Zum 3. Mal nehme ich an Christianes Schreibprojekt abc.etüden teil.
Es geht darum, 3 gesetzte Worte in max. 300 Wörtern einzubringen.
Dieses Mal sind es, von fundevogelnest eingebracht:
Nieselregen
weich
irren.
Nun meine Kurz-Story:
*
Ich darf mich nicht weiter verfahren, mich nicht erneut im Weg irren!
Zu spät bin ich ja schon – die Party wird gleich beginnen und ich bin noch weit weg!
Die Gedanken kreisen wie ein Mahlwerk:
Wer wird da sein? Wie war es mit den Freunden damals, vor vielen Jahren? Was ist mir besonders in Erinnerung?
Jetzt werde ich sie wiedersehen! Wie wird wohl das Wiedertreffen nach all den Jahren ausfallen?
Nieselregen setzt ein, erst sacht, dann wird er zum Trommelwirbel auf der Windschutzscheibe!
Herjeh! So ein Mist! Und nun auch noch Stau!! Ich habe es kommen sehen!
Jetzt, wo sich alles zuspitzt und die Zeit unerbittlich vergeht, da…
überkommt mich plötzlich eine angenehme Mattigkeit. Ich werde weich und sage mir plötzlich:
Wenn jetzt eine Ausfahrt kommt, fahre ich einfach raus und fühle mich erstmal.
Es ist alles nicht so wichtig. Vielleicht ist es gut so.
Und vermutlich fahre ich dann einfach heim.
Lieber Gerhard, ich dachte immer wieder, dass ich eine der wenigen bin, die kurz vorher abbiegt oder erst gar nicht losfährt, trotz vorheriger Freude …
Ich mag deine Etüde sehr – toller Spannungsbogen!
herzliche Grüße
Ulli
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Siehst Du, es sind garnicht so wenige, die sagen: Komm, was solls!
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Schön, die Geschichte mit dem offenen Schluss.
Lieben Montagmorgengruss,
Brigitte
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Brigitte, ich denke, die Heimfahrt ist ziemlich ausgemacht 🙂
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Ich kann das gut nachvollziehen und die Prägnanz dieser Situation hast du mit wenigen Sätzen gut zum Ausdruck gebracht. Gefällt mir sehr!
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Danke, Anna Lena. Das war doch eine realitätsnahe Situation 🙂
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Ganz gewiss! Ich habe mich darin auch wiedergefunden.
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Danke 🙂
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Man kann die Unbekümmertheit vergangener Jahre einfach nicht zurück holen.
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Meistens, Werner!
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Ich kenn das auch: Da freut man sich und freut sich und freut sich und ist aufgeregt und angespannt und alles. Und dann, irgendwann, klappt der Schalter um: Warum eigentlich die Aufregung? Ist das Ergebnis den Stress wirklich wert? Nüchtern betrachtet kann man darauf eigentlich auch verzichten. Oder nicht?
Und wenn man dann wirklich umkehrt: Bleibt da nicht so ein leises Bedauern? Oder überwiegt die Erleichterung? Spannende Fragen …
Liebe Grüße
Christiane
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Danke, Christiane.
Manchmal ist es so, daß solche Treffen ungemein gut tun, manchmal geht es aber auch um Bestätigung alter Vorurteile – dann ist es weniger gut ;-).
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Ich sage nur: x-jährige Abifeier. Lass mich an Land.
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😉
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Wunderbare Geschichte mit denkbarem Inhalt aus nur drei Stichworten hervorgegangen! Klasse!
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Freut mich, Peter!
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Sehr eindringlich, diese angespannte Erwartungs-Situation und die Beschreibung des speziellen Momentes der Rückbesinnung auf eigene Bedürfnisse.
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🙂
Danke Dir, Heide!
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O ja, das kenne ich. Druck Druck Druck und Hemmnisse von außen und dann eine plötzliche Gleichgültigkeit: Ja, wozu eigentlich? Muss es denn sein? Warum nicht umkehren?
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Genau! 🙂
Wo-zu 🙂
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