Am letzten Tag des Oktobers fand ich an fast jedem zweiten Pfosten eines Grundstücks im Wald diese Holzwespe.
Ein letztes Foto dieses Tierchens
Zu lesen ist hier:
Die Weibchen können mit ihrem Geruchssinn Insektenlarven tief im Totholz aufspüren. Sobald ein Opfer lokalisiert ist, positioniert sie sich genau und richtet sich mit ihren langen Beinen schräg auf. Dann sticht sie mit ihrem langen Legebohrer, der aus der Scheide geklappt wird, durch das Holz und legt ein Ei in das Opfer. Der Legevorgang kann abhängig von der Holzart und -stärke mehrere Minuten bis zu einer Stunde dauern.
Und hier:
Die Weibchen, das sind die Exemplare mit dem langen Anhang, laufen auf den Stämmen umher und tasten fortwährend mit ihren langen Fühlern deren Oberfläche ab. Plötzlich verharren sie auf einer Stelle und die Verlängerung ihres Hinterteils entpuppt sich als der Schutz eines Legestachels. Es ist eine feine Scheide, die das über körperlange Legewerkzeug schützt. Dieses misst gut 3½ Zentimeter, das Weibchen erreicht dadurch eine Gesamtlänge von über 7 Zentimetern.
Der dünne Legestachel – er ist nicht dicker als eine Nähnadel – wird an einer bestimmten Stelle auf das Holz aufgesetzt und dann beginnt ein schwieriger Vorgang. Der Legestachel wird langsam ins Holz „gebohrt“, bei einigen Exemplaren verschwindet er komplett im Stamm. Es steckt eine enorme Kraftanstrengung dahinter, manchmal heben sich die Hinterbeine vom Stamm ab und können sich erst nach längerer Zeit wieder ankrallen, wenn der Stachel tiefer ging.
Es ist kein eigentlicher „Bohrer“ dieser Legestachel, sondern er besteht aus zwei feinen Stechborsten, die abwechselnd in das Holz gestoßen werden. Ihre Spitzen sind sägeförmig ausgebildet und die Innenseiten sind mit feinen Schaufeln versehen welche das entstehende Sägemehl heraus befördern, welche Leistung der Natur!
Bis zu einer halben Stunde kann solch ein Vorgang dauern. Doch was oder wen das Holzschlupfwespen-Weibchen ansticht, muss man in der Literatur nachlesen: Es hat mit seinen feinen Sinnesorganen beim Abtasten des Stammes die Larve einer Pflanzenwespe geortet. Diese ist holzbewohnend und wird jetzt zielgenau anvisiert und mit einem Ei belegt. Die kurze Zeit später schlüpfende Larve der Holzschlupfwespe frisst den „Wirt“ auf und lebt dann ihrerseits im Holz. Sie verpuppt sich dort auch und das fertige Insekt nagt sich im kommenden Sommer aus dem Stamm heraus an die Oberfläche, vorausgesetzt er wurde noch nicht verarbeitet.
Wow, just amazing! Your photos are excellent, and thanks to google translator, I’ve learned about this extraordinary little parasitic wasp.
LikeLiked by 1 person
Thank you Lynn! I’m quite happy with the pics and the explanations 😀
LikeLiked by 1 person
Great series!
LikeLiked by 1 person
I like this wasp very much 🙂
Thank you 🙂
LikeLike
It reminds me of mysel´f as young, I was always upside down.
LikeLiked by 1 person
Wieder einmal eine sehr gelungene Aufnahme.
LikeLiked by 1 person
Glück muss der Mensch haben 🙂
LikeLiked by 1 person
Glück hat vor allem der Tüchtige… 😉
LikeLiked by 1 person
Sieht ja echt gefaehrlich aus, dieses “Biest”! 😉
LikeLiked by 1 person
Harmlos hoch drei. Uns bohrt es nicht an, Pit. 🙂
LikeLiked by 1 person
Troestlich zu wissen!
LikeLiked by 1 person
Eine sehr elegante Gestalt… so eine hab ich noch nie gesehen…
LikeLiked by 1 person
Das ist schon ein besonderes Geschöpf, Birgit!
Mehr denn je finde ich dieses Hobby sehr fruchtbar 🙂
LikeLiked by 1 person
Unglaublich, wie diese Holzschlupfwespe sich verrenken kann!
LikeLiked by 1 person
Sehr sehr biegsam, diese Wespe.
Danke, Peter!
LikeLiked by 1 person
Hui, wieder einmal viel gelernt bei Dir, Gerhard!
LikeLiked by 1 person
Werner, ich habe mich auch selbst schlau gemacht, muß man ja, knipsen alleine macht nicht satt… 🙂
LikeLiked by 1 person
Unglaublich (e Fotos)! Die Theorie kannte ich ja schon, aber wenn man es dann sieht ist es doch immer wieder etwas ganz anderes. Außerordentliche Fotos sind dir da gelungen.
LikeLiked by 1 person
Heute war ich wieder dort, das gleiche emsige Treiben wie vor 2 Tagen.
Aber bessere Fotos konnte ich kaum mehr machen, höchstnens von den suchenden Exemplaren.
Danke, Anja!
LikeLiked by 1 person
Nein, so gut wie die vorhergehenden Fotos waren. Es ist gut zu wissen, dass man sie über mehrere Tage antreffen kann. Eventuell entdecke ich geeignete Plätze, wo ich sie einmal im kommenden Jahr erwischen kann. Bei manchen Insekten lohnt ja eine gewisse Orientierung und Planung.
LikeLiked by 1 person
Ich habe sie, so glaube ich, viermal bisher angetroffen: An einem Beschädigten Baum (die Rinde war teilweise weg), dann bei Lagerholz auf einer Wiese, bei gefällten Bäumen und jetzt bei den Zaunpfosten.
LikeLiked by 1 person
Das klingt vielversprechend. Danke für die Details.
LikeLiked by 1 person
Das ist ja wieder mal ein besonders hübsches, auch sehr interessantes Insekt, Gerhard und würde ich in der Natur wahrscheinlich nicht so erkennen. Klasse und danke fürs zeigen!
Liebe Grüße, Hanne
LikeLiked by 1 person
Das kann schon sein, man findet es bei Totholz.
LikeLiked by 1 person
Ein wundersamer Insektenraubtiereilegkrimi! Mit tollen Fotos anbei. Grazile Grausamkeit der Natur!
LikeLiked by 1 person
Die Maden kennen ja ihr Schicksal, aber nicht jede muss dran glauben 😉
LikeLike
Great lines! 🙂
LikeLiked by 1 person
Thank you, Marc!
LikeLike
Bin begeistert: tolle Photos und ein beeindruckendes Tierchen. Sehr gelungen das Ganze.
Liebe Grüße
Jürgen
LikeLiked by 1 person
Ja, das hatte sich gelohnt, das Dranbleiben. Sagte Ule vorhin, daß ich 150+ Aufnahmen machte…
LikeLiked by 1 person
Nicht schlecht. Mit welcher Kamera arbeitest Du? Mit welchem Objektiv?
LikeLiked by 1 person
D5100 nebst Sigma 105 mm 1:2,8
LikeLike
Exzentrische Yogafiguren, sehr grazil. Kaum vorstellbar sind für mich die Kraft und Präzision, die du beschreibst.
LikeLike
Ja, an Yoga erinnern diese Figuren schon, Ule 🙂
Ich hatte übrigens gut 150 Fotos von ihnen gemacht und nur die letzten waren perfekt, vom Abstand her und der Höhe. Aber diese Mühe gehört nun mal dazu beim Fotografieren.
LikeLiked by 1 person
Was für ein interessantes Tier … Und die Geschichte dazu liest sich fast so krass wie ein Alien-Drehbuch.
LikeLiked by 2 people
Ja, Christian. Viele Geschichten aus dem Tierreich lesen sich so…viele komplexe Abläufe, Tricks und Verfahren.
Den Text ganz unten fand ich relativ spät.
Hast Du übrigens Chris Jordans Arbeit wegen der Cell-Phones gesehen, hatte ich bei Momo gepostet?
LikeLike
Habe ich gesehen und auch ein paar der anderen Bilder aus der Serie, hatte nur noch keine Zeit, dort zu antworten. Aber beeindruckend, wie intensive Auseinandersetzungen mit solchen Themen mit etwas „Banalem“ wie Fotografie möglich ist.
LikeLiked by 1 person
Ja und speziell der Zoomtechnik.
Ich hatte mal ausgerechnet, daß 2008 in den USA etwa 8 Fussballfelder täglich voll wären.
LikeLike
Die kommt ja schick daher 🙂 Habe ich noch nie gesehen. Muss ich direkt mal drauf achten. Es ist schon faszinierend, was die Natur so alles hervorbringt.
LikeLiked by 1 person
Allerdings…Den Stachel und die Scheide dazu habe ich noch nie so klar fotografieren können.
LikeLike