“Der Zug kam zum Stehen!”

zug

 

Wer eine Reise macht, kann was erzählen :-).

Unser Rückflug von den Kanaren hat Verspätung.
Delayed” steht da, ohne weitere Angabe. Warum, wieso, das weiß niemand.
Ich war mal vor 20 Jahren in Ägypten, da verzögerte sich der Flug in Frankfurt um 6 Stunden plus…

Dieses Mal waren es 90 Minuten.
Die Erklärung des Piloten: “Formalitäten vor Abflug und dann hier eine Nichtfreigabe des Landens, also Ehrenschleife”. Andere Flüge schienen das Schicksal dieses Flugs nicht zu teilen.

Eine Stunde vor einem möglichen IC-Anschluß landet der Flieger schliesslich in Frankfurt.
Bis er zur Ausstiegshalle vorfährt, vergehen nochmal 10 Minuten.
Die Koffer bekommen wir 4 Minuten (!) vor Abfahrt des Zuges.

Nun ist der Fernbahnhof des Flughafens  eine ordentliche Fußstrecke entfernt. Man braucht etwa 10 Minuten, falls man die Hinweise schnell lesen kann.
Der Zug ist weg.

Verschwitzt von sehr engen Sitzverhältnissen im Flieger geht es mit je 3 Gepäckstücken in den “wunderbaren” Fern-Bahnhof. Fast futuristisch gestaltet, aber zugig. So war er schon immer!
Zwei höhere Plattformen “SQUARE EAST” und SQUARE “WEST” bieten die Möglichkeit, noch ein Bier zu trinken und etwas zu essen.
Warm ist es da nicht, eben riesige Hallen, aber nach all dem Gewusel eine Möglichkeit, etwas zu verschnaufen.

Unser IC geht 75 Minuten nach dem verpassten Zug.
23:30 sollte dieser dann in Würzburg ankommen, aber er tut es erst nach 23:50.
Grund: 10 Minuten Verspätung und kurz vor Würzburg ein Halt, der nach dem allmählichem Stehenbleiben durch den Schaffner per Ansage so kommentiert wird:

“Der Zug kam zum Stehen”.

Aha!

Durch all die Verspätungen kommt auch der Nachbar nicht zum Abholen. Also geht es mit dem Taxi nachhause.
Erkälten muß man sich eigentlich im Winter nach einem Urlaub in der Sonne nicht –  nur dann eben, wenn man Stationen durchlaufen muß, bei dem Schwitzen in zugigen Hallen und Bahnsteigen inclusive ist. Dann ist es fast unausweislich!

 

 

22 thoughts on ““Der Zug kam zum Stehen!”

  1. neulich auf Teneriffa, alles stoppt beim Einstieg ins Flugzeug. Der Pilot erklärte es später: es waren plötzlich vier Passagiere zu viel! Nun. Wir warn alle froh, dass wir nicht die waren! Wir flogen.

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    1. Was es alles gibt!

      Etwas ähnliches gab es mal auf einer USA-Reise mit dem Bus vor 23 Jahren. Den ganzen Tag unterwegs, ohne eine Möglichkeit zu fotografieren.
      Als wir in einer Großstadt ankamen, ging ich schleunigst in mein zugewiesenes Zimmer, packte die Kamera aus und wollte in den verbleibenden 30 Minuten bis zur Dunkelheit noch ein paar Fotos der Stadt machen.
      Plötzlich kam ein älteres Paar aus dem Bus herein und zeigte mir, daß sie das gleiche Zimmer hatten.
      Was tun?
      Ich lies sie noch einmal zur Rezeption gehen, was mir im Nachhinein sehr leid tat – ich war da wirklich kein Gentleman!

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  2. Ging doch alles wie am Schnürchen! Son bisschen Verspätung….
    Ich bin mal, es war im Jahr 1970 und in Griechenland Militärdiktatur, aus Athen kommend, im Zug gesessen, bei mir mein einjähriger Sohn, den ich noch stillte. An der Grenze nach Jugoslawien “kam der Zug zum Stehen” – ohne Ansage, Er blieb da 6 Stunden stehen, während die griechischen Beamten den Zug durchkämmten und nach Flüchtigen Ausschau hielten. Ein paar wurden abgeführt. Dann durften wir weiter. In Belgrad standen die Menschen, die 24 Stunden vorher mit einem entsprechenden Zug angekommen waren, auf dem Bahnsteig. Man hatte ihnen die Lok weggenommen, die ging nach Italien. Jetzt waren sie total erschöpft und stürmten unseren bereits vollen Zug …. Die Fortsetzung erzähl ich, wenn gewünscht, bei Gelegenheit. 😉

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