Quelle: Pixabay, bearbeitet von Christiane
Im Jahr 2020 geht es dank Christiane mit den Etüden weiter.
Ich beteilige mich gerne daran, meist mit recht kurzen Texten wie dem folgenden, jetzt 4. Text zum neuen Jahr:
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Die Mutter kommandierte sie ständig herum. Sie war auf der Hut, nie konnte sie es ihr recht machen.
Selbst ihre Toilettengänge hatte sie im Auge: „Komm endlich raus, Du faules Stück!“.
Der jüngeren Schwester passierte das nie. Sie genoß in allem den Vorzug. Warum und wieso, das blieb immer im Dunkeln.
Die Mutter fuhr gerne in Skiurlaub. Ihre Tochter brachte sie beim Bauern unter, der einen recht mickrigen Hof sein eigen nannte.
Der Mutter tat der Urlaub gut, aber wieder zuhause setzte das alte Lied ein.
Als die Mutter sehr alt wurde und Pflege benötigte, weigerte sich überraschend die jüngere, immer bevorzugte Schwester. Das „faule Stück“ musste also die Pflege übernehmen und tat es vorbildlich.
Eine Aufwertung erhielt sie auch hier nie. Das war nicht drin, das wusste sie.
Wenn ich solche Gechichten lese,
dann weiß ich, daß es doch ganz gut sein kann,
keine Geschwister zu haben.
Wie muß sich so eine Tochter fühlen?
Nie geliebt und doch zum Helfen da…
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Muss ich mal fragen…
Schönen gruss, Bruni!
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die Geschichte kenne ich, lass es dir gut gehen und passe auf dich auf, Klaus
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Jeder kennt die Geschichte, dann hätte man sie garnicht erzählen brauchen, stimmts, Klaus?
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Ja, ähnliche Geschichten gibt es immer wieder…
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a common experience, it seems.
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Das Märchen ist mir garnicht geläufig, liebe Ulli. Ich muss es mal nachlesen 😉
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Es fehlt Frau Holle, die Gold und Pech verteilt hätte …
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Eine Geschichte, die ich so oder so ähnlich mehrfach mit angesehen habe …
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Merkwürdig, nicht?!
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Vermutlich ist es die Hoffnung am Ende doch noch geliebt zu werden
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Verstockt ist verstockt. Da es eine wahre Geschichte ist, weiss ich, dass da der Glaube an Änderung nicht vorhanden war. 🙃
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Welch ein trauriges Ende! Ich hatte gehofft, dass die Mutter erkennen würde, wer von den beiden Töchtern das wirkliche ‘faule Stück’ ist.
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Fürwahr traurig, lieber Peter!
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Dazu fällt mir ein, dass man mit allen seinen Kräften versuchen muss, sich aus der Opferrolle zu befreien … Geht nicht in allen Fällen, schon klar
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Opfer zu sein , das wäre ein Vermächtnis über den Tod der Mutter hinweg, das darf nicht sein. Das muss man begreifen.
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Genauso habe ich das gemeint. Die Mutter kann verstorben sein, aber die Tochter hat die Opferrolle verinnerlicht und wird – unbewusst – nach Lebenspartnern suchen, die es ihr ermöglichen diese Rolle auszuleben.
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Es gibt in der Tat viele Varianten, in denen das erlebte weiterwirken kann. 😉
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Wie das Märchen von “Aschenputtel”
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Ein Märchen war es nicht…
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Du schreibst in deinem Blog heute, dass du findest, dass du zu langsam vorankommt und du beklagt auch das geringe Interesse.
Zum einen braucht es viel Zeit, um größere Leserschaft zu gewinnen und zum anderen wünschen Leser auch zu kommentieren.
Ich würde einfach weitermachen und auch dafür sorgen, dass Antwort möglich ist.
Als Ermutigung gedacht.
Gerhard
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Es fehlt gar nichts. Es ist, wie es ist, und sie ist nicht die Einzige, der so was passiert. Ich will nicht behaupten, dass alles andere (“pudrig gemahlene Pilze”, feine Idee) nur in Geschichten vorkommt, aber das Leben ist manchmal so.
Okay, man kann fragen, warum sie sich nie abgesetzt hat, warum sie ihr Leben lang in dieser Rolle verblieben ist.
Eine unbequeme Geschichte und ganz sicher nicht befriedigend – aber ich denke, das war von dir absolut so gemeint, lieber Gerhard. Danke dafür.
Liebe Grüße
Christiane 😀
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Das Absetzen macht die grunddemütigung nicht ungeschehen, sie ist in leib und Seele verankert.🙃
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Richtig. Aber jede Veränderung fängt irgendwo an, und das wäre eine Möglichkeit.
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Die Pflege der Mutter war ja unabdingbar. Auch wenn sie zum Schluss im Heim war.
Ich denke der Schmerz ist jetzt absolut nicht mehr da, höchstens in den Knochen. 😉
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Es fehlt das Geheimnis um den Tod der Mutter. Das nicht nachweisbare, langsam, doch beharrlich wirkende Gift im Essen, leicht pudrig gemahlene norwegische Pilze, zart über alle Mahlzeiten gestreut…
🙂
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Gleiches mit gleichem vergelten? Das wäre der Protagonistin nie in den Sinn gekommen.
Es hätte auch nichts geändert 🙃
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Verstehe.
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Undank ist der Welt Lohn …
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So ist es
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