Im Jahr 2020 geht es dank Christiane munter mit den Etüden weiter.
Die Wortspende stammt diesmal von Ludwig Zeitler.
Ich beteilige mich gerne an dem Projekt.
Folgende Worte sind zu verwenden:
Rumpelkammer
mutvoll
zehren.
*
Wir alle tragen eine Art Rumpelkammer unserer Kindheitsprägungen mit uns rum. Wenn wir mutvoll drangehen, können wir aus dem, was wir mit etwas Beharrlichkeit und Ängsten vorfinden, zehren.
Das sagt man zumindest so, seit es Freud (und Vorgänger) so dargestellt haben.
Was anderes bleibt uns aber auch nicht möglich, denn wie kommen wir sonst an die dunklen Geheimnisse, die uns am hellichten Tag so dreist bestimmen?!
Immer neue Ideen kommen diesbezüglich auf.
Vor mehr als 20 Jahren war es die pränatale Psychologie, die mich damals in den Bann zog.
Wurde man bei der Geburt mit der schon oft thematisierten Umschlingung durch die Nabelschnur gequält, war das Vorwärtsdrängen mit grossen, existentiellen Ängsten verbunden. Insofern war man dann auf Erden später sehr zögerlich, Entscheidungen anzugehen. Vermied sie, weil sie immer grosse Ängste auslösten.
Das ist zumindest eine plausible Erklärung.
Manche Therapeuten verfielen auf die Idee, den Geburtsvorgang des Klienten nachzustellen und ihn diesen als diesmal angstfrei erlebbar zu machen.
In jedem Fall ist es aber so, unabhängig von therapeutischen Ideen, daß wir ohne jegliche Kenntnis unseres Innern es schwer haben, das Leben gut zu meistern.
*
Eine Rumpelkammer? Ach, nein, so nenne ich meine Kindheitserinnerungen nicht. Sie fliegen nicht durcheinander und ich meine, an alle heranzukommen, auch an die unschönen.
Oft sind es ja die, die sich verbergen, die wir nicht wahrnehmen wollen oder können, die uns dann lebenslang zu schaffen machen…
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Das scheint mir ein Widerspruch zu sein, liebe Bruni.
Du meinst, an alle heranzukommen und sprichst dann aber von den verdrängten Erinnerungen.
Oder was meinst Du? 🙂
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Ich MEINE, an alle heranzukommen, weiß es natürlich nicht 100%ig genau… Also noch kein Widerspruch *g*
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Deshalb rufen alle(!) Weisheitslehren, die auch nur für 5 Pfennig was taugen, zu “Erkenne dich selbst” auf. Egal, was man damit dann anfangen soll, ohne dass man das bei sich geklärt hat, was du als “Rumpelkammer” bezeichnest, geht es nicht weiter und man rennt immer wieder vor die gleichen Mauern.
Danke dir, sehr interessant, auch deine Zeichnung, bei der mir auffällt, wie groß die Augen darauf wirken …
Liebe Grüße am Abend
Christiane 😉
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Ja, Christiane, die Augen…Ich weiss garnicht, wiesooo ich die so groß gezeichnet hatte.
Aber im Grunde weiß ich es.
Der kleine Mund hat wenig darauf zu sagen, was die Augen gesehen haben…
Übrigens, liebe Christiane, ist schon das nächste Ferkel am Laufen, ich schicke das vielleicht morgen weg. Ist ganz anders diesmal 🙂
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So isses! Kann ich nur unterstreichen. Mutige Etüde!
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Wieso mutig, lieber Werner? 🙂
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Na, ich dachte, sie spiegelt eigene Erkenntnisse wieder, und das ist ja manchmal nicht so schwer einzugestehen.
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Da habe ich wirklich nichts zu verbergen, Werner!.
Habe mein Päckchen mitgenommen von Anbeginn an und habe einiges, aber nicht alles klären können. 🙂
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Die Rumpelkammer der Kindheitsprägungen – diese Assoziation gefällt mir!
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Ja, wieso nicht, Heide?! 🙂
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Du hattest vielleicht meinen Kommentar von heute Morgen, den unter der Etüden-Einladung gelesen, wo ich schrieb, dass ich persönlich solche ungeordneten Rumpelkammern voller undefinierbarer Haufen nicht kenne, aber du hast mich mit deinem Vergleich darauf gebracht, dass dem eben doch so ist. Man ist sein Leben lang damit beschäftigt, dort Licht ins Dunkle zu bringen und aufzuräumen 🙂
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Ich hatte, liebe Heide, gerade vor ein paar Tagen eine Diskussion mit einem Komponisten gehabt. Über Minderwertigkeitsprobleme.
Die sitzen oft so tief, daß man seine Mitbewohner (auf Erden) leicht verprellen kann. Ohne es zu wollen.
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Sicherlich. Je früher seelische Verletzungen erlitten wurden, desto tiefer liegen sie, und Überkompensation entzieht sich oft dem eigenen Urteil mehr als nur Überempfindlichkeit.
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Wertvoll wäre es, in einer geschützten Atmosphäre, in einer therapeutischen Gruppe, dem anderen zu sagen, was einem am anderen auffällt. Das Positive auch, aber auch das Negative, Irritierende.
Mir wurde mal da von einer Frau gesagt, daß mein Tonfall zu gleichmässig sei, also sie einschläfere.
Manche konnten das nicht bestätigen.
Aber es kann sein, daß ich in bestimmten Situationen, bei einem bestimmten Gegenüber, meine Intonitation unbewusst so zurückschraube , daß mein Gegenüber bald nicht mehr zuhört und mich frustriert zurücklässt.
Du weisst, was ich damit meine.
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Ich kann mir die Situation vorstellen. Dieses gegenseitige Beschreiben in Gruppen finde ich allerdings schwierig.
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Das geht eigentlich nur in Kleingruppen max 5 Leute.
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Eine schöne, ausdrucksvolle Zeichnung. Könnte das ein Selbstportrait aus Kindertagen sein?
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Nein
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Es ist eine Phantasiezeichnung, stellt nat. mich beim Kontemplieren und Grübeln dar.
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Daß eseine Art Selbstportrait sein würde, vermutete ich schon.Auf jeden Fall ist es als Zeichnung sehr gut gelungen.
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Reduziert eben 🙂
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auf das Wesentliche? Oder auf das Typische?
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auf das Unruhige
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Lieber im Vorwärtsschrwiten Zurückliegendes überwinden.
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Jo
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Na, dann ist es ja gut.
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🙂
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