
Dank Christiane geht die Erfolgsstory der Etüden auch im November weiter.
Die Wortspende stammt diesmal von Kain Schreiber
Folgende Worte sind in einem maximal 300 Worte umfassenden Text zu verwenden:
Nachtlicht
lieblich
teilen
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Kann ein kleines Mädchen Schuld fühlen, wenn es das Nachtlicht ausmacht?
Sicher kann es das.
Gründe gibt es genug.
Es war nicht folgsam tagsüber, sogar bisweilen renitent.
Eine andere Variante könnte sein , daß sie Schuld hat, da ihre Eltern wegen ihr zusammenblieben.
Die Kleine weiß einfach nicht, was es ist. Alle Mühen scheinen vergeblich, dagegen die Schwester, die wird geliebt. Diese teilt natürlich nicht die Gunst des Vaters mit ihr, woher auch!
Lieblich wirkt diese Frau nun, jetzt , da sie groß ist und selber Kinder hat. Von der Narbe weiß sie kaum mehr etwas und wenn, dann hat diese keinen Bezug zu ihrem Leben jetzt. Da ist sie sich sicher.
***
So viel bedeutugsvoller Inhalt in dieser Geschichte mit so wenigen Worten, lieber Gerhart! Hut ab vor deinem dichterischen Talent!
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Peter, um solche Dinge mag ich nicht viele Worte verlieren. Je knapper umso besser.
Schöne Grüsse aus dem düsteren, nebligen Unterfranken nach Kanada!
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Puh, irgendwie ziemlich realistisch … und eine Geschichte, die in so vielen Leben ähnlich vorkommt …
Mir gefällt die Darstellung dieser – wie soll ich schreiben – Lebenserfahrung, in so kurzer Form. Du schreibst gar nicht viel, drückst jedoch ganz viel aus. Wow, großartig.
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Danke Dir Lilli!
Ich mag das Verdichten von Erfahrungen in wenigen Worten. Meistens ist es ja möglich, das Wesentliche klar zu sagen und Ballast, der nicht wirklich beiträgt, wegzulassen.
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Das stimmt wohl. Es gelingt nur nicht immer und auch nicht jedem.
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Das Fördern eines Bewusstseins von etwas, das Folgsamkeit genannt wird, das Denken über das eigene Verhalten in Vokabeln schimpfender Erwachsener und anderer Korrekturinstanzen finde ich ganz und gar scheusslich, genau wie das Einpflanzen von Schuldgefühlen, wie es manipulative Eltern und Glaubenserzieher tatsächlich Kindern zu suggerieren vermögen. Das Ausspielen der Geschwisterkinder gegeneinander ist leider auch noch nicht in der Erziehungsmottenkiste verrottet, es muss immer noch einer gescheiter sein als der andere, weil er älter ist, was aber oft zurückzustehen bedeutet, und immernoch wird gedankenlos Wettbewerb geschürt, wer besser lernt, fleissiger hilft, weniger ungeschickt ist.
Ich bezweifle, dass die von dir beschriebene Frau ihr Leben lang dafür blind bleibt, und “keinen Bezug zu ihrem Leben jetzt” herstellt, das würde Verdrängung bedeuten und Veränderung verhindern. Man kann nicht eigene Kinder haben ohne mit der eigenen Kindheit zu vergleichen, nicht Eltern sein, ohne sich an die zu erinnern, die einen selbst erzogen haben.
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Danke für deinen recht langen Kommentar, Heide. 🙂
Sehr willkommen, trägt zu der Geschichte gut bei.
Meiner Erfahrung und auch meinem Wissen nach gibt es kein Entrinnen von der Vergangenheit. Lediglich die Frage des Umgangs mit ihr bleibt offen.
Ich glaube schon an eine mögliche “Heilung”, aber meist ist so eine ein Geschenk aus Arbeit und auch Fügung.
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Ja, das meinte ich damit. Man kann sich nicht von seiner Geschichte abkoppeln, sondern sie nur anders weiterschreiben.
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Uh, eine gar nicht schöne Geschichte. Zwar schön, wie du es geschrieben hast, aber sehr unschön von dem, was ich dahinter vermute – gerade weil es so oft Realität ist. LG
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Maren, ja, schön ist sie nicht. Aber Realität in vielen Fällen.
Die Frage ist letztlich, was macht man mit so einer persönlichen Realität?
Liebe Grüsse
Gerhard
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Aufarbeiten und Bearbeiten ist aus meiner Sicht immer die bessere Idee. Aber leider lange nicht so einfach, wie es sich oft sagt. Meist eine Lebensaufgabe, und nicht wenigen Menschen ist es leider zu aufwendig, sich dieser zu stellen. Daher fand ich auch deinen Schlusssatz sehr realistisch… .
Liebe Grüße zurück
Maren
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Ja, man kann das Gefühl haben, es völlig hinter sich gelassen zu haben, aber dann taucht der Schmerz in anderem Gewand an ganz anderer Stelle auf, die man so garnicht mit dem Ursprung in Verbindung bringen kann.
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Mich überfällt bei deiner Etüde ein Bündel unguter Gefühle, was das kleine Mädchen angeht. Und (vielleicht zum ersten Mal) würde ich gern nachfragen, wie du das gemeint hast, weil vielleicht sehe nur ich ja die Schatten an der Wand …
Spätmittagskaffeegruß 😉
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All das, was ich meinte, ringt sich eigentlich um den letzten Satz. Also, kann man wachsen und gedeihen, hat die erwachsene Frau recht, wenn sie sagt: Schwamm drüber.
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Verdrängen funktioniert jedenfalls nicht ewig. Aufarbeiten funktioniert. Wie? Gute Frage, ist individuell.
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Man stösst immer wieder auf dieses oder ein ähnlich gelagertes Thema.
Ich wollte diese Etüde zunächst nicht bringen, entschied mich dann aber doch. Geschrieben ist gemeint, also raus damit!
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Gerhard, wunderbar, Auch die Fantasieblume! Gratuliere! Segen!
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Ja danke Dir, Monika-Mariah!
Segen auch für Dich 🙂
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Danke du Lieber – Segen mag ich immer und brauche ihn auch! DANKE!!!!
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Ich auch. Er hilft uns weiter und bettet uns ein.
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🙂 🙂 🙂
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