English below
Letzthin war ich auf Geburtstag. Man bot als einen schönen Programmpunkt ein Worteraten an.
Es ging um (sehr) alte Dialektbegriffe aus dem Raum oberhalb Würzburgs.
Dialekt ist ja sehr ortsgebunden und wo ich herstamme, zwar nur 40 km weg und immer noch in Unterfranken, spricht man sicher einen anderen Dialekt.
Bei diesem Spiel kannte ich dennoch überraschend einige Dialektworte.
Schdoraxer (oder bei uns Schdorax): Verkrüppelter Baum
Gnäng: Nasaler Ton beim Sprechen
Kulchen: Husten
Banged: Ungezogener Junge
Es hat richtig Spaß gemacht, diesen z. Teil alten Begriffen, die kaum mehr im Gebrauch sind, zu lauschen.
Recently I was invited to a birthday party. It was offered a word rate as a nice program point.
It was about (very) old dialect terms from the area above Würzburg.
Dialect is very local and where I come from, although only 40 km away and still in Lower Franconia, one certainly speaks another dialect.
In this game I still knew some dialect words.
Schdoraxer (or us Schdorax): Crippled tree
Gnäng: Nasal sound when speaking
Kulchen: Cough
Banged: Naughty boy
It was really fun to listen to these sometimes quite old terms, which are hardly in use anymore.
Maybe my English-speaking friends can also contribute something?
Sowas ist immer spannend und spaßig. Ich finde das hochinteressant. Ihr habt ja schräge Wörter :-)!! Wenn du dich für sowas interessierst, kann ich dir den Atlas der Alltagssprache empfehlen. http://www.atlas-alltagssprache.de/ Hier kann man Ausdrücke vergleichen und selber an Umfragen teilnehmen. Immer wieder faszinierend!
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Oh! Da will ich doch gleich mal gucken! Danke!
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What a fun party game!!! Thank you for sharing. I can’t think of any words at the moment, but when I do, I’ll let you know. 🙂
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Why not!
There was an english couple at the party. I wonder what they understood. Even for us it was hard to guess 🙂
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Hochinteressant. 🙂 Danke fuer den Beitrag. Hier stirbt leider das Texasdeutsch aus. Die Letzten, die es noch ziemlich regelmaessig gesprochen haben, sind mittlerweile so 80 oder aelter.
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Texasdeutsch?! Wie klingt denn das?!
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Hoer’ mal hier rein:
– https://www.youtube.com/watch?v=jshv9n3xAO4 [unsere gute Freundin Evelyn Weinheimer]
– https://www.youtube.com/watch?v=1_dH403pqRU
– https://www.youtube.com/watch?v=vwgwpUcxch4
Und hier
https://tgdp.org/
findest Du mehr ueber das Projekt an der University of Texas in Austin, Texasdeutsch fuer die Nachwelt zu bewahren.
Es ist hier in Fredericksburg uebrigens immer noch zu hoeren, dass sich Leute auf der Strasse mit “wie geht’s” [ausgesprochen “wie geiht’s” begruessen. Und wenn man genau hinhoert, dann kann man noch einen gewissen Tonfall der Gegend in Deutschland heraushoeren [suedliche Pfalz], aus denen die meisten der Einwanderer kamen.
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Interessant, Pit!
Daß das so eine lange Tradition hat, ist schon beachtlich.
Es gibt ja viele Gegenden auf der Erde, wo ein Mix der Sprachen und Kulturen stattgefunden hat, wie etwa in Prag.
Ich finde gut, daß sie das von Institutionen her in Texas bewahren wollen.
Auf dem Geburtstag jedenfalls überkam einen leichte Melancholie, denn die jungen kannten keine dieser Worte.
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Da geht es mi genauso, mit der Melancholie. Un dhier in Fredericksburg vermisse ich sehr die Gelegenheit, meinen rheinischen Dialekt sprechen zu koennen.
Dialekte hane mich immer interessiert, und ganz besonders die englischen, seit ich mich im Studium mit der historischen Linguistik angefreundet habe. Ein Satz von damals hat sich mir unausloeschlich eingepraegt, aus dem Pennsylvania [auch eine Gegend mit vielen deitschen Einwanderern] Dutch: “Da sinn m’r de Pigs oevver de Fence jehoppt un han m’r de Potatoes jedamaged.” Linguistisch hochinteressant, weil die sinntragenden Worte aus dem Englischen uebernommen worden sind, die Funktionsworte einschliesslich von Vorsilben aber aus der urspruenglichen Sprache erhalten geblieben sind.
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Spannend, Pit!
Ich war mal vor Jahren in einem hochgelegenen Dorf, da wo auch mein Bruder wohnt, und hörte Einheimische beim Schafkopf zu.
Die kurzen Kommentare und Winks während dem Spiel verstand ich nur teilweise.
Ein alter Italiener war in der Runde. Er “bellte” mit. Ob er immer “die Jungs” aus dem Dorf verstand? Jedenfalls verstand ich ihn überhaupt nicht. Es ging immer etwas ruppig hin und her – und nur aus der Gestike verstand man entweder Enttäuschung, Freude oder Zustimmung.,
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Zum Nichtverstehen fallen mir drei Gelegenheiten ein:
– vor ein paar Jahren an einer Tankstelle in Passau habe ich den Tankwart erst – halbwegs – verstanden, als er seine Frage FUENF Mal wiederholt hatte. Er wollte nur wissen, ob er mir helfen koenne.
– Beim ersten Ansehen meiner ersten Wohnung in Alfter bei Bonn habe ich die Vermieterin ueberhaupt nicht verstanden, ob wohl ich doch nun wie sie aus dem Rheinland stammte. Ich allerdings vom Niederrhein.
– Bei meinem ersten Aufenthalt im Lake Disrict in England musste die Dame ihre ersten Frage an mich drei Mal wiederholen. Sie wollte nur wissen, ob ich ein Zimmer mit Bad haben wollte.
Aber rtotz Allem: ich liebe Dialekte.
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Allesamt witzige Anekdoten, Pit!
Als ich vor 20 Jahren in Las Vegas war, am ersten Abend an der Bar, wollte ich der vom WC zurückkommenden Bedienung was Nettes sagen. “Back again?!”. Sie verstand mich nicht. Dann wiederholte ich es. Wieder verstand sie nicht. Dann nahm sich ein Herr daneben der Sache an und “übersetzte” es für sie, vielleicht sogar mit den gleichen Worten. Das war für mich sehr peinlich.
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Das erinnert mich daran, dass ich manchmal hierzulande immer noch Schwierigkeiten habe, zwischen “restroom” und “bathroom” zu unterscheiden. Aber der Fauxpas, dafuer den Begriff “toilet” zu verwenden, unterlaeuft mir zum Glueck nicht mehr.
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Ich habe keinerlei Bindung an einen speziellen Dialekt, aber eine riesige Sammlung von Dialektausdrücken überall freudig aufgesogen – sie sind die bunten Blüten im Einheitsbrei der hochdeutschverflachten Gebrauchssprache.
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Eine Frau konte sogar schlüssig einen Begriff herleiten: “Maladi” für freilich, selbstverständlich.
So wurde das sogar richtig erhellend. Leider habe ich vergessen, was sie ausgeführt hatte.
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“M’ a là dit” möglicherweise, verballhornt für französisch “Hat man mir schon gesagt”?
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Das kann durchaus sein, klingt plausibel. 🙂
Du bist ja richtig fit.
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😎
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Fitter als ich und das will was heißen, haha.
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In der Gegend, aus der ich ursprünglich stamme, dem Saarland, wird noch viel Dialekt gesprochen und ich gestehe, ich mag ihn nicht. Kommt vermutlich daher, daß mein Vater aus Schlesien stammte und Hochdeutsch sprach und meine Mutter und ihre Familie für den Dialekt zuständig waren *g* und doch sprach ich als Kind und Jugendliche den Dialekt, wenn auch gemäßigt. Ich kann nicht gut umschalten und bleibe meist bei meinem etwas gefärben Hochdeutsch *lach*. Ich war ein einziges Mal bei einem Klassentreffen und der ehemalige Klassenlehrer fragte mich: Warum schwädschd Du denn kään Dialekt?
Von den Worten, die Du aufzählst, konnte ich nur den Bangert zuordnen 🙂
Aber es gab auch schöne Wortschöpfungen im Saarland *lächel*
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Ja, um diese Wortschöpfungen ging es.
Ich vergaß noch “Troachet”, das bekam man als Kind manchmal, wenn man unartig war, vom Vater.
Daß da eine “Separation” durch deine Familie ging, das klingt mir bekannt.
Ich wunderte mich selbst, daß mich das Spiel nicht anödete, sondern daß ich es spannend fand. Es schwingt so etwas von verlorener Jugendzeit mit.
Ja, und ich selbst spreche auch nur einen gemässigten Dialekt. Jemand meinte mal sogar, ich sei nicht aus Unterfranken.
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Ich höre immer, wenn sich irgendwo ein Dialektklang verbirgt. Aber es ist doch völlig ok.
Oft klingt es ja auch schön. Saarländisch ist ein fürchterlicher Dialekt in.meinen Ohren
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Da gibt es die Tagesschau auf saarländisch auf Youtube. Ich wusste garnicht genau wie der Dialekt klingt.
Wir haben hier manchmal von Dorf zu Dorf ganz unterschiedlichen Dialekt.
Ich war doch letztes Jahr im Sinngrund bei dem dortigen Schachblumenfest! Da gab eine Frau so ein Dialektbüchlein raus. Ich bat sie, mal was im Sinngrunder Dialekt zu sagen, aber sie war eine Eingereiste, die allerdings schon 30 Jahre dort ist. Sie sagte, sie beherrsche ihn immer noch nicht. 😉
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*lach*,6nd dann gibt sie ein Büchlein heraus?
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Sie stand da für die Region und bot auch noch andere Sachen an.
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lass es dir trotz des Wetters gut gehen, Klaus
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Das macht auch mir Spaß.
Gerade stelle ich mir vor, wie ein nicht deutschkundiger Mensch die Dialektwörter wohl ausspräche …
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Das kann er natürlich nicht. Aber wie ich hörte, soll es auf der Welt Orte geben, wo man kaum Dialekt kennt?! Sprachfärbung schon, wie etwa Texas-Englisch, aber eigenständige Dialektbegriffe?!
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Darüber habe ich noch nie nachgedacht, dass solche Regionalwörter irgendwo nicht existieren könnten. Die gibt es doch sogar von Familie zu Familie!
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Irgendjemand hatte mir das mal gesagt. Vielleicht habe ich es auch nur zu wörtlich genommen oder wir sprachen von verschiedenen Dingen.
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Banged klingt nach einer Verbalhornung von Bankert. Der Schdokratzer, ist das ein Baum, an dem man den Schlamm von den Schuhen kratzen kann? Gnäng – klar, da veralbert man die Franzmänner. Kulchen ist wohl Lautmalerei, vielleicht verwandt mit Keuchen.
Ich mag Dialekte auch sehr, es ist die authentische Sprache der Menschen. Leider bin ich in einer plattdeutschen Gegend hochdeutsch aufgewachsen, und selbst wenn ich vieles verstehe, ist es nicht meine Muttersprache.
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Danke Gerda!
Ja, diese Dialekte gehn allmählich verloren, kaum einer nutzt sie mehr.
Da saß übrigens eine Frau dabei, die manchen Begriff, so wie Du, zurückführen konnte. Schade, daß ich das nicht festhielt.
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E Banged warst du nie?
🙂
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Eher nicht.
Mein Vater wollte mir einst ne “Droochet” verpassen, weil ich etwas kaputt gemacht hatte. Da rannte ich so schnell ich konnte.
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