
Wieder nehme ich an einem Drabble-Dienstag teil, hier von Puzzle ausgerufen.
Die 3 Stichworte dieses Mal lauten:
Aufgabe + absprechen + mysteriös
Heide meinte, man könne schon jetzt sein Drabble veröffentlichen.
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Der vielfach geschätzte Lehrer war gestorben.
Ja, engagiert war er!
Was konnte man sonst noch über ihn sagen:
“Er spielte gerne Boule” und “Ist zu früh von uns gegangen”.
Die Tendenz zum Jähzornigen wurde dabei tunlichst weggelassen.
So eine Anzeige ist schon eine heftige Aufgabe, Mannomann!
Horst war nämlich beauftragt, in diesem Jahr Personen des öffentlichen Interesses der Kleinstadt “zu verabschieden”.
Das war nicht sonders abgesprochen, aber keiner sonst wollte es tun.
Als Ernst starb, den er ja gut kannte durch viele Nächte, schrieb er mysteriös:
“Ernst kannte die ganze Welt, das Blau war ihm vertraut, ob Südsee oder Kapverden”.
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100 Worte.

Was ich an deinen Texten mag: sie haben eine ganz eigene Handschrift, sie sind unverwechselbar.
Zudem gefällt mir genau diese so spezielle, unkonventionelle Art, in der du erzählst. Einerseits stakkatohaft wie ein Protokoll, dann wieder (als ob sich der Erzähler zum Leser hinbeugen und ihm quasi eine kleine, private Nebenherauskunft würde, zB: “So eine Anzeige ist schon eine heftige Aufgabe, Mannomann”. Ich mag das Sorglose, mit dem du Sprachebenen und Bezugsfelder wechselst. Was ich sonst als fehlerhaft empfinde – in deinen Texten wirkt es auf mich aber programmatisch. Nicht zu vergessen, dass ich mich auch oft amüsiere, weil du so überraschend schreibst. ….
… du siehst, ich überlege nach wie vor, wie sich dein Schreibstil charakterisieren lässt … und währenddessen lese ich deine Texte einfach gern. 🙂
Liebe Grüße, Andrea
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Ich bin mir gar nicht bewusst, wie ich meine Texte anfasse. Ule hatte sie einmal getadelt, sicher zurecht.
Aber diese 100 Worte zwingen einen auf den Punkt – und gleichzeitig soll ja auch eine kleine Message, die nicht fasch verstanden sein sollte, rüberkommen.
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Ein guter Nach – Rufer. Es gibt also dort eine Südseebar und ein Restaurant Kap Verde?
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All is blue 😉
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Tja, solche Nachrufe (warum wird da eigentlich gerufen? :–)) sind doch immer geschönt.
Hat der tendenziell jähzornige Lehrer wirklich Bowle gespielt oder doch eher Boule?
Einen lieben Sonntagsgruss, Brigitte
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Boule! 🙂
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Tja, so ändert sich das! 🙂
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Das passt zu meiner heutigen Tageszeitungslektüre, bei der mur der Artikel über einen heute 100jährigen begegnete, den ich aus meiner Jugend ganz anders in Erinnerung hatte, als da beschrieben stand.
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