Das inverse Potenzgesetz

Ich hatte den folgenden Artikel schon mal veröffentlicht, aber er fand kaum Resonanz. Weil er etwas Spannendes zu erzählen hat, veröffentliche ich ihn nochmals:

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Viele mathematische Verteilungen sähen ähnlich aus, sagte der Mathematiker Rudy Rucker im Buch „Wie funktioniert die Welt“ des Herausgebers John Brockman, weil sie „ inversen Potenzgesetzen“ gehorchen.
Worum handelt es sich da? Er bringt ein Beispiel aus dem Buchgeschäft:

„Aus meiner Sicht als Autor ist mir beispielsweise aufgefallen, dass der Autor, der in der Beliebtheit an 100. Stelle steht, ungefähr hundertmal weniger Bücher verkauft als der Autor auf Rang 1.“

Der Platz entscheidet also genau über die Größe des Kuchens. Ist er der 10. Platz, dann hat der Kuchen etwa ein Zehntel der Grösse des Kuchens des ersten Platzes.
Das fände man z.b. auch in der Größe der Kieseln an einem Strand. Der zweitgrösste dürfte etwa die Hälfte der Grösse des grössten Kiesels ausmachen. Der dritte dann ein Drittel. Und so weiter.
Das müsste man doch mal an einem kleinen Strandabschnitt verifizieren können. Oder im Geröll am Strassenrand.

Die hervorragende Jahres-Buchreihe von Edge , aus der ich diese Antwort entnahm, wird leider nicht fortgesetzt, da John Brockman nach 20 Jahresfragen an Wissenschaftlern keine mehr übrig hat.

7 thoughts on “Das inverse Potenzgesetz

  1. Ich bin zu wenig mathematisch begabt, um sagen zu können: stimmt oder stimmt nicht und so ganz erschließt sich mir auch nicht was ich wirklich davon habe … aber eben, ich nix Mathecrack 😉 (und vielleicht geht es ja noch mer Leser*innen so, was die geringe Resonanz erklären würde?!)
    herzlichst, Ulli

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    1. Naja, das war noch ganz zu Anfang, liebe Ulli. Da gab es nur ein einzelnes Like dafür.

      In besagtem Werk von John Brockman gibt es recht viele dieser überraschenden Dinge.

      Die Aussage des Mathematikers zeigt ,daß viel Mathematik in unserer Welt steckt. Nicht umsonst gibt es ja zur Zeit Bücher, die die Welt als letztlich mathematisches Konstrukt beschreiben möchten.
      Mathematik gegenüber bin ich recht ambivalent – aber das ist eine persönliche Geschichte 🙂

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  2. Das, so befürchte ich, entspricht der Tatsache. Und auch, dass die meisten Autorinnen und Autoren in der Rangfolge noch viel weiter hinten einzuordnen sind. Da ist dann gar nichts mehr vom Verteilkuchen übrig… ;.)
    Lieben Gruss ins Heute,
    Brigitte

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  3. Eine interessante Beobachtung, die ich gewiss mal beim nächsten Strandbesuch näher untersuchen werde. Bei uns gibt es fast so viele Steine wie Sand am Meer. Meine Frau hat die unangenehme Angewohnheit, bei jedem Strandbesuch welche nach Hause zu schleppen. Ich komme vom Thema ab und sage good-bye!

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