Ärger mit Doppelwandgefäss

Dieses Doppelwandgefäss unten hatte ich vor vielen Wochen gefertigt.

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Weil es einen kleinen Haarriss an der Lippe hatte, den man oben nicht sehen kann, entschloss ich mich, es nochmal zu brennen.

Mit Paperclay (Gemisch aus Ton und Zellulose) füllte ich diesen Riss auf, bestrich die Stelle danach mit der verwendeten Glasur und stellte es jüngst erneut in den Ofen.

Leider brach bei diesem Brand eine Einlageplatte, die auf Tonfüssen stand und krachte in mein Gefäss.

Nun war noch mehr kaputt. An zwei Stellen tief eingekerbt und der Boden hatte einen fetten Riss.

2 Möglichkeiten gab es: Das Ganze zu zertrümmern oder es erneut auszubessern.

Also entschloß ich mich für Variante 2 und brannte es zum 3. Mal.

Hier das Ergebnis:

Wenn man genau hinschaut, sieht man die Ausbesserungen (die man auf dem Foto jetzt nicht sehen kann). Aber dieses mein grösstes Doppelwandgefäss wollte ich einfach nicht entsorgen.
Die Glasur ist durch den 3-fachen Glasurbrand dunkler geworden.

37 thoughts on “Ärger mit Doppelwandgefäss

  1. Gerade die Stücke, die nicht so glatt „durchgehen“, haben doch einen gewissen Charme. Die Schale gefällt mir sehr, gerade wegen seiner Geschichte. Wenn bei mir schonmal etwas reißt (und das geschieht oft) wächst mir die Arbeit besonders ans Herz. Es ist wie mit allem im Leben. Auch die Menschen mit Blessuren mag ich lieber, als die „Glatten“ , zu „Schönen“. Deine Schale ist also ein Gleichnis. Wunderbar. Maria

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    1. Maria, herzlichen Dank!
      du sagst es so wie andere auch, aber dann doch auf besondere Art 😀
      Deine Einstellung zu den unvollkommenen werde ich beherzigen.
      Verkaufen könnte ich die Schale nicht, will ich aber auch nicht. In ihrem dunkelgrünen schweren Ton gefällt sie mir besonders.

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            1. Ich hatte das vorhergehende nachts auf dem Handy geschrieben, Almuth, und die Frau rief energisch: Willst Du noch weiter tippen??” Tja, so schickte ich das ab.

              Mittlerweile habe ich 22 neue Köpfe gemacht, meine Hände sind im Moment ganz gut, wennauch noch nicht geheilt 🙂

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                1. Es ist schon verrückt. Auf der einen Seite ist man blockiert, hat keine Motivation, auf der anderen können diese Momente oder die kreative Arbeit auch beruhigend und entspannend sein. Ich will nachher auch noch etwas zeichnen. Wenn man sich einläßt, findet man Ruhe.

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    1. Danke Richard. 🙂

      Ich werde noch weitere machen.
      Es ist auch ähnlichwie in der Fotografie: Man fotografiert etwas schon 1000 fach Fotografiertes, aber in der Hand des Einzelnen wird es dann doch oft besonders.

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  2. Ich gratuliere für deine Ausdauer und das schöne Ergebnis!
    Mir sit diese Schale bei dir ganz besonders aufgefallen, aber jetzt wüsste ich nicht, welcher Fassung ich den Vorzug geben sollte. Jetzt hat die Schale eine ganz persönliche, schöne Geschichte! Herzlich, Petra

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    1. Ule, das mit den Narben gefällt mir!
      Ich hatte mal in Diessen am dortigen Keramikmarkt beobachtet, wie ein Kunde eine riesige Schale kaufte. Schwarzkeramik. Das Stück kostete schon einiges.
      Der Verkäufer dreht die Schale nochmal auf einer Ränderscheibe und stellte eine Unwucht fest, die ja fast unvermeidbar zu sein scheint. Der Kunde sagte überraschend: Macht nichts, ich kaufe sie trotzdem…genau zu dem Preis!

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