2011 war ich das erste Mal in der Toskana! Und dann auch zum ersten Mal (und sicher nicht zum letzten Mal ) im Tarotgarten von Niki de Saint Phalle.
*
Adresse
Il Giardino dei Tarocchi
Pescia Fiorentina/Strada Garavicchio
58011 Capalbio
Provincia di Grossetto
*
Was ich im folgenden zeige, ist nur ein kleiner Ausschnitt des Gesehenen und Fotografierten. Und wie Susanne anmerkte, macht das Fotografierte ja meist weniger als 20 % des Gesehenen aus.
Die Bilder zuvor kennt ihr ja schon aus dem allgemeinen Beitrag über meinen Toskanaurlaub 2011.
Jetzt ein paar weitere Bilder:
Schwarze Madonna
*
In der Wohnung von Niki!! Schlafzimmer, WC, Küche – alles in ähnlichem Stil wie diese Speisezimmer. —->
*
Das Wichtigste sind die Details!
Überall zum Teil sehr unterschiedliche Arbeiten von ihr. Das muß man sagen: Stilistisch keinesfalls langweilig. Die Formensprache wechselt unablässig.
Kein Wunder: Ein Projekt von Jahrzehnten!
Ein Selbstbildnis?!
Was sie machte, war hunderprozentig wie dieser Aufgang.
Tinguely, ihr zeitweiliger und bedeutendster Lebensgefährte, hinterlies einige Mobile-Arbeiten.
Zum Abschluß eines der zahlreichen Vexierspiele.
Den Detailreichtum, der auf Wegen,auf Plastiken und Fliesen zu sehen war, hatte immer biographische Bezüge. Nur ein Beispiel:
Resumee:
Ich wusste zuvor recht wenig über Niki. (Nana-Figuren kennt man ja!)
Aber ich lernte staunen!
Was mir an ihrer Biographie gefiel, war, daß sie für dieses Projekt alles gab! Sie produzierte Grafiken, nur um ihren Garten weitertreiben zu können.
Und das Projekt ging über Jahrzehnte!
Lange Jahre war sie auch wegen Schmerzen nicht in der Lage, zu arbeiten.
Ferner war die Arbeit mit Kunststoff schlussendlich gesundheitsschädlich.
Sie passt für mich in eine Reihe mit Frida Kahlo.
Kahlo nahm mich einst ein, wegen ihres “erst recht”. Bei Niki gilt das mindestens ebenso.
Ich mag das, Menschen mit einer Vision, die dafür brennen (auch wenn das für die Umwelt nicht leicht sein kann).
Ich sehe unglaubliche Schöpfungskraft!
LikeLiked by 1 person
Die hatte sie fürwahr!
LikeLiked by 1 person
Vielen Dank für die tollen Fotos. Da will ich unbedingt mal hin.
LikeLiked by 1 person
Ich denke, es kann zum Rausch werden. Ich würde beim zweiten Mal eher Mikroaufnahmen machen, also Verspiegelungen, Verzerrungen, Details fotografieren…ich denke, das war auch in ihrem Sinne. Maximale Vielfalt.
LikeLike
Respekt für die Arbeit der Künstlerin, aber gefallen tut es mir nicht.
Lieben Gruß, Ewald
LikeLiked by 1 person
Danke Dir, Ewald!
LikeLiked by 1 person
Einfach nur Wooowh, super toll. Vielleicht schaffe ich es beim nächsten Toscana-Besuch dort einmal hinzukommen. Danke für die Vorstellung, sehr beeindruckend!
LikeLiked by 1 person
Meine Frau kannte ihn, weil sie Steinmetzkurse unweit davon machte und im Ausflugsprogramm war oft dieser Garten.
LikeLiked by 1 person
Bei all dem Leiden, das diese Frau erdulden musste, kann ich ihre schöpferische Kraft und ihre Werke nur bewundern.
LikeLiked by 2 people
Ja, das ist so ein Punkt, der mich immer wieder beschäftigt hat – wie kann man trotz großer Probleme an einer Sache dranbleiben?!
LikeLiked by 1 person
Ich habe diesen Spaziergang unter deiner Führung sehr genossen, auch den Kommentarstrang. Eine Meinung zu dem Werk kann ich mir nicht erlauben, ich kenne es zu wenig und es zieht mich auch nicht an. Das vorletzte “Vexierspiel” ist noch am Interessantesten für mich. (Aber, wie gesagt, das ist ein ganz unfundiertes Urteil).
LikeLiked by 1 person
Sei es wie es sei: Ich war vor 7 Jahren dort – und war etwas voreingenommen. Auch heute würde ich mir das Werk wegen der Materialvielheit und Komplexität noch mal anschauen.
Wie so vieles in der Kunst scheiden sich die Geister. Ich kenne z.B. Leute, die sich trotz guter Erfahrungen mit moderner Kunst gerade die alten Meister aufsuchen. Warum und wieso, darüber könnte man endlos diskutieren – muß aber nicht.
LikeLiked by 1 person
So ist es.
LikeLiked by 1 person
Lieber Gerhard!
Ich war noch nicht in diesem von Dir beschriebenen Garten, habe zwar schon einiges an Bildern gesehen, und kann deshalb nur wenig mitreden, aber ich werde ihn wohl auch nicht besuchen, denn ich weiss nicht: Lebensleistung und Autobiografisches hin oder her, irgendwie ist es nicht die Ästhetik, die mich bewegt. Im Dali-Museum in Figueras und bei dem, was ich von Hundertwasser sehe geht es mir ähnlich. Der Garten “Jardin Majorelle” in Marrakesch dagegen hat mich bewegt. Und vielleicht sollte ich an dieser Stelle auch noch die alten englischen Gärten auf Madeira erwähnen, die es in sich haben.
Liebe Grüße, und ich hoffe, mein kritischen Blick ist erträglich,
Juergen
LikeLiked by 2 people
Der ist voll erträglich, Jürgen! 🙂
Wie ich schrieb, waren meine Gefühle etwas gemischt, als wir den Garten aufsuchten. Die Nanas, die ich zuvor sah, erinnerten mich sehr an Popart.
Ein Dalimuseum hatte ich auch mal besucht, es bleibt wenig haften ausser sozusagen das Sensationelle, was hie und da zu sehen war.
Ich denke manchmal oder gerade jetzt an Jeff Koons, der ja auch umstritten ist.
Wie soll ich sagen:
Das Zersplitterte, das partikelhaft-universumhafte ihrer Tonscherben, Glasscherben, wie ein Nachthimmel, wie der Blick durch tausendfach gebrochene Scherben…
Ich mag viele Kunst.
Heutzutage mehr Experimentelles. Politische Kunst. Konkrete Kunst. Gegenwartskunst.
Von den alten Meistern fast nichts, wobei ich Velasquez und Delacroix einst im Louvre aufsuchte…ist aber schon 20 Jahre her.
Bonn mit seiner Gegenwartskunst und das MMK in Frankfurt, wo ich frische Gegenwartskunst sehen kann, davon werde ich angerührt und bewegt!
LikeLiked by 2 people
Ich bin begeistert! Als Tarot-Fan zeigt sich mir wieder, wie sehr die Tarotbilder unsere innere Welt illustrieren, abbilden. Du hast mir auch Lust gemacht, doch noch mal loszufahren. In Hannover gibt es auch was von ihr.
LikeLiked by 1 person
Ja, aus Hannover kenne ich die Figuren am “Kanal”, da waren wir mal 5 Tage. Es gab auch von Würth in Schwäbisch-Hall eine große Ausstellung.
Man kann in diesem Tarot-Garten von der Überfülle überwältigt sein.
Danke!
LikeLiked by 2 people
Lieber Gerhard, in diesen Garten wollte ich auch schon immer einmal, spätestens seit ich im Tinguely-Museum gewesen bin und dort Fotos von ihm gesehen habe. Ja, er hieß Tinguely, nicht Gangeluy…
herzlichst, Ulli
LikeLiked by 2 people
Das ist richtig, fiel mir nachdem Posten im Bett ein 🙂
Danke!
LikeLiked by 1 person
gerne 🙂
LikeLiked by 1 person
Da mixte sich wohl ein Großmeistername aus dem Schach ein. So ist es manchmal .. 🙂
LikeLiked by 2 people
Einfach toll, diese Frau, so lustvoll verspielt und ernsthaft versponnen.
Danke für die Impressionen,
Brigitte
LikeLiked by 1 person
Eine Inspiration, dieses DENNOCH.
Ihr spielerischer Trieb war wirklich unermesslich.
Gruß
Gerhard
LikeLiked by 1 person
Schön! Der Garten ist leider nur im Sommerhalbjahr geöffnet. Im November stand ich immer vor verschlossener Tür …
LikeLiked by 1 person
Schade! So ist es manchmal: Zur Unzeit da und so kommt man um den Genuß!
LikeLiked by 1 person
Danke, Gerhard, ich nehme mir so viele Jahre schon vor, Nikis Garten zu besuchen und du bestärkst mich mit den Fotos noch mehr dazu. Nach den Fotos zu urteilen ist der Garten harmonisch und “schön”. Ist das nicht unglaublich bei all dem Leid, dass ihr wiederfahren ist?
LikeLiked by 2 people
Ja, ihr Leid, das beschäftigte mich neben all der Pracht und Fülle, ja Überfülle.
LikeLiked by 2 people
Sehr interessant, Dankeschön für’s Zeigen und Präsentieren!
Bei manchem fiel mir eine gewisse “Verwandtschaft” mit Hundertwasser auf…
Grüßle, Lu
LikeLiked by 2 people
Ja, in gewisser Weise. Niki ging aber neben dem Monumentalen und Überfarbigen auch ins Detail und Mikroskopische.
LikeLiked by 2 people
Natürlich sind die Werke dieser beiden Kunstarchitekten sehr unterschiedlich, aber mir fiel hier zum ersten Mal auf, dass es auch eine gewisse Durchschnittsmenge ihrer Werke wohl gibt, die nicht leer ist *hehe*
LikeLiked by 2 people
Selbstverständlich passt das. Da ich auch Mathematiker bin 🙂
LikeLiked by 2 people