A sacrificial pawn

Quelle: Pixabay; Bearbeitung von Christiane

Für zwei Wochen stehen Christianes neue Etüden an.
Die folgenden 3 Worte sind in einem Text von max. 300 Worten zu verwenden.
Die Wortspende ist diesmal von BerlinAutor.

Klassenkeile
schwammig
trödeln.

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Was versteht man unter einem Bauernopfer?

Der Begriff scheint mir aus dem Schach zu stammen. Dort investiert man einen seiner Bauern, also die schwächste Einheit eines Heers, um eine Stellung vorteilhaft zu dynamisieren. Wenn das Bauernopfer gerechtfertigt ist, dann steigen die Möglichkeiten des Opferers sprunghaft an, in großen Vorteil zu kommen. Trödeln darf man danach aber nicht. Man muss meist sehr präzise und akkurat vorgehen.
Handelt es sich aber um ein schwammiges Bauernopfer, dann erhöht sich nur scheinbar die Qualität der Stellung und am Schluss „rennt man seinem Bauern hinterher“, wie man im Schach zu sagen pflegt. Dann hat man einfach ein wertvolles Stück investiert, ohne einen Nutzen davon gehabt zu haben und der Bauer fehlt schlussendlich bei der Gesamtabrechnung.

In der Gesellschaft gibt es manchmal Konflikte, die von aussen wie Klassenkeile anmuten. Ein Teilsystem sucht dann des öfteren ein Bauernopfer, um es als solches wieder sichtbar zurecht zu rücken.
Ein Bauernopfer ist m.E. von der Bedeutung her nicht deckungsgleich mit dem oft genutzen „Sündenbock“. Es handelt sich beim Bauernopfer viel mehr um jemanden, den man stellvertretend bestraft, um den Fokus von der Gruppe als solcher abzulenken.
Das alles ist ein geradezu zeitloses Phänomen.

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15 thoughts on “A sacrificial pawn

    1. Auf diese Weise, Christiane, kann ich auch etwas über mein liebstes Hobby unterbringen, haha.
      Übrigens sagt man auch “Gambit” zum Bauernopfer im Schach.

      Aaaah, Kaffee, das geht immer. Sagte schon Fritz Muliar!
      “Wollen Sie einen Kaffee?”
      Muliar: “Imma !!”.

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