Das Überseemuseum Bremen, das direkt neben dem Hauptbahnhof liegt, wollte ich zunächst bei meinem 5-Tage-Trip nach Bremen links liegen lassen.
Ich las einige negative Kritiken, was sich aber vor Ort als nicht zutreffend herausstellte. Das Haus präsentierte sich liebevoll, es gab eine Unmenge sorgfältig präsentierter Exponate und auch die Themen waren absolut up to date.
Im Erdgeschoss war der asiatische Raum präsent.
Eingangs sties man dabei auf ozeanische Kunst:
Das Seelenboot (Indonesien):
Ahnenfiguren und Schildkröte sitzen im Boot. Das Boot spielt bei der Initiation eine Rolle.
Im vorderen Teil des unteren Stockwerks werden auch die Religionen des asiatischen Raums präsentiert.
Weiter hinten gibt es einen Gegenüberstellung historischen und gegenwärtigen Lebens in Asien. Dicht an dicht.
Spannend fand ich eine Gegenüberstellung von Shanghai und Bremen, was Umweltprobleme betrifft wie Abwasser und Müll. In manchen Bereichen geben sich die beiden Städte nichts.
Zeitgenössiche Kultur in Japan.
Im nächsten Stock wird Afrika thematisiert. Hier interessierte mich die Geschichte der Herero in der ehemaligen Kolonie “Deutschsüdwestafrika”:
Eine weitere grosse Tafel zeigt berühmte Männer und Frauen des afrikanischen Kontinents, die ihre Stimme erhoben haben.
Eine Etage höher ist der amerikanische Kontinent vertreten.
Blick aus der Mitte hinunter:
Fazit:
Dieses Museum schafft es auf engen Raum vieles exemplarisch zu verbinden:
Tradition und Moderne
Natur und Technik
Religion und landestypische Überzeugungen
Vergangenheit und Zukunft
Man könnte eine solche Schau als ein Durcheinander begreifen. Aber ich denke, die Museumsleiter sind mit dem verfügbaren Raum sehr clever umgegangen.
Nichts ist verstaubt, vieles aktuell.
Ich fand diese Schau sehr beispielhaft.
Wer sich inspiriert fühlt, kann sich ja über jedwedes Thema zuhause selbst informieren: Über Fasane, Paradiesvögel, Urwaldleben, Hochgeschwindigkeitsbahn, Lebenswirklichkeiten in Indonesien, Japan, China, Brasilien, USA ect.
Insofern toll anregend!
Hallo Gerhard,
die Herero Frauen tragen heute wie damals die wilhelminisch geprägte Kleidung.Ich habe mich gefragt, warum die Herero Frauen die kolonialistisch geprägte Kleidung weiterhin tragen. Ist es so tief verwurzelt?
Grüße von Susanne
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Ich las auf den Tafeln, dass sie sie schick fanden, besser als die hergebrachte. Ob das alerdings die ganze Wahrheit ist?!
Gruß
Gerhard
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Ich weiss es nicht, Gerhard. Auf jeden Fall tragen sie ihre Kleidung mit stolz!
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Offenbar!
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So viele Eindrücke, so vieles angesehen und dann auch noch Zeit zum Verarbeiten, Gerhard?
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Bruni, das Verarbeiten der Eindrücke vor Ort fiel mir und uns leicht, sind wir doch gewohnt, uns viel anzuschauen. Ich war selbst erstaunt, daß wir ganze 6 Stunden im “Science-Center” waren. 🙂
Das Verabeiten der Fotos jetzt war mir ein Anliegen!! Solch eine Stadt bietet doch sehr, sehr viel 🙂
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Oh, das würde mich auch interessieren.
Vielleicht, wenn ich das nächste mal im Norden bin.
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Rabirius, an dieses wunderbare Haus ist auch ein Schaumagazin angeschlossen. Voll mit Beständen, also nicht gezeigte Präparate und Objekte.
Man könnte glatt zwei, drei Tage hingehen.
Ebenso natürlich im “Universum” Bremen. Woche dort ver
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das haben wir uns auch schon angeschaut, wünsche ein schönes Wochenende mit vielen schönen Momenten, Klaus
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Wir, das heisst Du. Und wie fandest Du es?
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es war toll und wir heißt mit Frau
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Was gefiel Dir besonders?
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Dein Beitrag habe ich auch mit Interesse verfolgt, Je nach Präsentation und Kuratoren gibt es vieles zu entdecken, was du uns aufgezeigt hast. Eine Priorität zu setzten, bestimmt nicht leicht, aber natürlich besitzt
jeder spezifische Interessen. Eine Vielfalt, erstaunliche Schätze, mit oft unrühmlicher Geschichte, die teilweise bis heute Auswirkungen hat. Schön, dass du uns mitgenommen hast.
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Gerade die 2te Etage wäre sicherlich für dich besonders interessant gewesen.
Man sollte vielleicht sich eine Etage aussuchen und dann die anderen 2 “mitnehmen”.
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Toll und anregend ist auch dein Beitrag.
Danke und lieben Gruss,
Brigitte
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Danke Dir, Brigitte!
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Da sind Sie ja auf einen richtigen Schatz gestoßen! Wie gut, wenn man sich von den negativen Hinweisen nicht irritieren läßt. Ich habe seit Jahren die Erfahrung gemacht, daß gerade das, wovor am meisten gewarnt wird, das Wichtigste ist. Nur weiter so!
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Frau Benseler, ich denke, wenn man zu Stoßzeiten ins Museum geht, dann kann es übervoll sein. Dies ist aber nur eine Vermutung.
Und es ist so: Wenn es mir nicht gefallen hätte, hätte ich ja unbeschadet bald gehen können. Es gab noch das Focke-Museum, das ich an diesem Tag noch hätte besuchen können.
Aber hier: Alles akkurat, alles auf dem neuesten Stand, alles liebevoll präsentiert!
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“Alles liebevoll präsentiert”, das ist das Schöne an dem Besuch und Bericht.
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Danke Frau Benseler!
Der Bericht hat mich einige Zeit gekostet, weil ich sortieren musste, was zu zeigen ist und was nicht.
Manches konnte ich im Text nicht erwähnen wie z.b. Stände, an denen man anhand von 6,7 Menschen in die aktuelle Lebenswirklichkeit von afrikanischen Menschen eintauchen konnte.
Man tat sich dort alle erdenkliche Mühe!
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” Man gab sich da alle erdenkliche Mühe”, das ist wieder ein Satz, über den ich Freude empfinde.
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Viel zu oft wird das ja nicht gewürdigt. Man hält manches für selbstverständlich.
Diese Dinge so zu zeigen, daß ein jeder Gewinn davon haben konnte, jeden also miteinzubeziehen, das ist schon einen große Gabe.
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Danke, davon kann ich jedes Wort unterschreiben, würde es am liebsten alles wortwörtlich abschreiben. Aber es steht ja bereits da. Es gibt überhaupt nichts Selbstverständliches. Das muß uns einmal klar und bewußt werden. Alles Liebe, Schöne, Gute in dieser Welt kommt nicht von selbst. Wenn wir das wenigstens im menschlichen Bereich erkennen und würdigen, ist das schon der Anfang zu einer Wende zum Besseren. Die ersten kleinen Schritte dazu zu tun, das wird später einmal als “Siebenmeilen-Schritte” gewürdigt werden. Alles wartet darauf. Nichts ist selbstverständlich. Ein Dank, ein Lächeln, ein futes Wort oder ein Entgegenkommen in dieser Weise, ja, das muß sein und kommen, im Kleinen wie im Großen.und damit kann jeder Mensch bei sich selbst und in seinem/ihrem Umkreis beginnen. Nur schade, daß wir jetzt auf Isolation setzen müssen wegen des Virus. Zum Glück gibt es aber noch das Internet.
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Noch sind die Leute munter unterwegs.
Ich habe Sorge, daß, wenn es mal hart auf hart KÄME, es mit der Mitmenschlichkeit vorbei wäre.
Woche auf Woche damit konfrontiert zu sein, mit dem Schreckgespenst im Nacken, das ist nicht leicht.
Manche verdrängen ganz gut, andere sind sehr ängstlich.
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Ja, lieber keine Schreckgespenster an die Wand malen, sondern ruhig bleiben, aber auch gefaßt sein . Wenn wir uns jetzt in die Lage derjenigen hineinversetzen, die jetzt in China, Italien , auf Kreufahrdampfern u.a. dies jetzt gerade durchleiden… mit allem “Drumherum”, und wenn wir solche jetzt nicht “im Stich lassen”, sondern etwas anteilnehmen, werden wir auch ruhiger bleiben können.
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Ja, da haben Sie recht. 🙂
Ruhig und gefasst!
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Ja, das hilft weiter..
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SEHR ANREGEND AUCH DEINE ART DER AUFBEREITUNG
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Danke Gerda!
Ja, ich habe diesem besonderen Museum Rechnung tragen wollen.
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