Schärfe und Verlauf, Linien aller Art und weit und breit (fast) kein Punkt. Du siehst, ich bin immer noch darauf fixiert.
So eine grüne Landschaft hat das Zeug, uns durch den grauen Winter zu tragen.
Eine sehr schöne Bildgeschichte.
Wie wahr und schön Dein Bild die Lesbarkeit der Welt herausschreit: So lese ich folgenden “Text”: Sie sei durchzogen von Hellem und Schattigen. Das Helle das genauso nach Unten, ins Unendliche läuft, wie das Dunkle das abgehoben nach Oben sein Weiterleben sucht.
Es wird sicherlich der berühmte Zufall hier Pate gestanden haben, dass sich Licht und Schatten hier zumindest für mich! genau umgekehrt zu den “heiligen-schlaft-ruhig Geschichten” verhalten, die ja vom hellen Oben die Erlösung und dem dunklen Unten der Hölle nie müde wurden zu berichten. Hier spielt Deine Aufnahme für mich mit dem neuen heiligen Ernst und damit trifft es “mitten ins SchwarzeSchwarz: Alles? Vieles? hat zwei Seiten, zwei Richtungen: es schlingert oft unbemerkt von einer Richtung in die andere! Was gestern noch berauschend war zeigt sich heute als empörend und umgekehrt. Man sollte also Glückseligkeit mit Verderben, Aufklärung mit Drama, Frieden mit Krieg, Erlösung mit Vernichtung, Fortschritt mit Rückschritt, Wohlstand mit Not zusammen denken. “Wo die Wahrheit nahe geglaubt wird, ist es auch der Schmerz” (Hans Blumberg: “Die Lesbarkeit der Welt” S. 12)
Die Fallen der Einseitigkeit sind überall aufgestellt. Nicht alle kann man vermeiden. Nicht alles führt ins Drama. Aber dennoch: Augen auf beim Drogenkauf!
Um auf Deine zwei Fragen mit Blumberg zu antworten – dessentwegen ich mich für das Buch entschieden habe – “Was wollten wir wissen”, seit wir seit zwei Jahrhunderten mit Kant sagen “Was können wir wissen”, und dann noch “..wir wüssten vielleicht schon zu viel oder jedenfalls das nicht, was wir hatten wissen wollen, als es noch etwas zu wollen gab”. …und “Der metaphorische Komplex “Lesbarkeit der Welt” sei ein Leitfaden zur Nüchternheit”.
Also: 1. Du bist für nichts und nie zu alt; :-))) aber Blumenberg -das merke ich jetzt- sagt mir viel fordert aber schon mein Abstraktionsvermögen. Aber all das nehem ich in Kauf und trainiere mich auch so wenn das Buch “hält” was ich mir davon versprochen habe.
Deshalb:
2. Was macht dich Neugierig, Was versprichst Du Dir von diesem Buch-Text, was möchtest Du da raus”ziehen”?
Manchesmal kaufe ich auch “Überraschungsbücher” d.h. solche von denen ich noch nicht genau weiss wohin sie mich führen werden, aber sie sind gut geschrieben und ich vetraue mich ihnen an. Dann gibt es Bücher, von denen ich “früher” gedacht habe sie seien zu schwer und nun lese ich sie plötzlich ganz leicht.
Ich mache es immer so: Ich lese den Titel und überlege kurz was ich mir selber darunter vorstelle…dann lese ich die Kurzbesprechung auf der Rückseite (oder im Buch), dann die ersten 3-5 Seiten, dann noch einige Stellen wahllos, stichprobenartig im Buch, dann schaue ich auf die Gliederung und dann lese ich die letzten (mal 3 mal 10 Seiten). Wenn dann mein ganzer “Leib” eine Art Auftrieb verspürt :-)) mit allen Sinnen JA sagt, dann kaufe ich es. Wen sich auch nur kurze Bedenken (zu kompliziert geschrieben, keine “Erdung” im Alltag oder für den Alltag, also keine wirklich neuen Antworten auf meine Fragen etc. melden, dann lasse ich es liegen. Immerhin kosten Bücher auch Geld, aber das ist es nicht alleine. Wenn mich etwas brennend interessiert, achte ich darauf nicht oder es sei denn ich kann warten bis es als Taschenbuch herauskommt.
PS Ich hab Dir noch etwas per Mail zukommen lassen.
Gruß paulpeterheinz
Ich lese ja langsam.
Auch weil ich immer abschweife. Es gibt immer etwas (anderes) zu tun.
Blumenberg wurde auch schon von Hans-Joachim erwähnt. Ein befreundeter Vielleser (Seine Wohnung ist eine einzige Ablage) kennt jedweden Wissenscxhaftler und Philosophen, ein wenig würde ich gerne bei allem mitreden.
Meine Frau nennt mich eine Philosophen – der ich nicht bin, nicht sein kann. Auch Künstler bin ich nicht.
Schachspieler schon eher. Da weiß ich einiges.
In meiner Einleitung zu den Begleittexten für Sloterdijks Sphären hab ich geschrieben:
“Nicht, weil ich Denke bin ich. Sondern weil wir kompliziert, komplex, um dreißig Ecken denken, sind wir eine so sonderliche Spezies. Wir denken eben „wild“ und „wirr“. Sagen oft „basta“ und wollen raus aus diesen Körper-Leib-Bauch-Kopf-Erwartungs-Erwartung-Verstrickungen.
Denken ist ja keine „einfache“ Sache. Nicht nur linear, logisch kritisch reflexiv. Im Alltag mischen sich Logik mit Fantasie, Glauben mit Wissen, Vermutungen mit Tatsa-chen, Systematik mit Chaotik. Noch wichtiger: es mogeln sich Freude und Missmut, Unwohlsein und Nervenflattern, Magengrummen und ein Wallen der Gefühle ins Denken. Urplötzlich meldet sich der Darm, der Magen und signali-siert „Defizite“. Dann tauchen Ängste, Vorurteile, Hoff-nung auf: und ich „entscheide“ mich.
Oft genug vorläufig: Nach kurzer Zeit kommt der Gedan-ke: Hätte ich nicht doch dieses oder jenes anders tun oder sagen können. Die Stimmung kippt schlagartig. Der ganze Ansatz wird verworfen, ich greife zum Hörer, ich stelle den Anderen oder mich selber zur Rede, mache eine Rad-tour oder gehe auf eine lange Wanderung.
Weil wir von Assoziation belebt werden, sind wir. Wir „verknüpfen“ immer etwas mit Etwas aus Etwas zu Etwas. Und das innerhalb von Sekunden, Nano-Sekunden. Wer dann sagt: Das ist doch logisch, das habe ich genau durch-dacht, der müsste sagen: Alle meine „wirren“ Assoziatio-nen haben mich zu dieser Aussage geführt.”
Dazu fällt mir ein: Fächer der Hoffnung.
LikeLiked by 1 person
Solche Fächer brauchen wir…ganz unbedingt.😀
LikeLiked by 2 people
Fantastisch!
LikeLiked by 1 person
Erinnerung an Fuerteventura. 🙂
LikeLiked by 1 person
Fabelhafte Lichttreppen!
LikeLiked by 1 person
Dank dir Peter !
LikeLike
Schärfe und Verlauf, Linien aller Art und weit und breit (fast) kein Punkt. Du siehst, ich bin immer noch darauf fixiert.
So eine grüne Landschaft hat das Zeug, uns durch den grauen Winter zu tragen.
LikeLiked by 1 person
Punkte sind auf den einzelnen Bahnen bestimmt zu finden, die Natur mag darauf ganz gewiss nicht verzichten 🙂
Ich hatte mir dieser Tage meine Oasis/Fuerteventura-Fotos von Januar 2020 durchgeschaut.
Ganze 2200 Stück. Verrückt war ich schon damals, haha.
LikeLiked by 1 person
Tolles Bild. Und es weckt die Sehnsucht nach Sonne….
LikeLiked by 1 person
Allerdings…bloss ist gerade ein Propfen drauf…
LikeLike
Ein sommerliches Natureventkunstwerk!
LikeLiked by 1 person
Ja, es ist so real wie sonst etwas 🙂
LikeLike
Eine sehr schöne Bildgeschichte.
Wie wahr und schön Dein Bild die Lesbarkeit der Welt herausschreit: So lese ich folgenden “Text”: Sie sei durchzogen von Hellem und Schattigen. Das Helle das genauso nach Unten, ins Unendliche läuft, wie das Dunkle das abgehoben nach Oben sein Weiterleben sucht.
Es wird sicherlich der berühmte Zufall hier Pate gestanden haben, dass sich Licht und Schatten hier zumindest für mich! genau umgekehrt zu den “heiligen-schlaft-ruhig Geschichten” verhalten, die ja vom hellen Oben die Erlösung und dem dunklen Unten der Hölle nie müde wurden zu berichten. Hier spielt Deine Aufnahme für mich mit dem neuen heiligen Ernst und damit trifft es “mitten ins SchwarzeSchwarz: Alles? Vieles? hat zwei Seiten, zwei Richtungen: es schlingert oft unbemerkt von einer Richtung in die andere! Was gestern noch berauschend war zeigt sich heute als empörend und umgekehrt. Man sollte also Glückseligkeit mit Verderben, Aufklärung mit Drama, Frieden mit Krieg, Erlösung mit Vernichtung, Fortschritt mit Rückschritt, Wohlstand mit Not zusammen denken. “Wo die Wahrheit nahe geglaubt wird, ist es auch der Schmerz” (Hans Blumberg: “Die Lesbarkeit der Welt” S. 12)
Die Fallen der Einseitigkeit sind überall aufgestellt. Nicht alle kann man vermeiden. Nicht alles führt ins Drama. Aber dennoch: Augen auf beim Drogenkauf!
LikeLiked by 1 person
“es schlingert oft unbemerkt von einer Richtung in die andere”
So oft die christliche Haltung. Oder das Behüten.
“Ich habe es doch nur gut gemeint”.
Hans Blumenberg: “Die Lesbarkeit der Welt” werde ich mir bestellen.
Meinst Du, in meinem Alter, mache das noch Sinn ?! 😉
LikeLiked by 1 person
Um auf Deine zwei Fragen mit Blumberg zu antworten – dessentwegen ich mich für das Buch entschieden habe – “Was wollten wir wissen”, seit wir seit zwei Jahrhunderten mit Kant sagen “Was können wir wissen”, und dann noch “..wir wüssten vielleicht schon zu viel oder jedenfalls das nicht, was wir hatten wissen wollen, als es noch etwas zu wollen gab”. …und “Der metaphorische Komplex “Lesbarkeit der Welt” sei ein Leitfaden zur Nüchternheit”.
Also: 1. Du bist für nichts und nie zu alt; :-))) aber Blumenberg -das merke ich jetzt- sagt mir viel fordert aber schon mein Abstraktionsvermögen. Aber all das nehem ich in Kauf und trainiere mich auch so wenn das Buch “hält” was ich mir davon versprochen habe.
Deshalb:
2. Was macht dich Neugierig, Was versprichst Du Dir von diesem Buch-Text, was möchtest Du da raus”ziehen”?
Manchesmal kaufe ich auch “Überraschungsbücher” d.h. solche von denen ich noch nicht genau weiss wohin sie mich führen werden, aber sie sind gut geschrieben und ich vetraue mich ihnen an. Dann gibt es Bücher, von denen ich “früher” gedacht habe sie seien zu schwer und nun lese ich sie plötzlich ganz leicht.
Ich mache es immer so: Ich lese den Titel und überlege kurz was ich mir selber darunter vorstelle…dann lese ich die Kurzbesprechung auf der Rückseite (oder im Buch), dann die ersten 3-5 Seiten, dann noch einige Stellen wahllos, stichprobenartig im Buch, dann schaue ich auf die Gliederung und dann lese ich die letzten (mal 3 mal 10 Seiten). Wenn dann mein ganzer “Leib” eine Art Auftrieb verspürt :-)) mit allen Sinnen JA sagt, dann kaufe ich es. Wen sich auch nur kurze Bedenken (zu kompliziert geschrieben, keine “Erdung” im Alltag oder für den Alltag, also keine wirklich neuen Antworten auf meine Fragen etc. melden, dann lasse ich es liegen. Immerhin kosten Bücher auch Geld, aber das ist es nicht alleine. Wenn mich etwas brennend interessiert, achte ich darauf nicht oder es sei denn ich kann warten bis es als Taschenbuch herauskommt.
PS Ich hab Dir noch etwas per Mail zukommen lassen.
Gruß paulpeterheinz
LikeLiked by 1 person
Ich lese ja langsam.
Auch weil ich immer abschweife. Es gibt immer etwas (anderes) zu tun.
Blumenberg wurde auch schon von Hans-Joachim erwähnt. Ein befreundeter Vielleser (Seine Wohnung ist eine einzige Ablage) kennt jedweden Wissenscxhaftler und Philosophen, ein wenig würde ich gerne bei allem mitreden.
Meine Frau nennt mich eine Philosophen – der ich nicht bin, nicht sein kann. Auch Künstler bin ich nicht.
Schachspieler schon eher. Da weiß ich einiges.
LikeLiked by 1 person
In meiner Einleitung zu den Begleittexten für Sloterdijks Sphären hab ich geschrieben:
“Nicht, weil ich Denke bin ich. Sondern weil wir kompliziert, komplex, um dreißig Ecken denken, sind wir eine so sonderliche Spezies. Wir denken eben „wild“ und „wirr“. Sagen oft „basta“ und wollen raus aus diesen Körper-Leib-Bauch-Kopf-Erwartungs-Erwartung-Verstrickungen.
Denken ist ja keine „einfache“ Sache. Nicht nur linear, logisch kritisch reflexiv. Im Alltag mischen sich Logik mit Fantasie, Glauben mit Wissen, Vermutungen mit Tatsa-chen, Systematik mit Chaotik. Noch wichtiger: es mogeln sich Freude und Missmut, Unwohlsein und Nervenflattern, Magengrummen und ein Wallen der Gefühle ins Denken. Urplötzlich meldet sich der Darm, der Magen und signali-siert „Defizite“. Dann tauchen Ängste, Vorurteile, Hoff-nung auf: und ich „entscheide“ mich.
Oft genug vorläufig: Nach kurzer Zeit kommt der Gedan-ke: Hätte ich nicht doch dieses oder jenes anders tun oder sagen können. Die Stimmung kippt schlagartig. Der ganze Ansatz wird verworfen, ich greife zum Hörer, ich stelle den Anderen oder mich selber zur Rede, mache eine Rad-tour oder gehe auf eine lange Wanderung.
Weil wir von Assoziation belebt werden, sind wir. Wir „verknüpfen“ immer etwas mit Etwas aus Etwas zu Etwas. Und das innerhalb von Sekunden, Nano-Sekunden. Wer dann sagt: Das ist doch logisch, das habe ich genau durch-dacht, der müsste sagen: Alle meine „wirren“ Assoziatio-nen haben mich zu dieser Aussage geführt.”
LikeLiked by 1 person
schön!
LikeLiked by 1 person
Bist Du wieder da?
Warst nie weg, mit deiner so ganz besonderen Sicht auf die Dinge…
LikeLiked by 1 person
Nein, ich war nie weg, lieber Gerhard. Immer schaue ich mit großem Interesse auf deine Einträge.
LikeLiked by 1 person
Doch Du warst weg, immer anderswo und hüben und drüben und da und dort, eigentlich ganz ohne eigentlichen Ort 🙂
LikeLike
Aha.
LikeLiked by 1 person
Ich melde mich ab und an bei dir.
Des als Information schon mal hier 😀
Schönen Abend dir!
LikeLike