Wann begann eigentlich das Anthropozän?

Durch eine Diskussion über Umweltsünden wurde ich unlängst an einen hochinteressanten Artikel des MAX-Planck-Instituts Jena erinnert:

Hier nachzulesen

Umweltsünden gibt es laut Nicole Boivin (Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena) , seit es den modernen Menschen (etwa ab 190000 Jahre v. Chr.) gibt, sogar schon zu Zeiten des Homo erectus, dem man Steinbrüche nachweisen kann.
Der Mensch veränderte Flora und Fauna, löschte einen Teil der sogenannten Megafauna aus, rodete, bildete den Baumbestand des Amazonas um ect.

Für die Jenaer Archäologin ist es jedoch frappierend, dass umso mehr Arten ausstarben, je später der Mensch ein Gebiet erreichte. „In Afrika oder auch Indien hatten die Tiere teils Millionen von Jahren Zeit, sich gemeinsam mit den zunehmenden Fähigkeiten der Menschen zu entwickeln“, meint sie. Als die ersten Siedler Australien oder Südamerika erreichten, hatten sie indessen schon fortschrittliche Jagdtechniken und bessere Waffen im Gepäck.

Zwar sind die heutigen Umweltsünden viel zahlreicher ,umfassender und einschneidender, aber sie haben eine (deutliche) Vorgeschichte.

14 thoughts on “Wann begann eigentlich das Anthropozän?

  1. Das sind schon alles Fakten denen ich nicht widersprechen will, dennoch müssen wir damit leben, dass die Erde lebendig ist, sie hat ihr Gesicht schon zigmal verändertund sie ist gerade dabeies wieder zu tun, letztlich ist die Natur sehr viel stärker als wir es sind. Dieser ewige Wandel macht den Menschen Angst, weil er ihn nicht aufhalten kann und dann beginnt das große Lamento.
    Natürlich hat die Menschheit und ihre Umweltsünden in diesen Zeiten viel mit dem Wandel zu tun, manches ist unwiederbringlich verloren, darum trauer auch ich, es gilt für jeden einzelnen sich bewusst zu machen was er/sie beisteuern kann, sei es nun einen Garten biologisch zu bewirtschaften und somit zur Artenvielfalt beizutragen, sei es sich biologisch zu ernähren, soweit wie möglich von Plastik fern zu halten, sei es jede Autofahrt gut zu überlegen etc., nicht zu vergessen, dass man sich auch anderweitig engagieren kann, wenn man nur will.

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    1. Es ist immer noch ein Randthema, so scheint es. Hannes Jaenecke bekam gestern bei Markus Lanz nur sehr wenig Redezeit, um auf ein relativ unbekanntes Umweltthema aufmerksam zu machen, der schwindenden Artenvielkfalt bei grösseren Tieren wie dem Geparden. Es braucht da Gesetze und Regelungen,, die es so noch nicht gibt.

      Im eigenen Maßstab kann man sicher einiges tun. Und davon reden und es sichtbar machen. Das ist besser, als den Kopf in den Sand stecken. Da hast Du recht.

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  2. Mir geht noch etwas durch den kopf, nämlich, dass alle Lebewesen das Angesicht der Orte verändern, wo sie sich niederlassen, ob nun im Poitivem oder Negativem, wobei ich das gar nicht bewerten will. Vor gut zwei Wochen sah ich eine Doku über den Yellow Stone Park, dort hatte man wieder Wölfe ausgesetzt, die auch einst dort beheimatet waren, mit den Wölfen nahm die Überpopulation der Rehe ab und es entstand Unglaubliches: ich habe es auf fb geteilt: https://www.facebook.com/317458978649789/videos/498838017178550/UzpfSTEwMDAwMDExMDM5Mjg2MjoyMzAwMTk1ODI2NjYwNzQx/
    herzliche Grüße, Ulli

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  3. Dass nicht erst der heutige Mensch katastrophale Umweltkatastrophen zu verantworten hat, sondern bereits die Menschen zu Beginn unserer Zeitrechnung, was im Mittelmeerraum durch Abholzung zu einer weitgehenden Verkarstung führte, zeigt, dass auch ohne hochgerüstete Technik Schäden in globalem Maße hervorgerufen werden können. Es zeigt leider auch, dass die Menschen daraus nicht lernen.

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    1. Erinnerst du dich an Aktion von Joseph Beuys in Kassel, 1000 Eichen? So setzte auch er ein Zeichen. Ich erinnere mich auch an ein Buch in dem beschrieben wurde, wie ein einzelner Mann ein verkastetes Gebiet in Italien wieder zum Leben erweckte, indem er zig Bäume pflanzte, denke an Saldago (den Fotografen), der selbiges tat und tut. Es gibt viele Menschen, die gelernt haben und es gibt die Wald- und Forstwirtschaft, die heutzutage eher zerstört (Bodenverdichtung etc.) und da sag ich dann auch: die Menschen haben nix gelernt. Es sind immer zwei Seiten auf die wir schauen können.

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      1. Salgados Beispiel kenne ich.
        Unlängst gelesen, daß ein abgeholzter Urwald nicht wirklich zu ersetzen ist. Der an gleicher Stelle entstandenen neue bindet nicht mehr soviel CO2, ist also global nicht mehr so wirkungsvoll wie zuvor.
        Ausserdem braucht es 700 Jahre, bis sich , auf engstem Raum betrachtet, ein Urwald so aufbaut, daß er wie unbeschadet aussieht. Ein gerodeter Urwald verliert durch Abtragung viel des wertvollen Bodens, das ist auch klar.

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    2. Sie lernen, aber langsam und nicht sehr effizient.
      Wer außerdem will noch von Umweltsünden hören, wenn allerorts das politische und gesellschaftliche Chaos ausbricht?

      Die Aufgabe ist auch immens, Umweltsünden tauchen an jeder Ecke und in beliebigem Ausmaß auf. Wir können nicht auswandern, wir müssen durch den Morast. So dick wie er auch sein mag.

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  4. Interessant! Aber was können wir als Einzelmenschen tun? Global gesprochen haben wir so gut wie keinen Einfluss. Jedoch im eigenen Haus und vor Ort zeigt sich, wer wirklich sich um seine Umwelt kümmert. Da bin ich oft mitschuldig …

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