scheint mir. Leider hängt am Konkurrieren allzu schnell das Werten, und an diesem das Abwerten. Das funktioniert anderen gegenüber, ebenso aber sich selbst gegenüber.. Das höre ich bei dir so ein bisschen raus. Ist der Durchschnitt die Messlatte, die es im Leben Klimmzügestrampelnderweise zu überwinden gilt?

            Liked by 2 people

  4. Die Lebenskunst besteht ja darin, im, wie es so schön heißt, “Hier und Jetzt” zu sein. Zu jeder Zeit, zu allen Lebensumständen. Wenn du früher Energie ohne Ende hattest, hast du das sicher voll ausgekostet. Wenn dir heute dieses Maß an Energie fehlt, dann darfst du nicht in die Falle des “Defizitärmodus” tappen. Alles was du tust, kannst du “voll und ganz” tun. Zum Beispiel einfach nur da sitzen und das Licht beobachten. Für so etwas hat dir früher die Zeit gefehlt. Jetzt hast du sie. und so weiter und so fort. Genieß’ den Tag!

    Liked by 1 person

    1. Danke! Ich bin zu sehr im ARBEITSMODUS:
      Gerade habe ich eine Skulptur am Laufen, die ich in Abständen (von etwa 1 Stunde) bessere. Vielleicht sogar noch am nächsten Tag.
      Dann Nachrichten, WP, Lesen, zeichnen, ordnen, sauber machen, Schachstudien, Insekten fotografieren ect ect.
      Aber Kontemplation wäre schon gut…

      Liked by 1 person

  5. Grade ist mein Kommentar verschwunden. Erst zeigte sich diese Eingabemaske zum Bestellen der Benachrichtigung, jedoch OHNE Link, um dran vorbei zu kommen. Also Adresse eingegeben, abgesegnet – dennoch ist der Kommentar weg!

    2.Versuch:

    Dass wir nicht mehr so fix rechnen / reagieren wie junge Menschen, ist wohl ein Fakt, mit dem wir uns abfinden müssen. Aber was macht dich “müde vom Tag”? 5 Monate Training im Fitness-Center haben mir einen großen Schub in Sachen Kraft und allgemeine Fitness gegeben, den ich auch im Alltag spüre. Machst du denn irgend einen Sport?

    Liked by 1 person

  6. Dass man in jungen Jahren besser “blitzschnell rechnen/reagieren” kann als im vorgerückten Alter, ist wohl ein Fakt, an dem sich nichts ändern lässt. Aber was macht dich “müde vom Tag”?
    Mir haben 5 Monate Fitness-Center einen richtigen Schub gegeben, was allgemeine Fitness und insbesondere Kraft angeht. Treibst du irgend einen Sport?

    Liked by 1 person

    1. Danke, Claudia Klinger (Digital Diary).
      Explizit Sport treibe ich nicht. Gestern aber ging ich 90 Minuten spazieren.
      Mein Tag ist supervoll, daher kann ich nicht auch noch ins Fitnessstudio, leider.

      Like

Leave a reply to derdilettant Cancel reply