Gefühlsqualitäten

Durch einen Freund sties ich auf folgenden Artikel.

Lars Chittka schreibt hier von Versuchen, die bei Insekten eine gemeinhin nicht vermutete Intelligenz vermuten lassen, ähnlich der wie bei Raben. Es geht um eventuelle Schmerz- und Lustempfindungen.

In diesem Zusammenhang erinnere ich mich auch an einen Artikel von Martin Hubert über das Huhn.
Dort zeigte der Autor auf, daß das Huhn keinesfalls dumm ist, sondern diverse Verhaltensweisen an den Tag legt, die man so kaum gedacht hätte.

Sei es wie es sei: Der Artikel von Lars Chittka ist bemerkenswert und kann zumindest, was Tierhaltung und Tiernutzung betrifft, neue Verhaltenscodices und Richtlinien hervorrufen.

24 thoughts on “Gefühlsqualitäten

  1. Wir Menschen sind ja generell sehr ignorant, was unsere Umwelt angeht. Dabei gibt es ja schon viele hochinteressante Studien, die uns zeigen, wie intelligent (in unseren Maßstäben) Tiere sind. Man denke nur an Rabenvögel oder Delfine, die sich im Spiegel erkennen oder ihre Artgenossen an der Nase herumführen, um Futter zu verstecken.
    Und das Hühner ganz individuelle Charakterzüge und Spleens haben, darf ich bei dem gackernden Haufen im Nachbarsgarten beobachten. Warum wir also annehmen, Insekten wären gefühl- und gedankenlos, ist mir ein Rätsel.

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  2. Was der Mensch über die Tiere zu wissen vermeint, wird m. E. gemeinhin maßlos überschätzt. Und was das gegenseitige Fressen betrifft, so wird es bei den Tieren selbst dann noch zu akzeptieren sein, wenn der Mensch dereinst vegan lebt. Wenn…

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    1. Der Prof sammelte ja nur Indizien, so las ich das. Keinesfalls ging er so weit, den Titel umgesetzt zu sehen. Für Tiere ist ja gemeinhin noch kein Bewusstsein bewiesen, selbst für die vordersten Vertreter, die zu trauern scheinen ect.
      Für den Menschen kann man schwer eine glückliche Zukunft vorraussehen. Gegen das Vegan-leben wird sich schon ordentlich Widerstand ergeben. Unsere Schweinshaxe oder Wurst ist uns noch um einiges wichtiger als unser Auto.

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          1. Das ist nur eine Stufe weiter – wer will sich anmaßen, über die Unterschiede zu richten? Früher hat man Tiere auch nicht so dachten, und Fliegen wie Mücken werden weiter munter erschlagen.

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            1. Schmerz und Lust können ja nur mit einem Bewusstsein erlebt werden. Und so wie ich verstanden habe, ist Bewusstsein bei höheren Tieren noch nicht zweifelsfrei nachgewiesen.
              Ich erschlage keine Insekten. Transportiere sie aus der Wohnung. Habe Achtung vor ihnen, denn sie zeigen mir ihre spezifische Intelligenz.
              Was Pflanzen betrifft, da weiß man, daß sie über Sinnesqualitäten verfügen und sogar, nachgewiesen in Einzelfällen, kommunizieren können.
              Gemeinhin sagt man zwar, daß alles, was möglich ist/war, evolutionär erzeugt wurde in den Tieren, daß aber Bewusstsein keinen Vorteil für die niederen Arten bringe.
              Das Sehen-können, so Simon Ings, brachte im Kambrium einiges “Neue” in Gang, denn Sehen heißt letztlich Denken, denn die Lichtinformation muß interpretiert werden. Sonst ist sie sinnlos.
              Wir haben jedenfalls das “beste Auge” und damit auch das weitestgehende Denken.

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              1. Soweit uns bisher bekannt ist. Das “beste Auge” haben “wir”, sagst du, der sich so viel mit Insekten beschäftigt? Diese Facettenaugen – wie will man besser oder weniger gut da definieren? Es gilt doch in der Evolution für alles: besser ist das, was einem Zweck des Überlebens am besten dient, oder nicht?

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                1. Das Insektenauge soll primär Bewegung entdecken können, keine Objekte/Objektbenennung. Es gilt: Feind erkennen, Paarungsmöglichkeit, Futter, Nistmöglichkeit ect.
                  Ings sagt, daß das Insektenauge den Landepunkt im Flug dadurch erkennt, daß die Umgebung immer schneller an ihm vorbeirauscht, sodaß es bei der höchsten Flussgeschwindigkeit aufzusetzen gelernt hat.

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                2. Großartig! Objekte benennen oder erkennen können Augen doch eh nicht, sie nehmen Lichtreize auf, die per Nerv ans Gehirn geleitet werden, wo die restliche Arbeit erledigt wird.

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  3. Unsere Empfindungsfähigkeiten sind eine Anpassung an die Umwelt. Entwickelt aus anderen, einfacheren oder in andere Richtungen spezialisierten Formen (manchmal können wir das nicht unterscheiden). Warum sollte irgend ein Lebewesen, grüner Salat oder große grünes Heupferd darauf verzichten können? Sie müssen sich zurechtfinden. Mit Sinnen, ähnlich unseren oder ganz anderen. Mit Reaktionsmöglichkeiten – also muß es auch eine Reaktionsleitung und Reaktionsverarbeitung geben.

    – langsam wenden meine Sonnenblumen (mein, weil sie von mir ausgesät in dem Garten stehen, der laut Grundbuch inzwischen nicht mehr der Bank, sondern mir gehört, ansonsten gehören sie sich, wie jedes Lebewesen, selbst) ihre Köpfe Richtung Sonne. Bis auf eine, die läßt sich etwas hängen. Der Kopf scheint zu schwer: will sie schon fruchten? Die teilvegetarisch lebenden Spatzen wird es freuen! Doch die Sonnenblume wollte eigentlich viele kleine Sonnenblumenkinder…

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  4. Der Mensch hat ja Tiere bislang nur deshalb für dumm und minderwertig gehalten, damit er selber als Krone der Schöpfung um so leuchtende dastehen kann. Erst so nach und nach ahnen wir, über welche Fähigkeiten andere Lebewesen verfügen.

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    1. Ja, das ist so.
      Danke für Deinen Kommentar!
      So nach und nach sickert neues Wissen durch.
      Der Autor selbst hatte einen Prof belächelt, der vor mehr als 30 Jahren geglaubt hatte, dass es da etwas zu entdecken gibt.

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  5. Ja, das ist die Konsequenz, danke für den Kommentar.
    Gerade vorhin gelesen, daß man die 200.000 Neuronen einer Fruchtfliege als Map darstellen konnte.
    Was man mit 200.000 so alles anfangen kann, zumal ja Neuronen des öfteren multifunktional unterwegs sind. Von daher ist es durchaus möglich, daß so ein Tierchen lernfähig ist, also kein Roboter ist.

    Wie geschickt auch die Versuche sind. Man staunt da nur. Je besser die Versuche, umso überraschender das Resultat.

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  6. Das ist harter Tobak, sich mit dieser Vorstellung und ihren möglichen Folgen auseinander zu setzen. Wenn sich das weiter bestätigt, sollten wir uns diese unangenehmen Gedanken machen, wie wir zu einem anderen, besseren Umgang mit diesen Tieren kommen können.

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