Zum 3. Mal nehme ich an Christianes Schreibprojekt abc.etüden teil.
Es geht darum, 3 gesetzte Worte in max. 300 Wörtern einzubringen.
Dieses Mal sind es, von fundevogelnest eingebracht:
Nieselregen
weich
irren.
Nun meine zweite Kurz-Story dazu:
*
Als ich einst ein Jogger war, mit Leib und Seele, empfand ich Laufen als “pures Gold”.
Jeder Schritt erschien mir wie ein Himmelreich, ich weiß das noch! Wie fühlte sich das weich und lieblich an!
Einst lief ich durch Nieselregen – ich war auf dem Rückweg meiner täglichen Tour. Zunächst schimpfte ich innerlich ein wenig, aber dann merkte ich, wie organisch sich das anfühlte – ich schien irgendwie Teil der Natur zu sein, und meine Schritte klangen fast wie ein Uhrwerk:
Platsch, platsch, platsch – machte es. Meine Füsse schienen das Wasser aufzusaugen.
Niemand kann mir das Joggen nehmen! So dachte ich einmal, als ich auf Wald und Wiese unterwegs war.
Wie konnte ich mich nur so irren?
Einige Monate später bekam ich Beschwerden und musste das Joggen sicherheitshalber aufgeben. Wann immer ich es mal erneut versuchte, bekam ich Entzündungen.
Dieser Traum des unbeschwerten Bewegens: Ich musste ihn – sehr schmerzlich – hinter mir lassen.
Jetzt aber schaue ich gerne auf diese Zeit zurück und umarme den jungen Gerhard, der so wunderbar im Laufen geborgen war.
Eine tragende Erinnerung ist das.
*
Oh, das ist bitter, wenn man etwas aufgeben muss, was man so sehr liebt oder geliebt hat. Aber immerhin, die Erfahrung kann dir keiner mehr nehmen. Und draußen sein im Regen, ja, das ist speziell.
Liebe Grüße
Christiane
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Merkwürdig: Dieser heiße Wunsch, zu laufen – den konnte ich irgendwann abgeben und mich sogar an anderen Joggern freuen.
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Eine schöne Erinnerung! Ich kann dieses Einswerden auch gut im Gehen erreichen, aber dazu muss ich schon eine ganze Weile gegangen sein, irgendwann laufen dann die Füße und Beine von alleine, der Atem ist eins und ich mit der Welt. Schöne Momente sind das. Übrigens beim tanzen kann ich das auch – ich nenne es tanzen ohne Tänzerin, was nun allerdings kein Alltag ist.
herzliche Grüße
Ulli
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Meinst Du auch diese aktiven Osho-Meditationen? Habe ich einst sehr genossen.
Unlängst feierte ich ein neues Anno. Und da waren wir in einem Club, in dem von ödem Schlager bis Malle-Techno alles lief. War sehr erfrischend, da zu tanzen., egal was grad lief. Lief wie geschmiert 🙂
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Ich kenne die dynamische Medtitation von Osho, sonst nix, aber die war klasse!
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logo 🙂
Ich weiß noch, daß ich dort bis 3 Uhr in der angeschlossenen Minidisco durchtanzte – Zeit spielte keine Rolle.
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Die Beschreibung des Geborgenseins im Laufen kenne ich und vermisse es auch. Ein Crosstrainer ist zwar viel schonender, kann auch ein bisschen vom guten Gefühl herauslocken, aber es fehlt das Einssein mit sich in der Umgebung. Aber besser Vergangenheit als nie erlebt.
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So ist es! 🙂
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