18 thoughts on “Die Eichenskulptur am Ehrenfriedhof Gemünden”
Ich stimme dir, lieber Gerhard, zu. Diese Skulptur soll als ein Mahnmal dienen und auch so aufgefasst werden. Es war ein Verbrechen, Kinder in den Krieg zu schicken.
Danke Peter!
Vielleicht hätte ich es stärker betonen müssen:
Mir geht es um das Leid der Kindersoldaten im März 1945. Ich hatte ja Wochen zuvor schon mal von diesem Platz berichtet.
Der Staubweben am Gesicht betont das schon fast Vergessene dieser Zeit!
Mit christlichen Symbolen habe ich recht wenig am Hut.
Der Bruder meines Vaters gehörte dazu. Achtzehn Jahre war er jung und er starb heulend, rausgetrieben aus dem Unterstand im Elsass. Er heiß Wolfgang und war der jüngste der drei Brüder…
Ebenso meine Geschichte, liebe Bruni!
Der ältere Bruder meines Vaters, ein Künstler, verabschiedete sich von ihm im fronturlaub mit den Worten: ich komme nicht mehr wieder .3 wochen später war er tot.
Auch er ist dort verzeichnet, gefallen in kuban/ Russland
na ja, der jüngste der drei. Ein hübscher strahlender Junge. Drei, die vergnügt in den Krieg zogen aus Niederschlesien. Dann kam das Erwachen und bei ihm dauerte es nicht lange, da fiel er, von Kugeln durchbohrt und hatte wohl kaum eine Ahnung, wofür.
Es gab einen bedauernden Brief seines Kommandeurs, in dem er erzählte, daß sie alle weinend hinausgetrieben wurden… in diesen so überaus sinnlosen Tod … für nichts, nichts, nichts.
In Rittershofen im Elsaß ist sein Grab unter vielen anderen. Natürlich auch ein Ehrenfriedhof.
Den Brief habe ich wutentrannt weggeworfen und von einem Bruder meiner Mutter, der in Rußland verschollen war, ein Eisernes Kreuz. Alles im Müll. Ich konnte diese geballte *Ehre* nicht mehr ertragen. Ich empfand sie als Hohn, als verhöhnendes Gelächter über das dumme Kanonenfutter …, das sich so leicht verheizen ließ.
Auch ich finde diese Leidenskultur in christlichen Kirchen wie Ulli und Dina fürchterlich. Das fängt bereits mit “dem gut abgehangenen Jesus” an, wie Gaddis in “Die Verfälschung der Welt” so schön schreibt, und endet bei solchen Skulpturen. Aber vielleicht sollte man sehen, dass es im Grunde genommen ehrlich ist, denn das Christentum brachte immer Leiden, wo es auch immer auftrat. Man sollte es womöglich als Warnung sehen.
Lieber Gerhard,
mein Problem ist, immer wenn man eine Kirche betritt, geht es ums Leiden. Im gewissen Sinne ist das ein Verherrlichung des Leidens. Natürlich ist es fürchterlich, dass 15/16jährige am Ende des Krieges eingesetzt wurden. An eine Erinnerung daran ist gar nichts auszusetzen, aber daran, dass es im Christentum IMMER nur ums Leiden geht. Das ist eine eindimensionale Ideologie, die nur ein Narrativ kennt wie alle autoritäre Herrschaftsideologien von Nero bis Trump. Ich finde das unreflektiert, wenn Künstler sich in diese Leidensverliebtheit unkritisch einreihen.
Glücklicher Weise ist mir eine christliche Verziehung erspart geblieben, deswegen sei mir die Perspektive von außen erlaubt (übrigens nicht völlig von außen, denn ein guter Freund von mir war Abt).
Ich wünsche dir ein höchst angenehmes Wochenende
Klausbernd 🙂
Lieber Klausbernd, ich sagte ja bereits an Dina oder Peter, daß es mir nicht ums Christentum und das Zelebrieren des Leids ging.
Ich wollte den Spinnweben des Kopfes der Skulptur zeigen, die symbolisieren, wie schnell vergessen wird.
Christliche Verziehung habe ICH leider genossen, also bin ich stärker als Du wohl damit befasst.
Insofern hätte ich diese Skulptur – in einer übrigens offenenen Kapelle , einer art Hufeisenform- nicht zeigen sollen.
Hier ging es um das Grauen des Krieges.
Diese Stätte hier wird kaum mehr besucht! Hier starben 15,16-Jährige im letzten Widerstand 1945.
Der Staubweben im Gesicht der Figur mag symbolisch andeuten, wie es um die Erinnerung bestellt ist.
Die Gnazfigur habe ich aus dem urspr. Beitrag übernommen, in dem ich dagerlegt hatte, was ich zu dieser Stätte weiß!
Ich stimme dir, lieber Gerhard, zu. Diese Skulptur soll als ein Mahnmal dienen und auch so aufgefasst werden. Es war ein Verbrechen, Kinder in den Krieg zu schicken.
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Danke Peter!
Vielleicht hätte ich es stärker betonen müssen:
Mir geht es um das Leid der Kindersoldaten im März 1945. Ich hatte ja Wochen zuvor schon mal von diesem Platz berichtet.
Der Staubweben am Gesicht betont das schon fast Vergessene dieser Zeit!
Mit christlichen Symbolen habe ich recht wenig am Hut.
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Der Bruder meines Vaters gehörte dazu. Achtzehn Jahre war er jung und er starb heulend, rausgetrieben aus dem Unterstand im Elsass. Er heiß Wolfgang und war der jüngste der drei Brüder…
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Ebenso meine Geschichte, liebe Bruni!
Der ältere Bruder meines Vaters, ein Künstler, verabschiedete sich von ihm im fronturlaub mit den Worten: ich komme nicht mehr wieder .3 wochen später war er tot.
Auch er ist dort verzeichnet, gefallen in kuban/ Russland
Weisst du mehr über Wolfgang?
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na ja, der jüngste der drei. Ein hübscher strahlender Junge. Drei, die vergnügt in den Krieg zogen aus Niederschlesien. Dann kam das Erwachen und bei ihm dauerte es nicht lange, da fiel er, von Kugeln durchbohrt und hatte wohl kaum eine Ahnung, wofür.
Es gab einen bedauernden Brief seines Kommandeurs, in dem er erzählte, daß sie alle weinend hinausgetrieben wurden… in diesen so überaus sinnlosen Tod … für nichts, nichts, nichts.
In Rittershofen im Elsaß ist sein Grab unter vielen anderen. Natürlich auch ein Ehrenfriedhof.
Den Brief habe ich wutentrannt weggeworfen und von einem Bruder meiner Mutter, der in Rußland verschollen war, ein Eisernes Kreuz. Alles im Müll. Ich konnte diese geballte *Ehre* nicht mehr ertragen. Ich empfand sie als Hohn, als verhöhnendes Gelächter über das dumme Kanonenfutter …, das sich so leicht verheizen ließ.
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Danke für diese vertraulichen Zeilen, liebe Bruni!
Das ist alles recht bitter!
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Auch ich finde diese Leidenskultur in christlichen Kirchen wie Ulli und Dina fürchterlich. Das fängt bereits mit “dem gut abgehangenen Jesus” an, wie Gaddis in “Die Verfälschung der Welt” so schön schreibt, und endet bei solchen Skulpturen. Aber vielleicht sollte man sehen, dass es im Grunde genommen ehrlich ist, denn das Christentum brachte immer Leiden, wo es auch immer auftrat. Man sollte es womöglich als Warnung sehen.
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Klausbernd, mir ging es um das Leiden der 15,16-jährigen, die 1945 einen letzten Widerstand leisten mussten.
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Lieber Gerhard,
mein Problem ist, immer wenn man eine Kirche betritt, geht es ums Leiden. Im gewissen Sinne ist das ein Verherrlichung des Leidens. Natürlich ist es fürchterlich, dass 15/16jährige am Ende des Krieges eingesetzt wurden. An eine Erinnerung daran ist gar nichts auszusetzen, aber daran, dass es im Christentum IMMER nur ums Leiden geht. Das ist eine eindimensionale Ideologie, die nur ein Narrativ kennt wie alle autoritäre Herrschaftsideologien von Nero bis Trump. Ich finde das unreflektiert, wenn Künstler sich in diese Leidensverliebtheit unkritisch einreihen.
Glücklicher Weise ist mir eine christliche Verziehung erspart geblieben, deswegen sei mir die Perspektive von außen erlaubt (übrigens nicht völlig von außen, denn ein guter Freund von mir war Abt).
Ich wünsche dir ein höchst angenehmes Wochenende
Klausbernd 🙂
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Lieber Klausbernd, ich sagte ja bereits an Dina oder Peter, daß es mir nicht ums Christentum und das Zelebrieren des Leids ging.
Ich wollte den Spinnweben des Kopfes der Skulptur zeigen, die symbolisieren, wie schnell vergessen wird.
Christliche Verziehung habe ICH leider genossen, also bin ich stärker als Du wohl damit befasst.
Insofern hätte ich diese Skulptur – in einer übrigens offenenen Kapelle , einer art Hufeisenform- nicht zeigen sollen.
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Das erste Photo finde ich wunderbar. Beim Anblick der ganzen Skulptur wird’s mir schwer.
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so geht es mir auch. Immer dieses Leiden in christlichen Zusammenhängen!
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Fürchterlich!
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Mir geht es um das Leiden der 15,16-jährigen, die 1945 einen letzten Widerstand leisten mussten.
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Hier ging es um das Grauen des Krieges.
Diese Stätte hier wird kaum mehr besucht! Hier starben 15,16-Jährige im letzten Widerstand 1945.
Der Staubweben im Gesicht der Figur mag symbolisch andeuten, wie es um die Erinnerung bestellt ist.
Die Gnazfigur habe ich aus dem urspr. Beitrag übernommen, in dem ich dagerlegt hatte, was ich zu dieser Stätte weiß!
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Jepp!
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Ja, grauenvoll war dieser letzte Widerstand Anfang April 1945, hier an dieser Stelle. Darum ging es mir. Davon hatte ich berichtet gehabt.
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Dies ist mein 3. Artikel zu dieser Stätte. Es ging mir vor allem um die 15-16-Jährigen 1945, die einen letzten Widerstand zu leisten hatten.
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