Tagesgedanken XXXI

Bleib jung!

So endete eine Rückantwort auf einen Geburtstagsgruß an einen Schulfreund.

Zunächst war ich etwas irritiert. Was bedeutet eigentlich: “Bleib jung”? Mir war klar, daß das von ihm nicht eine allgemeine Floskel war.

Kann man “Bleib jung” so auslegen: Werde (ja) nicht ältlich ?!
Oder heißt das: Verliere deine Jugend nicht, die Du (so beispielhaft) lebst?!

Jung bleiben heisst: Neugierig sein/bleiben. Es bedeutet aber auch: Kindliche Fehler machen, so daß mancher fragen könnte: “Wie bist Du eigentlich groß geworden?!”.

Kindliche Fehler mache ich nur noch selten, aber ausgeschlossen sind sie nicht. Ich kann mich schon noch blamieren, das geht. Im Gegensatz zu manchen Zeitgenossen täte mir das aber ganz schön weh.

Was die Neugierde angeht: Ich würde gerne noch mit 89, falls ich so alt werde, eine ganz neue Serie an Plastiken entwerfen. Das würde passen! Natürlich weiß ich nicht, wie es da um die “Säfte” bestellt sein mag. Und ob ich auf diese überhaupt noch Einfluß hätte auf dem Weg dorthin?

Jung sein heißt auch: Sich ausprobieren. Gut: Das mache ich nicht um jeden Preis. Es gibt da ja so manche Alte, die sich fast lächerlich machen. Die jeden “neuen Scheiß” mitmachen. Nein, ein solcher bin ich nicht, da blamiert man sich dann doch vor den körperlich Jungen! Sich quecksilbrig zu verhalten, das passt nicht zum Alter!

Ich hoffe jedenfalls, mich mit diesem kleinenText nicht blamiert zu haben!

Buchstaben

Fünf Buchstaben stehen im Regal.

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Die Herstellung der (hohlen) Fünf (A, B, D, G, M) kostete einige Zeit, zudem waren drei nach dem Glasurbrand etwas beschädigt, sodaß ich nachbessern musste.

Mittlerweile bin ich bereit, mich wieder an neuen Buchstaben zu versuchen. Darüber demnächst mehr…

Im “Tortenmuseum”.

Das MMK Frankfurt , architektonisch wie ein Tortenstück wirkend, bietet eine neue Ausstellung

“There is no There There”.


Von den 29 Künstlern in dieser sehr umfangreichen Ausstellung zum Überthema Migration will ich nur drei vorstellen.
Und zwar relativ zufällig ausgewählt, denn ein jeder Künstler hatte Gewicht!

Azade Köker

Die Istanbuler Künstlerin, die seit 1973 in Deutschland ist, zeigt hier u.a. die “Akkordarbeiterin” in Terrakotta.

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Sie hatte bei Lothar Fischer 1976 bis 1979 studiert.
Lothar Fischer, ein Bildhauer, auch mit Keramik, ist mir ja schon länger bekannt.

Als nächstes waren fotografische Arbeiten von der Italienerin Grazia Eminente zu sehen:

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Und zu guter Letzt zeige ich Arbeiten von Manuela Sambo:

Die sehr großen Plastiken erinnern an die Herkunft aus Angola, sie drücken die Wurzeln der Künstlerin aus.

Vermutlich werde ich noch weitere Arbeiten zeigen, die Ausstellung hat es verdient!

Tagesgedanken XXX

Menschen sind sehr verschieden

Diese recht platt klingende Erfahrung machte ich in letzter Zeit immer öfters.
Für was sie sich im einzelnen begeistern können, ist mir manchmal fremd, es erstaunt mich.
Ein jeder hat andere Bezugspunkte. Es ist kaum zu vermitteln, wieso man ein Faible für etwas hat und was man aus dem Wege geht.
Prägungen nennt man so etwas. Oder: Wo die Liebe hinfällt.

Nun hat man Sprache, um zu vermitteln. Aber seltsamerweise ist diese oft so ungelenk, so verschwommen butterweich, daß sie als generelles Hilfsmittel ausfällt.
Und zudem: Rot ist nicht rot. Und blau auch nicht blau.
Also ist man im Grunde sprachlos.
Man kann zwar sagen: Ich mag das! Und es auch vielleicht begründen. Aber was genau da triggert oder getriggert hat, das gerät oft in einen Bereich oft, der nicht zu vermitteln zu sein scheint.