Y

Im Jahr 2020 geht es dank Christiane mit den Etüden weiter.

Ich beteilige mich gerne an dem Projekt, nun schon in der 7. Etüden-Ausgabe des Jahres, diesmal in Form einer einer Extraetüde.
Fünf von sechs der folgenden Worte sind in max. 500 Worten zu verwenden:

Sonnenuntergang, warm, fliegen
Forsythien, lächerlich, erfrieren.

*

Das Y, wie etwa in Forsythie, sieht wie eine Weggabelung aus.

In Anbetracht der jetzigen Krise stellt sich die Frage, ob die Menschheit nach dieser Krise neue Weichen für das Zusammensein und -wirken stellt oder nicht.

Vielleicht hat sie jetzt schon Vorstellungen, wie man die Zukunft anpacken könnte und auch muß. Muss man etwa, wenn man im Winter nicht mehr “erfrieren” möchte, unbedingt in ein warmes Land reisen ? Ich kenne jemanden, der das mehrmals im Jahr macht, für mich im Grunde lächerlich.

Nicht alles, was man vermag, muss und sollte umgesetzt werden. Für den Kitzel schnell mal nach London zum Shoppen zu fliegen, etwa.

In meiner provinziellen Heimat gab es noch vor 120 Jahren Menschen, die nie ihr Dorf verliesen. Das wurde mir mal so kolportiert und ich denke, es trifft zu. Diese Leute waren arm, auch ungebildet, aber lebten ihr Leben in bescheidenem Umfang und vielleicht nicht unglücklich, abgesehen von den Kriegen, Missernten und Krankheiten, die sie natürlich auch trafen.

Konsum, um wieder darauf zu sprechen zu kommen, ist im Grunde mit körperlicher Lust zu vergleichen. Ich habe mal erlebt, wie eine Touristin so viel kaufte, dass selbst ein weiterer frisch gekaufter Koffer ihre Artikel nicht aufnehmen konnte. Das war geradezu irre, aber entsprach einem unstillbaren Bedürfnis in ihr.

Viel mehr möchte ich nicht zum “Y” und der Frage: “Wie werden wir weiterleben?” schreiben.
Es sollte auch wahrlich kein ausgefeilter Artikel werden, sondern einfach etwas “ins Unreine formuliert” sein.


*

30 thoughts on “Y

  1. Die Forsythienblüten auf dem Foto ahmen sogar die Gabel-Form nach, ob Y oder V .
    Man wird sehen, welche Wirkungen sich ergeben, Ich denke, es gibt viele Möglichkeiten, nicht nur schlechtere. Wenn der übertriebene Reisewahn und die abzuhakenden Bucket-Listen mal ausgesetzt werden, empfinde ich das nicht als vollkommen negativ.

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    1. Ja. In anderem Zusammenhang erwähnte ich mal Urlaube bei Verwandten.
      Das war früher üblich. Als Knabe war ich in Oberschwarzach, auf einer Mühle, zweimal.
      Dann waren wir in Nürnberg eine Woche, 1971. Das war wunderschön.

      Scxhade, dass so etwas aus der Mode kam. Eher trifft man sich am Hindukusch, als vor Ort.

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            1. Man sprach einst von 10 – 15 % der Menschen, die nötig wären, um spirituelle Weisheit zu verbreiten. Ein einzelner kann nichts.
              Aber auch diese 10 % müssten eine zuverlässige, gute und zweifelsfreie Linie verfolgen, doch wie sähe diese aus??? Das ist in sich nicht möglich, alle Ideologien haben den Keim des Verfehlens in sich.

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              1. Ich meinte keine Ideologien. Und ich meinte auch keine gemeinsame Linie. ich meine, daß jeder Einzelmensch im normalen Alltagsleben sich ehrlich und gewissenhaft darum bemühen sollte, in jeder Situation wieder ganz neu. Da dürfen nicht einzelne Vordenker vorangehen. Wir sind jeder einzeln verantwortlich. Und der Aufbau ist auch nicht zuerst irdisch-grobstofflich gemeint, sondern in einer inneren Neu-Orientierung auf die hohen geistigen Werte bzw. Strahlungen, welche uns führen, wenn wir es denn zulassen und unser Leben dementsprechend neu ausrichten. Nicht nach Menschen sollen wir uns ausrichten, sondern nach GOTTES HEILIGEM WILLEN.

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  2. Du hast recht, das ist die Frage, und ehrlich gesagt, bin ich da auch eher skeptisch. Wir “hier unten” sind von “denen da oben”, für die Geld nie ein Problem ist (es sei denn, man könnte noch mehr verdienen), so weit entfernt, dass ich nicht sehe, wie diese Welten zusammenkommen könnten. Dass “die da oben” sich ändern und etwas dafür tun, dass die Welt weiterbesteht, glaube ich wohl, aber nur, damit sie sie weiter ausbeuten können. Wir hier unten fallen irgendwo zwischen den Ritzen durch, und die Politik hat keine oder verpasst die meisten Chancen, irgendwelche Weichen zu stellen.
    Nun. Wir werden es erleben, so oder so.
    Liebe Grüße
    Christiane 🙂

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    1. Eher war meine Frage rhetorisch. Zwar ist das Ganze ein Erdbeben, aber hilft das?
      Ich denke, mind. die nächsten 10 Jahre sind ohnehin von Krisen geschüttelt, allen voran die Ökokrise.
      Dass das alles so schnell kommt, dachte man nie.

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  3. Ja, lieber Gerhard, da werden wir drüber nachdenken müssen. Ich befürchte aber der Wirtschaftsmotor und die vielen Kartenhäuser, die wir gebaut haben, werden uns von grundlegenen Schritten zögern lassen.

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