
Zu einem Bild aus Myriades aktueller Impulswerkstatt…
Diese gebückt da sitzende alte Frau strahlt eine wache Intelligenz aus.
Was allerdings kontrastiert, ist der Rosenkranz an ihrem Stock.
Dieses Wache ist aber nicht eindeutig. Das linke Auge strahlt Wissen und Verstehen aus, das rechte eher Stumpfheit.
Ich denke, diese Diskrepanz ist hier der Abbildung zuzuschreiben, war also von der Malerin nicht so gewollt.
Der Stock sagt: Face it, das Leben ist eine Bürde. Nimm das an!!
Als Frau sowieso: Da ist der dienende Part includiert.
Allerdings. Wer ausser Frauen kann es schaffen, in der Not Beistand zu leisten? Nur wenige Männer können das wohl. Noch immer sind es Frauen, die “erste Hilfe leisten”, wenn alles den Bach hinuntergeht.
Zwar kenne ich in meiner Generation Männer, die einem depressiven Menschen zuhilfe kommen, zumal, wenn sie eine Beziehung zu ihnen hatten. Doch immer noch ist es wohl so, daß Frauen diesen Part übernehmen.
Ich mag diese knochigen Hände der Alten. Se braucht auch die Berührung der einen zur anderen Hand. Das ist so liebevoll zu sich.
Was mir auch auffällt ist der Umhang der Alten. Also ist sie des öfteren unterwegs, in einer Art Mission.
Sie will die Leute erinnern, daß alle in Christus geborgen sind. Da sie seit Urzeiten das Gebet beherzigt, ist das kein abwegiger Gedanke.
Die Alte war vielleicht früher ein richtiger Feger. Das ist sie natürlich nicht mehr. Somit zeigt das Bildnis auch, daß ein Leben diverse Phase beinhaltet und somit frühere Phasen fast nicht mehr existent sind. Was bedeutet, daß ein Leben sehr sehr lange andauern kann. Und somit reich ist. Es ist nicht per se ein langweiliger Akt, dieses Leben, sondern beinhaltet womöglich ganz verschieden Phasen, was es, das Leben, sozusagen in die Länge zieht. Und somit voll macht.
Das Kopftuch ist merkwürdig hoch angelegt. Sicher hat die Frau nicht volles, üppiges Haar darunter.
Das üppig Kopftuch macht so keinen Sinn. Sicher ein technische Fehler der Malerin. Ich kann mir sonst keinen Reim darauf machen.
Die Frau wirkt reichlich breit, der Stock ist zentral. sie hat ihre Ruhe im Stock gefunden. Ich kann verstehen, daß der Stock in mehrfacher Hinsicht eine Stütze ist. Ihre Stütze und ihr Fundament.
Noch mehr könnte man zu diesem Gemälde sagen, aber ich lasse es mal dabei bewenden.

Es sieht aber nach einem direkten Portrait aus.. Aber künstlerisch “überhöht”.
Ganz ohne Vorbild kann man so etwas nicht zeichnen, finde ich.
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Das geht schon. Ich zeichne des öfteren Köpfe ohne Vorbild. Zumindest tat ich das eine längere Zeit.
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Wer soll hier Pate gestanden haben?
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Die Frau, die sie portraitierte. Es wird kein direktes Portrait gewesen sein. Sondern Sinnbild.
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😊
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Stimmt.
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Gut, danke. Das konnte ich nicht wissen. Aber das mit der Haube stimmte. Wenigstens 1 Pluspunkt für mich.😊✋❤️
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😉
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Oho, lieber Gerhard, das ist jetzt aber schnell gegangen mit deinem interessanten Beitrag ! Ich glaube auch, dass der verschiedene Ausdruck der Augen, den ich auch sehe, eher mit meinem Foto zu tun hat als mit dem Bild selbst. So alt ist das Bild nicht, dass es schon beschädigt sein könnte. Ich mag den Ausdruck der Frau auch sehr: verschmitzt und weise. Ihre Kopfbedeckung ist aber kein Kopftuch sondern eine Haube (was erklärt, dass sie auch ohne darunterliegende Haarpracht so hoch steht). Das ist die Tracht bretonischer Frauen, auch dieser Fischersfrau, die ich auch sehr würdig finde, aber nicht wegen ihrer sozialen Stellung sondern wegen der großen Präsenz, die sie zumindest im Bild hat.
Freut mich sehr, dass dir das Bild auch gefällt. Ich hatte von dieser Malerin noch nie gehört und bin von diesem Portrait sehr beeindruckt. Vielen Dank für deinen Beitrag und liebe Grüße!
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Das mit der Haube habe ich jetzt nachgeschaut, danke!
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Diese bretonischen Hauben sind eigentlich hübsch bis auf ein paar meterhohe Auswüchse 😉
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Mir war das nicht bewusst. Jetzt tauchen aber Bilder auf.
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Es gibt hier ja schon viele Mutmaßungen über das Bild. Zur Klarstellung: Die Malerin ist Irin, hat lange Zeit in Frankreich gelebt, wo sie auch im Jahr 1900 gestorben ist und die dargestellte Frau stammt aus einer bretonischen Fischerfamilie. Die religiösen Mutmaßungen haben mit der Betrachterin zu tun, nicht mit dem Bild. Die Haube ist eine typische bretonische Tracht, die mit Nonnen rein gar nichts zu tun hat 🙂
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Ja, ich habe mir daraufhin einige Trachten angesehen.
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Ja das weiße Band auf ihrer Stirn, unter der Mütze, deutet darauf hin, daß es wohl eine Schwesternhaube ist. Wie bei den Diakonie-Ordensschwestern.
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Ok, so gibt das Sinn. Danke.
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Myriade hat klar gemacht, daß die Haube zu einer kretonischen Tracht gehört und nicht Teil einer Ordenstracht ist.
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Ich finde, es ist hier in einem sehr guten Zustand gezeigt worden. Allerdings könnten die Augen inzwischen ein wenig von ihrem Glanz verloren haben.
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Ja, das meinte ich.
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Danke, ja Würde geht von dieser Frauengestalt aus. Und wohl war sie keine Unbekannte.
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Wer hier Pate stand?!
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Nun, zweimal habe ich falsch “getippt”. Aber das Suchen und Fragen hat mich nun zum Glück zur einzig richtigen Antwort geführt. Danke.
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Ja, es war nicht primär wichtig, wer das gemalt hatte, sondern was das Bild transportieren kann.
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It is certainly a painting that tells many a story! I think I have met this lady, many years ago on this island. Your description is excellent. As for ‘difficulties’ about what she is wearing, if the painting is over 150 year old then unless you are a historian of fashion, who are we to argue about her attire! 🙏😊
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Myriade just told me, that the hood is part of a Creton costume.
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In der Tat, das Bild regt zum Nachdenken an. Ich finde deine Bildbeschreibung hoch interessant.
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Das geht bei solch einem Bild von ganz allein.
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Danke, Gerda. Dann war es sicher eine Deutsche, die hier in der Nähe von Kassel lebte, könnte ich mir denken.
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Es war eine Irin.
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Jesus ist und war mir nie ein inneres Ereignis. Jedem wird dieses Bildnis, ein entssprechende Aussage haben.
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Gut, wenn jeder etwas entdeckt und beiträgt.
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Ich kann den anderen nicht wissen. Es gefällt mir sehr, dass die “Frau” dieselbe, vielleicht noch die eindrücklichere Ästhetik, als der Mann In der Kunst hervorbringen kann.
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Vielleicht trägt sie unter der Mütze auch eine Haube. Dann war sie vielleicht eine wohltätige Nonne, die ihr Leben im Dienste Christi gesehen und entsprechend gehandelr hat.
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Das mag sein!
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Von uns aus gesehen das rechte Auge, von ihr aber das linke Auge wirkt nach innen gekehrt. Und da kommt ein anderer Anteil ihrer Seele zum Ausdruck: Ein ganz weicher, zarter, mitfuhlender. Ja und dafür braucht sie wohl auch den Stock. Denn was sie seelisch zu tragen hat, ist wohl sehr schwergewichtig. Und dabei hilft ihr das Rosenkranzgebet. Also wenn sie selbst nicht mehr weiterkann beim Helfenwollen, dann betet sie zum himmlischen Vater, ihr Kraft zu geben und Licht.
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Von uns aus gesehen das linke Auge, von der Frau aus gesehen aber ihr rechtes Auge wirkt wach und intelligent, das stimmt. Sie hat sich jedenfalls nicht überlisten lassen, hat Widerstand geleistet, wenn nötig. Und aus ihren auch schmerzlichen Erfahrungen hatte sie die Kraft geschöpft, auch anderen zu helfen, durch Rat und Tat. Vielleicht hat sie auch Tieren geholfen, vorwiegend aber Menschen, meistens wohl Müttern und Kindern.
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Das Gemälde ist ja schon 132 Jahre alt. Die Frage ist, wie gut es konserviert wurde.
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Und daßdie Kopfbedeckung so hoch erscheint, war sicher so gewollt: Auch um ihre Würde und Mächtigkeit darzustellen. Dadurch wird zugleich deutlich, wie schmal ihr Gesicht ist.
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Ich denke mal, daß durch die Breite der Gestalt ihre Würde und Mächtigkeit ausgedrückt werden soll. Die Hañde sprechen von Arbeit und auch Beten.
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Würde durchaus!
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Das ist auf jeden Fall ein sehr ausdrucksvolles Gemälde. Eigentlich sollte ich den Namen des Malers kennen,. Ein Holländer um die Zeit von Rembrandt vielleicht?
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es ist von einer Malerin, die 1900 starb, Myriade gibt den Namen mit Helen M Trevor an
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Für mich war Christus nie ein inneres Ereignis.
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Es gibt ja auch einen Wikipedia-Beitrag zu ihr. Sie zog aus Irland nach Paris, besuchte aber immer wieder Britannien.
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Nein, es ist eine Irin, Helen Mabel Trevor.
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