Am Berliner Ring in Würzburg fiel mir kürzlich zum ersten Mal eine Tafel auf, die auf die Deportation der Juden in der NS-Zeit hinwies.
Mein Gefühl war, ob zurecht oder nicht, daß diese Tafel allgemein kaum bekannt ist.
Als ich im Mai dieses Jahres auf der Rückreise von Südtirol für zwei Tage im Ostallgäu Station machte, war ich vor Ort ganz entsetzt, übers Internet zu erfahren, daß unweit der Herberge einst ein Arbeitslager existierte, bei dem in kurzer Zeit die Hälfte der Belegschaft umkam.
Ich suchte am nächsten Tag die schwer zu findende jüdische Gedenkstätte am Rande eines Walds auf:
http://wortbehagen.de/index.php/gedichte/2018/november/die_reichspogromnacht
Schrecklich, schrecklich, schrecklich…, grausam und ganz und gar unmenschlich
Im Buch über Selma Merbaum-Eisingers kurzes Leben liest man auch über ihren Tod in einem Arbeitslager in der Ukraine. Sie war gerade mal 18 Jahre alt…
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Since the beginning of time we have proscribed those we like to demonise as aliens.
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So you mean that since the beginning, ethnic minorities have suffered. I have the impression too.
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Yes, no one group is innocent in this matter, right back to ancient history. We just love a scapegoat.
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Um nicht missverstanden zu werden möchte ich gleich vorweg sagen, dass auch ich aus dem fernen Kanada mit allen deinen Lesern und dir völlig übereinstimme. Man darf die grauenhafte Geschichte über die Vernichtungslager der Nazis nie vergessen. Unser Ziel muss sein, dass sich solche Schandtaten in der Geschichte der Menschheit nicht wiederholen dürfen.
Nun zu Kanada. Während des zweiten Weltkrieges wurden zig tausende von kanadischen Staatsbürger japanischer Abkunft von ihren Wohnungen an der pazifischen Küste vertrieben, ihr Hab und Gut wurde versteigert, Männer, Frauen und Kinder ins Innere des Landes deportiert, und in Lagern zusammengepfercht. Es hat der kanadischen Regierung über 50 Jahre genommen, bis sie diese Schandtat überhaupt zugab und sich bei den Nachkommen dieser ‘Volksfeinde’ entschuldigte. Entschädigung gibt es bis heute nicht. 1939 wurde ein Schiff voll mit Juden, die sich in letzter Minute gerettet glaubten, wieder zurückgeschickt. An ihrem Schicksal hat sich Kanada schuldig gemacht. Ihr seht, auch hier muss viel in Erinnerung bleiben.
Herzliche Grüße und viel Mut! Peter
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Danke für deinen Beitrag, Peter!
Man kann in dieser Beziehung nie genug wissen. Ohne das Thema jetzt mit weiteren Erörterungen und ähnlichen Schilderungen ausweiten zu wollen: Wir dürfen das Erinnern nie beiseite legen.
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Ich stmme dir absolut zu! Und gut, dass du es auch gemacht hast.
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Danke Peter, das wusste ich auch alles nicht. Diese Zeit war so komplex, ich glaube es ist schier unmöglich irgendwann einmal ALLES darüber zu wissen, wenigstens erscheint es mir so, immer wieder erfahre ich noch einmal etwas, wie heute von Kanada.
Herzliche Grüße, Ulli
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Danke, dass auch du daran erinnerst. Hoffen wir, dass es so etwas nie wieder geben wird.
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Ich hatte den Artikel ja schon lange geparkt, wusste nicht so recht, wannn ich ihn veröffentlichen soll.
Solange Erinnerungskultur getrieben wird, habe ich gute Hoffnung.
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Da sind wir schon zu zweit 🙂 .
Und die Zeit jetzt passt doch!
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Sie passt immer 🙂
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🙂
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Es waren eigentlich überall Lager. Mauthausen in Oberösterreich hatte um die 50 Außenlager, wenn ich mich recht erinnere, und in vielen von ihnen wurden tausende Menschen ermordet. Mein Großvater war Kommunist. Mit meiner Großmutter musste ich nicht diskutieren, dass die Nazis widerlich waren. Und die wusste schon während des Krieges, dass Nachbarn in Lager gebracht wurden. Nicht nachvollziehbar, dass so viele nachher nichts gewusst haben wollten. Das „Niemals vergessen“ wird immer wichtig sein.
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Dein erster Satz ist sehr richtig!
Überall.
Es gab Lager, in denen in der Nähe im Tal ein Urlaubsort war, aus dem manch Junge zum Zahnarzt ins KZ ging.
Es war gefährlich, zu wissen, denke ich!
Ich möchte nicht in dieser Zeit gelebt haben.
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Es war sicher nicht einfach, diese Zeit zu überleben und anständig zu bleiben. Umso unverständlicher, dass manche Ideen wiederkommen.
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Die nachfolgenden Generationen entschlüpfen sozusagen “dem Milieu”. Wenn die Eltern sozusagen 68er waren, dann waren es vielleicht die Großeltern, die man manchmal nicht einmal gekannt hat, die in dieser Zeit lebten.
Die Gefahr ist, daß das alles nach hinten rutscht.
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Schwer zu finden – es gibt Städte, in denen sich Stadträte gegen die sogenannten Stolpersteine aussprechen, weil sie meinen, die stören den Tourismus.
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Das ist mal eine tolle Argumentation!
Oje!
Ich habe meinen Aufenthalt im Ostallgäu als Tourist trotzdem genossen, aber “das andere” war mir ungemein wichtig. Weil es zeigt, wie DICHT dran das alles war. Wie unheimlich dicht.
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Mich hat es auch schockiert, vor einigen Jahren an einem Haus, an dem ich jahrelang entlanggegangen bin, eine Tafel mit der Schicksalsgeschichte der dort bis 1938 lebenden Familie zu finden. Von meiner kleinen Kindheitsstadt hatte ich das eindach nicht erwartet.
Andererseits hat sich mein Grossvater in seinem Friseurladen in Buxtehude erhängt, nachdem er immer wieder antisemitisch drangsaliert wurde, weil er Benjamin hiess.
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Ja, so kommt eines zum anderen. Fürchterlich das mit deinem Großvater!!
Wenn man dann liest, daß viele blieben, weil sie sich nicht vorstellen konnten und wollten, was dann tatsächlich kam – innerhalb weniger Tage.
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Hatte das Ur- vergessen zu schreiben, es war die Generation zuvor. Ja, einmal das, und zum anderen glaubten viele nicht, dass der besitzgierige Mob auch nicht davor haltmnachen würde, Antisemitismus zum Vorwand zu nehmen, einfach jeden, der sich nicht wehren konnte, auf diese Weise zu enteignen. Die Familie war in diesem Fall zugereist und “fremd”. Gäbe es nicht die Einträge zu den Taufen und Konfirmationen der Kinder in den Kirchenbüchern, wäre die Familie dort nicht nachweisbar – aus allen anderen offiziellen Verbuchungen wie dem Grundbuch zum Hausbesitz ist sie, wie ich im Stadtarchiv erfuhr, wie niemals dagewesen.
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Danke für die Ergänzung!
Das alles trägt bei, das Ausmaß dessen, was geschah, zu begreifen.
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Das Unerklärliche bekommt zumindest einen weiteren Aspekt, der schockiert, aber nicht überrascht: Besitzgier.
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In der Biographie von Brechtken über Albert Speer wird dieser Aspekt tatsächlich überdeutlich.
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So etwas macht mich fassungslos. Wir dürfen diese Zeit nicht vergessen und stehen alle in der Verantwortung zu verhindern, dass so etwas noch einmal geschieht.
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Die Frage ist, wie lange man daran arbeiten wird und will.
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Solange es nötig ist.
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!
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Es macht immer wieder fassungslos.
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Mich auch.
Es ist nicht zu fassen.
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